Nielsen III: Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland
Der größte Gewinner:
Eine echte Überraschung gibt es im Ländle: Hier konnte das private Radio antenne1 nach schwierigem Jahr nun wieder deutlich zulegen. Auch wenn die programmlichen Änderungen bei Radio-Feinschmeckern auf viel Kritik stießen, sie hatten die gewünschte Wirkung: Der Sender freut sich heute über ein Plus von 13,8 Prozent und legt somit auf 208.000 Hörer zu. Somit hat man Radio7 nach einiger Zeit wieder überholt. Dem Sender gingen nämlich über 14 Prozent der Hörer verloren. Hier gingen die Werte von vormals 197.000 auf doch deutlich niedrigere 169.000 zurück. Der Blick ins Detail ist spannend: Radio 7 verliert (mehr oder weniger) den kompletten Tag, hat aber am Abend teils irrwitzige Sprünge nach oben. In der 21-Uhr-Stunde etwa um mehr als 350 Prozent. Hier zeigt sich, dass die Erhebung im Kleinen dann doch an ihre Grenzen stößt.
antenne1 legt abends ebenfalls stark zu, hat aber auch hübsche Zuwachsraten am Vormittag und Nachmittag. In der 7-Uhr-Stunde steht zudem ein sauberes Plus von mehr als 20 Prozent. Die offiziellen Radio-Quoten sagen hier also etwas ganz anderes aus als die Kommentare der Hörer vermuten ließen. In diesem Zusammenhang sei noch gesagt: Radio Regenbogen, das inzwischen aber ein zweites Programm betreibt, kommt auf rund 217.000 Hörer – eine direkte Vergleichbarkeit zu den Erhebungen des Vorjahrs ist wegen des Ausbaus auf Regenbogen2 aber nicht mehr gegeben. Positiv zu erwähnen ist die Stuttgarter Energy Station, die auf niedrigerem Niveau um über 23 Prozent zulegt und nun auf 63.000 Hörer gelangt.
Kurz noch ein Blick auf BigFM, das mit seinen stabilen Werten (+1%) in Rheinland-Pfalz zufrieden sein kann. Die Station mit Blick auf die junge Bevölkerung kommt auf 144.000 Hörer ab zehn Jahren.
Der größte Verlierer:
Im Ländle muss sich Radio Ton von rund 14.000 Hörern verabschieden, was ein Minus von über 18 Prozent ist. Noch härter hat es harmony.FM in Hessen getroffen. Ein Minus von 46,3 Prozent sind für die Verantwortlichen wahrlich kein schöner Anblick. Hatte man im vergangenen Juli noch 53.000 Hörer ausgewiesen bekommen, waren es nun noch rund 28.000. Auch Hitradio FFH aus Hessen muss kleinere Brötchen backen. Der Sender, der Anfang 2016 Daniel Fischer ziehen lassen musste, ihn wenige Monate später aber wieder zurückbekam, gibt um 13,2 Prozent nach. Aus 529.000 Hörern sind somit 459.000 geworden. Hier ist ein Blick auf die Einzelstunden interessant, aber nicht schnell erklärt. Der Morning-Show verliert in den einzelnen Stunden grob zwischen zehn und 20 Prozent, der Nachmittag ebenfalls rund zehn Prozent, mit Ausnahme der 16-Uhr-Stunde, die fast unverändert bleibt. Ein paar Stellschrauben werden wohl auch hier neu justiert werden müssen. Aufmunternd kann gesagt werden: FFHs Jugendprogramm planetradio hielt sich mit einem Plus von 1.000 Hörern und nun rund 75.000 in der durchschnittlichen Stunde ziemlich stabil
Das knappste Rennen:
Das liefern sich eigentlich hr3 und FFH – auch wenn es nicht wirklich knapp ist, weil hr3 nicht profitieren konnte von der Schwächung des privaten Mitbewerbers. Stattdessen gibt man ebenfalls großflächig ab: Die Zahlen sanken um 7,7 Prozent, sodass die Station jetzt noch auf 308.000 sanken. hr-Intern muss man somit auch auf hr4 blicken, das drei Prozent gewann und mit 265.000 Hörern in der Stunde nicht mehr weit weg ist. Auch bei hr3 darf kurz in die Einzelstunden geschaut werden: Morgens hat man recht konstante Zahlen, vormittags fallen größere Verluste auf.
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Als öffentlich-rechtliches Programm steht SWR3 für aktuelle Informationen und Service, genauso wie für Comedy und Musik. Für die Hörer ist die multimediale Welle Tagesbegleiter und wichtiger Teil ihrer Alltags- und Popkultur. Dies zeichnet die Attraktivität der Popwelle aus.
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SWR Programmdirektor Kultur
SWR3 hat in Baden-Württemberg weiterhin die Spitzen-Position inne. Aber: Nach zuletzt konstanten Zahlen verliert der Elch-Kanal diesmal 5,4 Prozent seiner Hörer und kommt nun noch auf 1,031 Millionen. SWR1 mit seiner Kombi in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bleibt mit einem Minus von 0,5 Prozent vergleichsweise stabil und versammelt 573.000 Hörer in der durchschnittlichen Stunde.
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