Überblick der «Verdächtig»-Formate
- «Wahrheit...»: 9 Folgen, Mär 2016, damals noch um 16 Uhr
- «Wolloscheck...»: 50 Folgen in drei Staffeln (Jun 16, Okt-Dez 16, seit Jan 17)
- «Lazar...»: 5 Folgen, Aug 2016
- «Knopf & Team...»: 27 Folgen in zwei Staffeln (Sep 16, Dez 16-Jan 17)
- «...Schulhof»: 2 Folgen (Dez 2016)
Die vollständigen Titel: «Die Wahrheit liegt im Verborgenen», «Detektei Wolloscheck deckt auf», «Detektei Lazar ermittelt», «Knopf & Team übernehmen» und «Einsatz auf dem Schulhof»
Woran es ganz aktuell vor allem mangelt, ließ sich bereits am Montag sehr gut beobachten: Mit 1,14 Millionen Zuschauern und 6,9 Prozent Marktanteil lief es beim Gesamtpublikum noch einigermaßen solide, in der werberelevanten Zielgruppe gingen dagegen 0,26 Millionen mit gerade einmal 5,9 Prozent einher - ein viel zu schwacher Wert für einen Sender, der hier normalerweise bei knapp neun Prozent rangiert. Eine deutliche Steigerung auf 0,36 Millionen und 8,5 Prozent am Dienstag bei gleichzeitig fast unveränderten 1,15 Millionen und 7,2 Prozent insgesamt offenbarte zwar, dass es auch deutlich besser geht, doch schon die Mittwochsausgabe fiel anschließend wieder klar auf 6,9 Prozent bei 0,31 Millionen zurück. Dieser Zickzack-Kurs setzte sich auch am Donnerstag angesichts von 7,9 Prozent bei 0,34 Millionen fort, wenngleich an diesem Tag der Aderlass gegenüber den «Auf Streife»-Ausstrahlungen besonders deutlich war. Die kamen nämlich zwischen 14 und 17 Uhr noch mit weitaus besseren 10,7 bis 14,2 Prozent weg.
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Warum hält Sat.1 dann zumindest bisher noch so beharrlich an dieser Marke fest, wenn die Einschaltquoten doch eher schlecht als recht sind und über Dinge wie Imagepflege und die Erarbeitung eines guten Rufs bei derartigen Inhalten ohnehin gar nicht erst diskutiert werden muss? In erster Linie, weil die mehrheitlich miesen Quoten noch ein recht neues Phänomen sind: Bis Anfang Dezember nämlich, als ebenfalls Wolloscheck um 17 Uhr auf Zuschauerjagd ging, lag man damit meist noch auf sehr solidem Niveau und kam etwa im November an immerhin fünf Tagen auf zweistellige Marktanteile zwischen 10,1 und 12,4 Prozent. Erst der Testlauf von «Einsatz Deutschland» Mitte Dezember fuhr zwar durchaus akzeptable Werte ein, brachte gleichzeitig aber das «Verdächtig»-Label ins Wackeln, das danach nicht mehr recht auf die Beine kommen wollte.
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Das derzeit doch reichlich holprige Abschneiden stellt die Programmverantwortlichen aber vor eine Herausforderung: Abwarten und auf bessere Zeiten hoffen, die vielleicht nicht mehr kommen oder schnell handeln, bevor sich das Publikum eine andere Heimat gesucht hat und anschließend erst wieder mühsam zurückerobert werden muss? Spannend dürften die Antworten auf diese Frage jedoch vor allem für Medienexperten und eingefleischte Scripted-Reality-Liebhaber sein - denn dass Sat.1 seine Daytime allzu schnell mit ambitionierteren und kostenintensiveren Inhalten bestücken wird, ist derzeit eher nicht anzunehmen.
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