Sein Weg zum Fernsehen begann aber einige Monate vorher. 2006 war das Jahr, das später als Jahr mit dem Sommermärchen, der WM im eigenen Lande bekannt werden sollte. Premiere hatte damals umfangreiche Übertragungsrechte erworben, zeigte alle 64 Spiele des Turniers im Pay-TV – und vor der Weltmeisterschaft veranstaltete der Sender in mehreren Elektronikmärkten eine Art Kommentatoren-Casting. Dieser Ruf führte Meinert nach Berlin, die Stadt, die damals für einige Wochen so eine Art Fußball-Dreh-und Angelpunkt war. „Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern“, sagt Meinert heute. Auf großer Bühne musste er ein Tor von Lukas Podolski gegen Brasilien, geschossen beim Confed-Cup im Jahr 2005, kommentieren. 35 Sekunden. Nicht viel, um sein Können zu zeigen. 35 Sekunden, die aber genügten. Was er tat, schien den Verantwortlichen zu gefallen. Er wurde Tagessieger und zum Bundesfinale eingeladen.
In diesem unterlag Meinert seinem heutigen Kollegen Christoph Fetzer (inzwischen Sport1, DAZN und Telekom), schaffte aber doch recht schnell den Sprung an Bord der Premiere-Sportredaktion, für die er auch heute noch im Einsatz ist. Der neue Arbeitsplatz zog ihn nach Bayern – genauer gesagt ins niederbayerische Landshut. Dort kam Meinert dann auch vermehrt mit dem Eishockey in Verbindung. Die Sportart, die er aus Hamburg zwar schon kannte, wurde eine seiner heimlichen Leidenschaften. Als Mitarbeiter der lokalen Zeitung verfasste er unzählige Artikel über den EVL – und engagiert sich weiterhin im Landshuter Nachwuchs. Inzwischen schafft er es aber nur noch hin und wieder zu Oberliga-Spielen des EVL. Fußball und Tennis sind in den Mittelpunkt gerückt.
Fußball mit anderen Augen
„Natürlich schaue ich heute Fußballspiele mit anderen Augen als vor elf Jahren. Man hört auch den Kommentatoren anders zu“, plaudert er aus dem Nähkästchen. Dass es zu seinem Job gehört, während großer Fußball-Events eben nicht für seine Kumpels zur Verfügung zu stehen, sondern am Mikro oder im Hintergrund zu arbeiten, ist für ihn total in Ordnung. Als Kommentator habe man natürlich immer das Ziel, die größten Events zu begleiten. So erzählt Meinert durchaus mit Stolz, die Zusammenfassung des Champions League-Finals zwischen Bayern und Dortmund im Wembley-Stadion gemacht zu haben und an diesem Abend im Falle technischer Probleme vor Ort als Back-Up-Kommentator in München bereit gestanden zu haben. Wie viele Leute ihm zuschauen und –hören, ist für den Sportjournalisten aber nur zweitrangig. Die Vorbereitung falle nicht anders aus für eine Übertragung mit 40.000 Zuschauern als für eine mit mehr als einer Million.
So zeigt Sky die ATP Tour
- Sky überträgt 2017 neben Wimbledon die ATP World Tour Finals, alle neun 1000er-Turniere sowie voraussichtlich zehn 500er-Turniere
- Damit zeigt Sky in diesem Jahr in 21 Kalenderwochen täglich Live-Tennis (inkl. zwei Wochen Wimbledon)
- Das bedeutet deutlich über 1000 Live-Stunden Tennis auf Sky alleine von der ATP Tour – hinzu kommen dann nochmal die bereits gewohnten 350 Stunden aus Wimbledon
- Highlights von allen Turnieren sind auch im Free-TV auf Sky Sport News HD zu sehen. Neben täglichen Highlights der Turniere zeigt Deutschlands erster und einziger 24-Stunden-Sportnachrichtensender künftig auch ein einstündiges Magazin mit der Zusammenfassung des vorangegangen Turniers. Die Höhepunkte aus Rotterdam sind am Montag, 20.2. ab 20.30 Uhr zu sehen.
Mit den ATP-Rechten wird Sky zur ersten Adresse im deutschen Tennis – und hat versprochen umfangreich zu berichten. Einen besonderen Fokus will der Sender auch auf teilnehmende deutsche Spieler legen, sofern deren Partien von Kameras eingefangen werden. Sendestrecken von zehn Stunden oder mehr sind eingeplant. Los geht es mit dem 500er-Turnier in Rotterdam, es folgen Rio und Dubai und bald auch das erste Masters aus Indian Wells. „Auf Indian Wells freue ich mich. Das ist ein besonderes Turnier, zumal es nicht um die Ecke ist“, sagt Meinert. Gelegen in der Wüste Kaliforniens herrsche dort immer eine besondere Stimmung, weiß der Tennisfachmann. „Natürlich wollen wir den Zuschauern abseits der Spielbilder auch immer ein bisschen die Stimmung vor Ort und die Wertigkeit des Turniers in der jeweiligen Region vermitteln“, sagt er. Zwischen den Australien Open und vor dem Start der Turniere in Europa liege Indian Wells auch zeitlich ziemlich gut, weshalb man sicher sein könne, zahlreiche Top-Spieler zu sehen, berichtet er.
Ohnehin – mit dem Kampf um die Spitze zwischen Andy Murray und Novak Djokovic steht den Tennis-Fans wohl eine der spannenderen ATP-Saisons bevor. Eine, auf die sich Meinert freut. Zeit, allzu oft ins Eisstadion nach Landshut zu gehen, dürfte er also auch in den kommenden Monaten nicht haben.
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel