So gelangte der mit 21:17 sehr knappe Sieg der New York Giants gegen die New England Patriots vor fünf Jahren noch auf vergleichsweise moderate 0,92 Millionen Zuschauer im Durchschnitt. Vom Anpfiff um 0:30 Uhr an bis zum Spielende gegen 4:05 Uhr sanken dabei die Reichweiten kontinuierlich von 1,26 auf 0,63 Millionen, während aufgrund der für das deutsche Publikum immer schwerer zumutbaren Ausstrahlungszeiten die damit verbundenen Marktanteile von 16,6 auf bis zu 24,0 Prozent anstiegen - was im Schnitt zu 20,7 Prozent führte. Eine ganz ähnliche Entwicklung ließ sich auch in der werberelevanten Zielgruppe ausmachen, wo letztlich im Schnitt sogar grandiose 29,0 Prozent bei 0,73 Millionen Fernsehenden zu Buche standen.
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Ein Jahr später steigerten sich die Zahlen dann bereits deutlich auf durchschnittlich 26,4 und 36,9 Prozent, wobei die durchschnittliche Reichweite nur moderat auf 0,98 Millionen kletterte. Dies hing insbesondere damit zusammen, dass das Aufeinandertreffen der Baltimore Ravens und der San Francisco 49ers (34:31) erst um 4:45 Uhr deutscher Zeit zu Ende ging und "nur" 0,70 Millionen Menschen bis zum letzten Quarter durchhielten. Dennoch gelang es jedem Viertel, mehr oder minder klar bessere Werte als noch im Vorjahr zu erzielen - die höchste Reichweite verzeichneten indes natürlich einmal mehr die ersten Spielminuten, als noch 1,37 Millionen Bundesbürger mit dabei waren.
Wahrlich bemerkenswert war dann auch das weitere Plus im Jahr 2014 - selbstredend alleine schon deshalb, weil die durchschnittliche Zuschauerzahl binnen Jahresfrist noch einmal von 0,98 auf 1,31 Millionen kletterte und das erste Viertel mit 1,63 Millionen erstmals mehr als anderthalb Millionen Menschen anlockte. Vor allem aber auch, weil sich die Paarung Seattle Seahawks gegen Denver Broncos nicht gerade als Duell auf Augenhöhe herausstellte und mit einem Endstand von 43:8 zu einem der deutlichsten Siege der «Super Bowl»-Geschichte wurde. Dennoch blieben 1,10 Millionen Fans bis kurz vor vier Uhr am Ball und bescherten dem letzten Quarter neue Marktanteils-Rekorde von 34,5 und 48,4 Prozent. Im Mittel sahen 29,4 Prozent des Gesamtpublikums respektive 42,2 Prozent der Zielgruppe zu.
Einzig im Jahr 2015 kam im Rahmen des 28:24-Sieges der New England Patriots gegen die Seattle Seahawks der deutsche Football-Boom minimal ins Stocken. Mit 1,33 Millionen fiel die durchschnittliche Gesamt-Zuschauerzahl zwar zumindest noch minimal höher aus als im Vorjahr, doch bei den 14- bis 49-Jährigen sank der Wert leicht von 1,09 auf 1,04 Millionen. Dazu kam, dass sowohl der Marktanteil beim Gesamtpublikum von 29,4 auf 27,8 Prozent zurückging als auch jener der werberelevanten Zielgruppe, wo 39,9 statt 42,2 Prozent verzeichnet wurden. Sollte der NFL-Boom also seinen Zenit erreicht haben? Die Verantwortlichen von «ran» beantworteten diese Frage ganz klar mit "Nein!", ließen ab Sommer 2015 "an jedem verdammten Sonntag" den kleinen Schwestersender ProSieben Maxx Live-Spiele zeigen und entfachten damit noch einmal ein ganz neues Feuer.
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Und wie heiß dieses Feuer brannte, ließ sich 2016 beim 24:10-Erfolg der Denver Broncos gegen die Carolina Panthers beobachten: Schon das erste Viertel stellte mit 2,11 Millionen Fernsehenden einen neuen Reichweiten-Rekord auf, bis zum Ende der Live-Übertragung um 4:20 Uhr gingen vergleichsweise wenige Zuschauer verloren, sodass selbst das ganz späte Quarter mit 1,59 Millionen noch weitaus mehr Menschen sahen als in den Jahren zuvor im Schnitt erreicht wurden. Die Folge: Mit durchschnittlich 1,76 Millionen wurde das Wort Football-Euphorie noch einmal ganz neu definiert, bei den Jüngeren wurden 1,35 Millionen verzeichnet. Und auch die gemittelten Marktanteile waren mit 32,0 und 46,2 Prozent besser denn je zuvor.
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Vom Super Bowl 2017 liegen noch nicht alle Daten vor: Wie die Nacht quotentechnisch begann, lesen Sie aber im aktuellen SportCheck.
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