Rang 5: «L.A. Crash» (Regie: Paul Haggis)
Das Rassendrama «L.A. Crash» zählt zu den Oscar-Gewinnern der Hauptkategorie, die am häufigsten zitiert werden, wenn Filmfreunde oder Kinohistoriker darauf hinweisen wollen, dass die Academy gelegentlich am Cineasten- und Massengeschmack gleichermaßen vorbeientscheidet. Paul Haggis' Regiearbeit trat unter anderem gegen den Kritikerdarling «Good Night, and Good Luck.» von George Clooney an sowie gegen Ang Lees Überraschungskassenschlager «Brokeback Mountain». Letzteren sahen viele Oscar-Experten als den klaren Gewinner voraus. Stattdessen zog Haggis' Film mit der Trophäe davon. In Deutschland gingen 2005 dennoch nur 257.581 Menschen in die Kinos, um das Werk zu begutachten.
Rang 4: «Eine ganz normale Familie» (Regie: Robert Redford)
Bester Film, beste Regie, bestes adaptiertes Drehbuch und ein Oscar für Timothy Hutton als bester Nebendarsteller: Robert Redford stieß mit seinem Regiedebüt in der Filmbranche auf große Gegenliebe. Das auf einem Roman basierende, verbal drastische Drama über eine Familie aus der gehobenen Mittelschicht, die durch den Unfalltod eines Mitglieds droht, auseinanderzubrechen, hatte allerdings wenig Strahlkraft in den deutschen Kinos. Lediglich 244.104 Eintrittskarten wurden 1981 gelöst.
Rang 3: «Argo» (Regie: Ben Affleck)
Fast möchte man glauben, dass Kinodeutschland Probleme damit hat, wenn Schauspieler zu Regisseuren werden und ihre Filme daraufhin Oscars einheimsen. Denn auch Ben Afflecks Thrillerdrama «Argo», das die unfassbare, doch wahre Geschichte erzählt, wie die CIA sechs US-amerikanische Botschaftsangehörige aus dem Iran rettet, indem sie vorgibt, vor Ort einen Science-Fiction-Film drehen zu wollen, brachte es nur auf äußerst wenige Kinobesucher. 2012 rafften sich nur 238.536 Menschen auf, um den Mix aus Politdrama, Agententhriller und Showbizkomödie im Kino zu sehen. Im selben Jahr erreichte der 2011 produzierte Oscar-Gewinner «The Artist», die Stummfilmhommage «The Artist» indes 674.766 Filmfreunde in den hiesigen Lichtspielhäusern.
Rang 2: «Tödliches Kommando – The Hurt Locker» (Regie: Kathryn Bigelow)
Die 82. Verleihung der Academy Awards war eine Preisverleihung der Extreme. Mit «Avatar – Aufbruch nach Pandora» wurde der bis dato erfolgreichste Film aller Zeiten (zumindest, wenn man die Inflation ignoriert) in mehreren Kategorien prämiert. Und mit Kathryn Bigelows Kriegsdrama «Tödliches Kommando – The Hurt Locker» wurde einer der finanziell schwächsten Oscar-Gewinner der Awardsgeschichte auserkoren. Bloß 67.336 sahen 2009 in Deutschland den Film mit den späteren «Avengers»-Mitgliedern Jeremy Renner und Anthony Mackie und «Lost»-Mimin Evangeline Lilly.
Rang 1: «Die Stunde des Siegers» (Regie: Hugh Hudson)
Hugh Hudsons Sportdrama ist eine Anomalie in der Filmgeschichte. Der Film über zwei Laufsportler, die 1924 an den Olympischen Spielen teilnehmen, hat mit Vangelis' Score eines der am häufigsten zitierten Stücke Filmmusik zu bieten. Es startete zu einer Zeit, als dem Oscar-Gewinner in der Sparte 'Bester Film' auch in Deutschland üblicherweise großer Erfolg gewiss war – und brachte es 1982 trotzdem nur zirka auf verschwindend geringe 35.000 Besucher.
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