Mal vorgestellt*
- Wunsch-Position: Immer Verteidiger, sowohl im Fußball als auch im Eishockey. Ich habe das Spiel einfach gerne vor mir.
- Wunsch-Rückennummer: Die 6.
- Wunsch-Verein: Natürlich der TEV Miesbach, der in meinen Wünschen natürlich auch genug Geld hätte, um mich als Profi prima zu bezahlen. Oder aber die Toronto Maple Leafs.
- Wunsch-Trainer: Markus Wieland, zur Zeit auch in Miesbach tätig. Mit ihm haben die Spieler immer viel Spaß.
*Was Christoph Fetzer antworten würde, wäre er ein begehrter Eishockey-Crack
„Spieler, Trainer und Verantwortliche arbeiten sehr kooperativ mit uns zusammen“, berichtet Fetzer, der für die Telekom in der Regel sowohl Kommentator als auch Moderator und Interviewer ist. „Die Spieler machen alles mit. Wenn ein Akteur mal ein bisschen warten muss, ehe das Interview stattfinden kann, fallen keine bösen Worte“, lobt er. Auch ausführliche Interviews eineinhalb Stunden vor Spielbeginn seien möglich – Dinge, die im Fußball vermutlich undenkbar wären. Der Fußball ist derweil die zweite Leidenschaft von Christoph Fetzer. Fans des runden Leders hören seine Stimme sowohl bei Sport1.FM im Radio oder beim Streaming-Dienst DAZN. Dort hat es ihm vor allem die spanische La Liga angetan. „Ich mag den Spielstil der Spanier“, berichtet er. Schon seit Jahren verfolgt er die Liga intensiv, vor seiner Zeit bei DAZN war er auch schon für Laola1.TV tätig.
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Der spanische Fußball – er sei ein anderer als der, der auf der Insel gespielt wird. Ohne Frage, sagt Fetzer, hätte die englische Premier League, die er für DAZN ebenfalls hin und wieder begleitet, gehalten, was sie verspricht. „Es ist entsprechend Kohle vorhanden, sodass die Kader aufgerüstet werden konnten. Die Premier League ist sehr intensiv. Aber in Teilen auch etwas wild“, beschreibt Fetzer. Taktische Dinge würden mitunter vernachlässigt, Mannschaften hätten wegen stetiger Transfers auch nicht die Chance, sich allzu sehr einzuspielen. Fetzer nennt das als einen der Gründe, weshalb englische Teams auf ganz oberem internationalen Level zuletzt regelmäßig den Kürzeren zogen. „Deutsche und spanische Vereine sind da einfach noch eine Klasse besser, auch weil sie eingespielter sind“, meint Fetzer.
Dass er die Fußballspiele vor mehreren Monitoren kommentiert und nicht von vor Ort, sei durchaus eine Herausforderung. Logistisch sei das aber gar nicht anders möglich. Fetzer kommt an einem durchschnittlichen Wochenende nämlich auf gleich mehrere Einsätze – auch quer durch seine Sportarten. Man müsse durchaus aufpassen, nicht zu viel zu machen, bestätigt er. Eine klar gesetzte Grenze will er aber nicht nennen. „Ich würde aber schon sagen, dass ich momentan am Maximum bin“, sagt er. Denn: Jedes Spiel soll anständig vorbereitet sein. Fetzer greift dabei immer wieder auf schon existierende Unterlagen zurück, die dann immer wieder geupdatet werden. „In der DEL habe ich jetzt auch alle 14 Vereine gesehen. Zuletzt kam noch Köln dazu, die ich in dieser Saison noch nicht hatte.“ Das würde die Recherchearbeit vor Spielen nun etwas vereinfachen, berichtet er. Immer wieder aber komme es vor, dass er bei seiner Vorbereitung vom Zehntel zum Hundertstel kommt – sich regelrecht vergräbt in den Bergen von Informationen. Gleichzeitig bewundert er auch alle Sportfans, die sich ein ähnliches Wissen abseits ihres Hauptjobs aufbauen. „Es ist erstaunlich, mit welcher Akribie mancher 40-Stunden-Arbeiter seinen Lieblingssport verfolgen kann“, sagt Fetzer.
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Dazu gehört natürlich auch eine entsprechende mediale Vermarktung. Ein Kommentator sollte bei einem Spiel nie im Mittelpunkt stehen, meint Fetzer. Er selbst sei niemand, der ein Spiel gezielt einschalte, um eine bestimmte Stimme zu hören. „Aber wenn ich lese, dass ein Eishockey-Spiel vom Duo Schwele/Goldmann begleitet wird, dann weiß ich, dass ich nicht nur gut informiert, sondern auch prima unterhalten werde“, findet Fetzer dennoch Lob für seine Kollegen. Die beiden stünden für den Spaß, den eine Sportart auch vermitteln sollte.
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