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Die Preisträger des 53. Grimme-Preises zeigen auf beeindruckende Weise, in welcher Bandbreite es dem Medium Fernsehen gelingen kann, komplexe Sachverhalte, politische Verstrickungen, die Logik von Krieg und Terror oder auch die Manipulationen in gesellschaftlichen oder privaten Zusammenhängen auf ganz unterschiedliche Art und Weise in bewegte Bilder, packende Dramaturgien und anrührende Geschichten zu übersetzen.
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Grimme-Direktorin Frauke Gerlach
Die ARD darf drei weitere Auszeichnungen für fiktionale Inhalte («Ein Teil von uns», «Das weiße Kaninchen» und «Dead Man Working») ihr Eigen nennen, zudem hat auch das noch junge öffentlich-rechtliche Jugendangebot funk seinen ersten Grimme-Preis für «Wishlist» in der Kategorie Kinder & Jugend vorzuweisen - wo überdies auch die ebenfalls öffentlich-rechtlichen Produktionen «Der Mond und ich» sowie «Nordstadtkinder - Lutwi» prämiert werden und Schauspieler Vincent Hagn mit seinen gerade einmal acht Jahren einen neuen Rekord aufstellte. Nie zuvor wurde ein so junger Mensch mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet.
Böhmermann does it again, Polak verhindert privates Totalversagen
Im Unterhaltungssegment befand das Institut in diesem Jahr gerade einmal zwei Produktionen als ausreichend honorabel: Das «Neo Magazin Royale», das sowohl für den #Verafake als auch für die zwölfminütige Einspielerschleife verschiedenster TV-Formate und -Konzeptionen prämiert wird und damit schon zum zweiten Mal in Folge einen Grimme-Preis abstaubt - im Vorjahr wurde noch der #Varoufake ausgezeichnet. Und etwas überraschend auch die ProSieben-Talkshow «Applaus und raus!», die im Oktober und November vergangenen Jahres mit äußerst überschaubarem Erfolg unter der Moderation von Oliver Polak am späten Montagabend getestet wurde.
Damit verhindert ein kleines und zu allem Überfluss auch noch beim Massenpublikum durchgefallenes Format am späten Abend die öffentlich-rechtliche Alleinherrschaft - nachdem es im vergangenen Jahr mit «Deutschland 83» (RTL), «Weinberg» (TNT Serie), «Marhaba - Ankommen in Deutschland» (n-tv) und «Club der roten Bänder» (VOX) immerhin noch vier Preisträger dieser Couleur gegeben hatte. Der Publikumspreis der in diesem Jahr zur Hälfte mit Schülern besetzten Marler Gruppe geht derweil an Maike Conway für ihre Produktion «stark! Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit», das vor allem mit seiner glaubwürdigen und authentischen Darstellung aus einer kindlichen Perspektive begeisterte.
Die Verleihung des Grimme-Preises findet am 31. März statt und wird von 3Sat ab 19 Uhr im Livestream gezeigt. Am späteren Abend erfolgt überdies eine zeitversetzte Ausstrahlung im Programm des Kultursenders.
Alle Gewinner des Grimme-Preises 2017
Wettbewerb Fiktion
Michael Proehl (Buch), Holger Karsten Schmidt (Buch), Florian Schwarz (Regie), Philipp Sichler (Kamera), Devid Striesow (Darstellung), Lena Urzendowsky (Darstellung) für «Das weiße Kaninchen» (SWR) (Produktion: FFP New Media GmbH)
Marc Bauder (Regie), Dörte Franke (Buch), Khyana el Bitar (Buch), Börres Weiffenbach (Kamera), Wolfram Koch (Darstellung), Benjamin Lilie (Darstellung) für «Dead Man Working» (HR/ARD Degeto) (Produktion: HR / ARD Degeto)
Esther Bernstorff (Buch), Nicole Weegmann (Regie), Brigitte Hobmeier (Darstellung), Jutta Hoffmann (Darstellung) für «Ein Teil von uns» (BR) (Produktion: Constantin Television GmbH)
Thomas Wendrich (Buch), Christian Schwochow (Regie), Frank Lamm (Kamera), Anna Maria Mühe (Darstellung), Albrecht Schuch (Darstellung), Sebastian Urzendowsky (Darstellung) für «Mitten in Deutschland: NSU - Die Täter - Heute ist nicht alle Tage» (SWR/ARD Degeto/MDR) (Produktion: Gabriela Sperl Produktion für Wiedemann & Berg Television)
Gabriela Sperl (Konzept) für das Konzept von «Mitten in Deutschland: NSU», Teil 1 bis 3 (SWR/WDR/BR/ARD Degeto/MDR) (Produktion: Gabrial Sperl Produktion für Wiedemann & Berg Television)
Wettbewerb Information und Kultur
Hauke Wendler (Buch/Regie) für «45 Minuten: Protokoll einer Abschiebung» (NDR) (Produktion: PIER 53 Filmproduktion)
Carl Gierstorfer (Buch/Regie) und Antje Boehmert (Produktion) für «Ebola - Das Virus überleben» (SWR/Arte) (Produktion: Docdays Productions)
Lena Leonhardt (Buch/Regie) für «Junger Dokumentarfilm: Hundesoldaten» (SWR) (Produktion: OnScreen Media)
Artem Demenok (Buch/Regie) und Andreas Christoph Schmidt (Buch/Regie) für «Schatten des Krieges» (RBB/NDR) (Produktion: Schmidt & Paetzel Fernsehfilme)
Ashwin Raman für seine besondere journalistische Leistung für seine Produktionen «Im Nebel des Kriegens - An den Frontlinien zum 'Islamischen Staat'» (SWR) und «An vordester Front» (ZDF)
Wettbewerb Unterhaltung
Oliver Polak (Moderation) für «Applaus und raus» (ProSieben) (Produktion: SEO Entertainment)
Jan Böhmermann, Philipp Käßbohrer, Matthias Murmann - stellvertretend für das Team für die engagierte Beobachtung und kluge Reflexion des laufenden Fernsehprogramms bei «Neo Magazin Royale»: #Verafake und "Einspielerschleife" (ZDF/ZDFneo) (Produktion: btf GmbH)
Wettbewerb Kinder & Jugend
Nancy Biniadaki (Buch/Regie), Christoph Zitterbart (Produktion), Vincent Hagn (Darstellung) für «Der Mond und ich» (ZDF) (Produktion: Wolkenlenker)
Jürgen Brügger (Buch/Regie), Jörg Haaßengier (Buch/Regie), Emanuela Penev (Redaktion) für «Nordstadtkinder - Lutwi» (WDR) (Produktion: WDR/Margot Schimmelpfenning)
Marc Schießer (Buch/Regie/Produktion), Marcel Becker-Neu (Buch/Produktion), Christina Ann Zalamea (Buch/Produktion) für «Wishlist» (RB/MDR/Funk) (Produktion: Outside the Club)
Publikumspreis der Marler Gruppe
Maike Conway (Buch/Regie) für «stark! Ibrahim und Jeremia. Brüder auf Zeit» (ZDF) (Produktion: IFAGE Filmproduktion)
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