Cast & Crew
- Regie: Cüneyt Kaya
- Darsteller: Adam Bousdoukos, Kida Khodr Ramadan, Eleonore Weisgerber, Zodwa Selele, Gizem Emre, Burak Yigit, Katharina Hauter u. a.
- Drehbuch: Fred Breinersdorfer
- Kamera: Ralf Noack
- Musik: Francesco Wilking & Patrick Reising
Hier fand sich nicht nur der Wandel einer geteilten Stadt hin zu einer vereinten wieder, auch das komplexe Privatleben des Anwalts mit rasch wechselnden Freundinnen und das Verhältnis zu seinen Sekretärinnen und Sozii wurde immer wieder in den Mittelpunkt gerückt.
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The story so far
Dimitrios Schulze, genannt Dimi, wird von der Kleinkriminellen Samira um Hilfe gebeten, die wiederholt Schmuck geklaut hat - ausgerechnet im Laden von Dimis Freundin Abeo. Diese ist zwar wenig begeistert von Dimis Engagement für die drogensüchtige Samira, lässt aber doch zu, dass er sie mit diversen Tricks vor der Untersuchungshaft bewahrt und sie stattdessen in die Psychiatrie einliefern lässt. Wenn Samira nun jedoch auch wirklich dort bleiben würde!
Denn eigentlich hat Dimi bereits wieder alle Hände voll zu tun mit einem neuen Fall: Bauleiterin Alexa Livrova wird des versuchten Totschlags beschuldigt - und Dimi glaubt nicht daran, handelt es sich doch bei dem Opfer ausgerechnet um einen verschlagenen Bekannten von Samira. Und als wäre das alles noch nicht genug, wittert Polizist und Dimi-Intimfeind Sultan Cakmak die Chance, den Anwalt an den Pranger zu stellen und erwirkt eine Hausdurchsuchung. Schnell steht sogar Dimis Karriere auf dem Spiel...
- © SWR/kurhaus production/Johannes Krieg
Dimi (Adam Bousdoukos) ist stolz auf seine Freundin Abeo (Zodwa Selele), die Fotos für ein Brautmodenheft gemacht hat.
Weniger Liebling, mehr Fichte
Zugegeben: Irgendwie klingt das alles weniger nach «Liebling Kreuzberg», als vielmehr nach zwei anderen legendären TV-Charakteren: Dem aus der ProSieben-Reihe «Alles außer Mord» bekannten Uli Fichte alias Dieter Landuris mit seinen täglichen Dramen rund um Fälle, Freundinnen und Kumpel Dr. Frieder Tamm sowie dem aus «Breaking Bad» und «Better Call Saul» bekannten, windigen Anwalt Saul Goodman. Nicht die schlechtesten Inspirationsquellen.
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Schade nur, dass trotz allem die Krimianteile fast durchgängig von Klamauk erstickt werden, etwa wenn Dimi seine Werbetexte mit Phrasen wie "Ich bin der Bro, den ihr braucht" oder "Ich bin einer von euch, hab nur Jura studiert" bestückt und rappt. Das ist zwar im Ansatz auch irgendwie wieder ein wenig Saul Goodman, wirkt aber hier eher ungelenk und bemüht und driftet so eher in Richtung eines Helge-Schneider-Films ab. Auch das Drehbuch bleibt über die gesamte Spieldauer hölzern und wenig glaubwürdig. Gevatter Zufall spielt immer wieder eine Rolle und die Motivationen der Charaktere sind nicht plausibel herausgearbeitet. Bei Uli Fichte war dieser Klamauk klare Masche - hier wirkt die Mischung aus ernsthafter Milieu-Studie und Humor aber aufgesetzt und fehlgeleitet.
So scheitert leider erneut der Versuch, deutschen wie internationalen Vorbildern nachzueifern und dabei sogar durchaus Mut zu beweisen, an einer zu klischeehaften und letztlich nicht ausgereiften Konzeption. Potential bietet die Grundidee jedoch durchaus - sofern man für weitere Episoden die Augen vor den offensichtlichen Schwächen nicht verschließt.
Handwerkliche Fragen
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Fazit
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«Dimitrios Schulze» läuft am Donnerstag, dem 2. Februar 2017 um 20.15 Uhr im Ersten.
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