Der «Super Bowl» – Sportevent und vieles mehr
Längst hat die Veranstaltung nicht mehr bloß eine sportliche Dimension, neben seinem Status als überdimensionales Sportevent, vereint der Super Bowl nahezu alle Facetten populärer Unterhaltungsshows – eine Entwicklung, die sich im Laufe des «Super Bowl» immer weiter zuspitzte, sodass sogar Pausen nicht mehr bloß Pausen sind, sondern ein gewaltiges Spektakel. Spielten in frühen Super Bowls noch Blaskapellen in der Halbzeitpause, wurden mit der gestiegenen Popularität der Veranstaltung zunehmend bekannte Künstler für die Interpretation der amerikanischen Nationalhymne zu Beginn des Events und bombastische Performances in der Halbzeitpause verpflichtet – auch weil die Networks Anfang der 90er Jahre feststellten, das mit diesem Mittel am besten ein Zuschauerschwund in der Spielpause verhindert werden kann. Der Auftritt Michael Jacksons im Jahr 1993 markierte die erste Halbzeitperformance eines bekannten Künstlers in der «Super Bowl»-Geschichte und definierte die Bedeutung der «Super Bowl»-Halbzeit neu: Sein Auftritt erreichte mehr Personen als das Football-Spiel selbst.
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„Ich plane das, seit ich Vier war. Ich weiß also genau, was ich tun werde.“
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Lady Gaga über ihren bevorstehenden Auftritt beim «Super Bowl»
Durch den ungemein hohen Unterhaltungsfaktor des weltweit größte Einzelsportevents entwickelte sich der «Super Bowl» über die Jahre hinweg zur gefragtesten Werbeplattform überhaupt. Die Zuschauerzahlen sind enorm, allein in den Vereinigten Staaten schalteten im vergangenen Jahr etwa 112 Millionen Fans ein. Längst überschreitet der Hype die Grenzen der USA, was den «Super Bowl» zu einem global verfolgten medialen Ereignis werden ließ, das auch in Deutschland Fuß gefasst hat und die Massen begeistert. Aufgrund der nahezu unvergleichlichen Reichweite versuchen seit jeher zahlreiche Unternehmen mit kreativen Werbespots und gut durchdachten Werbestrategien für Aufsehen zu sorgen. Das für deutsche Zuschauer einprägsamste Beispiel einer öffentlichkeitswirksamen Werbeaktion im Rahmen des «Super Bowl» lieferte Volkswagen im Jahr 2011, dessen Werbespot mit «Star Wars»-Bezug sich schnell zum viralen Hit entwickelte und noch heute den Titel des meistgeteilten «Super Bowl»-Spot aller Zeiten hält.
Licht aus, Spot an! Der «Super Bowl» als Werbeplattform
«Super Bowl»-Facts #1
Schätzungsweise 37.500 US-Dollar kostete im Jahre 1967 noch ein 30-Sekunden-Spot. 1984 musste Apple schon rund 175.000 US-Dollar für den gleichen Werbeumfang aufbringen, ehe Pepsi 1991 400.000 US-Dollar zahlen musste. Heutzutage belaufen sich 30 Sekunden Werbezeit auf 5 Millionen US-Dollar.Auch Snickers verpflichtete für seinen Spot im Jahr 2017 bekannte Schauspieler wie Willem Dafoe, Steve Buscemi oder Adam Driver, weitere Werbezeit ergatterten in diesem Jahr beispielsweise Mercedes-Benz, Budweiser oder Victoria’s Secret. Besonders attraktiv macht die Werbespots im Umfeld der Sportübertragung auch die besondere Demografie des TV-Ereignisses, das alle Bevölkerungs- und Altersschichten erreicht. In der Folge werden die Werbefilme sogar von News-Formate und Morning-Shows erneut aufgegriffen. Der Hype um die Werbung geht soweit, dass einige Fernsehzuschauer den «Super Bowl» sogar nur wegen der Spots sehen. 2015 programmierte Dish Network dafür seinen Festplattenrekorder, der Fernsehwerbung automatisch aus den Aufnahmen herausschneidet, so um, dass einzig die Werbespots im Rahmen der «Super Bowl»-Übertragung aufgezeichnet wurden.
«Super Bowl»-Facts #2
Der Preis für eine Sekunde Werbung im Rahmen des «Super Bowl» liegt heute bei ungefähr 170.000 US-Dollar. Zum Vergleich: Im Rahmen des Champions League-Finals im Jahr 2013 (FC Bayern München gegen Borussia Dortmund) kosteten 30 Sekunden Werbung bei Sky nicht mehr als 39.000 Euro.
Hoher Aufwand, sinkender Ertrag?
«Super Bowl»-Facts #3
Durchschnittlich soll die Bekanntheit einer Marke, die zum ersten Mal Werbezeiten im Rahmen des «Super Bowl» kauft, heutzutage um 12,7 Prozent steigen.Tatsächlich teilte das US-Wirtschaftsmagazin Fortune im Dezember 2016 mit, dass die freien Sendeplätze nicht etwa wie in den Jahren zuvor um September oder spätestens Oktober restlos ausgebucht seien, sondern dass erst 90 Prozent der Werbeblöcke zu diesem Zeitpunkt an den Mann gebracht wurden. Zusätzlich hält das Marktforschungsinstitut Communicus den Befürwortern von «Super Bowl»-Spots in den Unternehmen entgegen, dass aufgrund der Tatsache, dass 80 Prozent der Zuschauer die Spots nur aufgrund des Unterhaltungsfaktors schauen würden, die gewünschten Werbeeffekte nicht einmal ansatzweise erreicht würden.
Ohnehin werben die Unternehmen vorrangig für den amerikanischen Markt. Nicht nur, weil einige Unternehmen außerhalb der USA kaum vertreten sind, sondern auch weil der «Super Bowl» in einigen Ländern bei Weitem nicht so hohe Beliebtheit genießt, wie im Heimatland oder zu wenig attraktiven Programmzeiten läuft. In Deutschland sahen 2016 in der Spitze 2,05 Millionen Zuschauer das Spiel auf Sat.1. Der Privatsender hofft in diesem Jahr auf weitere Steigerungen im Zuge des Events, das sich von 23 Uhr bis 4.30 Uhr am Morgen erstrecken wird. Vielen kommt die Übertragung nur halb so lang vor. Für Kurzweil sorgen schließlich Halbzeit-Show oder Werbespots.
ProSieben MAXX zeigt am Sonntagabend ab 20:15 eine Countdown-Show, ab 22:55 Uhr übernimmt Schwestersender Sat.1 die Berichterstattung. Der Kickoff zum eigentlichen Spielbeginn ist für 0.30 Uhr deutscher Ortszeit angesetzt. Beide Sendungen können zudem über ran.de kostenfrei gestreamt werden. Wer die Partie mit Original-Kommentar verfolgen will, kann das Spiel außerdem bei Streaming-Anbieter DAZN verfolgen.
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