Zur Person: Florian Ambrosius
Florian Ambrosius studierte nach dem Abitur Sportwissenschaften an der Deutschen Sporthochschule Köln. Im Jahr 2005 fand er den Einstieg in die Moderation bei Super RTL für «Toggo United – Die Fußballshow». Es folgten weitere Formate bei Super RTL, unter anderem «Wow - Die Entdeckerzone» und «D.I.E. Detektive im Einsatz». Auch für RTL II stand Florian Ambrosius in den letzten Jahren einige Male vor der Kamera. 2015 und 2016 moderierte er dort u.a. die Sendung «LIKE! Die größten Internetstorys». Einen Ausflug zu Sat.1 machte er als Moderator des Magazins «Gossip», das wegen schwacher Quoten aber nur auf vier Folgen kam. Florian Ambrosius lebt in Köln, er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.Ja, das ist richtig. Ich bin ein Frühaufsteher. Man sagt ja, es gibt die Lerchen und die Nachteulen. Dass ich mich selbst aber als Frühaufsteher bezeichne, heißt natürlich nicht, dass mein Wecker bisher schon morgens um eins oder halb zwei geklingelt hat. Ich denke, ich werde die nächste Tage erst erproben, wie man sich so früh morgens oder nachts fühlt. Aber ich mache das für eine tolle Sendung und daher mit Freude.
«Guten Morgen Deutschland» hatte 2016 durchaus eine schwere Phase. Die Quoten lagen im klar einstelligen Bereich. Seit Januar ist Aufbruchsstimmung. Neue Gesichter, neue Teams, neue Ideen.
Das ist richtig und gut, wenn Sie das so wahrnehmen. Ich bin neu im Team und war natürlich in den vergangenen Monaten kein Teil der Sendung. Die Entscheidung, dass ich ab Montag moderiere, ist noch frisch. Für mich ist wichtig, dass ich nun Teil einer motivierten Truppe bin, mit der wir Deutschland gut gelaunt in den Tag starten lassen wollen. Natürlich weiß ich aber, dass es im TV immer auch um Quote geht.
Wie wollen Sie sich abgrenzen?
Wir Moderatoren müssen natürlich zunächst einmal die Erwartungshaltung der Zuschauer erfüllen. Sie schalten ja mit klaren Vorstellungen bezüglich Sendung und Moderator ein. Ich bin ein Mensch, der andere wahnsinnig gerne unterhält und informiert. Also genau das, was die Sendung auch ausmacht. Ich möchte auch meine Persönlichkeit einbringen und die ist natürlich anders als die von Wolfram Kons oder Jan Hahn. Jeder Moderator bringt ein Stück von sich in die Sendung ein.
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Ganz zu Beginn schaut man da sicher mal nach links und nach rechts und versucht etwas mitzunehmen. Aber mit der Zeit wird man sich in seinem eigenen Stil immer sicherer.
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Der neue RTL-Morgenmann Florian Ambrosius im Quotenmeter-Interview über die Entwicklung als Moderator
Ich habe ihn noch nicht persönlich kennengelernt. Ich freue mich aber darauf. Ich weiß nicht, ob ich ihn als Vorbild bezeichnen würde. Ich bin ja schon ein paar Tage im TV-Geschäft dabei und habe das Fahrwasser schon selbst erkundet. Ganz zu Beginn schaut man da sicher mal nach links und nach rechts und versucht etwas mitzunehmen. Aber mit der Zeit wird man sich in seinem eigenen Stil immer sicherer. Ich würde also nicht von Vorbildern sprechen, sondern lieber von Moderatoren und ihrer Einzigartigkeit. Wolfram Kons habe ich schon kennengelernt, zum Beispiel beim «Spendenmarathon».
War das Kinderfernsehen bei SuperRTL für Sie eine gute Schule?
Kinderfernsehen ist wirklich eine gute Schule. Für mich war das genau richtig. Kinder-TV ist nämlich wirklich vielfältig. Ich hatte da einen Kalt-Wasser-Start mit einer Show, habe dann Magazine moderiert, Quizshows, hatte Live-Sendungen. Da war alles dabei. Lustiger Weise schließt sich so übrigens auch wieder ein bisschen der Kreis mit «Guten Morgen Deutschland». Mir hat das Kinderfernsehen sehr geholfen bei meiner Selbstfindung als Moderator. Ich habe in dieser Zeit für mich gelernt, wo ich mal hin will und das war Frühstücksfernsehen.
Inzwischen sind Sie schlicht zu alt geworden für SuperRTL und die Toggo-Welt?
Irgendwann war das wirklich so. Ich hatte dort echt tolle Jahre, habe alles erlebt, was man erleben kann. Ich habe viel an Erfahrung mitgenommen. Aber es kam dann die Zeit, wo sich das auch für mich alles nicht mehr so angefühlt hat, wie am Anfang. Daher war es damals vor rund zwei Jahren für mich gut, aus diesem Bereich rauszugehen und neue Erfahrungen bei Sat.1 und RTL II zu sammeln.
Sie haben dann vergangenes Jahr für RTL II «Like», eine Internet-Clip-Show, gemacht. Die lief anfangs gut, letztlich aber nicht mehr. Das Gefühl des TV-Flops – ein Neues?
Überhaupt nicht. Ich war in den 90ern schon Redakteur und kenne daher die morgendlichen Gespräche über die Quote und ihre Folgen. Das war kein Neuland. Ich hatte einst für Sat.1 auch «Gossip», ein Boulevard-Magazin, moderiert und habe auch die Quotendebatten miterlebt. Quoten sind im Fernsehen ein allumfassendes Thema, darauf basierend werden Formate dann eben justiert oder nicht. Mal hat man als Moderator zu diesem Thema einen lockeren Umgang, mal weniger. Momentan bin ich ziemlich bei mir und gehe mit der Quotenthematik lockerer um.
In «Guten Morgen Deutschland» werden Nachrichten weiter groß geschrieben. Für Sie ist die Situation sicher neu, spannend, aufregend. Mussten Sie Ihre Chefs erst überzeugen, das zu können? Ich klammere «Gossip» mal aus, wo man ja nicht ganz so frei agieren konnte…
Aufregend? Ja! Spannend? Ja! Neu? Ein bisschen. All das, was ich bisher vor der Kamera gemacht habe, hat mich weitergebracht. Ich glaube, ich habe in der Vergangenheit auch Formate moderiert, wo ich mich nicht ganz entfalten konnte. Jetzt kann ich noch eine viel größere Bandbreite von mir preisgeben. Darauf freue ich mich. Die Chance will ich gerne nutzen. Das Thema Wissensvermittlung hat mir schon im Kinderfernsehen viel Spaß gemacht und ich weiß, was ich kann. Ich freue mich nun riesig auf mein Moderationsdebüt bei «Guten Morgen Deutschland».
Danke für das Gespräch.
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