Cast & Crew
Vor der Kamera:Stefanie Stappenbeck als Linett Wachow
Florian Martens als Otto Garber
Arnfried Lerche als Reddemann
Kai Lentrodt als Ben Kolberg
Jaecki Schwarz als Sputnik
Inka Friedrich als Ulrike Wellenbrink
Dominic Raacke als Carsten Auerswald
Hinter der Kamera:
Produktion: UFA Fiction GmbH
Drehbuch: Leo P. Ard (d.i. Jürgen Pomorin)
Regie: Martin Kinkel
Kamera: Henning Jessel
Produzentin: Alicia Remirez
Erste Recherchen von Wachow (Stefanie Stappenbeck), Garber (Florian Martens) und Kolberg (Kai Lentrodt) lassen bald ein schlüssiges Szenario erkennen: Die Russin war eine Auftragsmörderin, die sich in einem Restaurant unweit ihrer konspirativen Wohnung an den deutlich älteren Carsten Auerswald (Dominic Raacke) rangemacht hat, um ihn umzulegen. Dieser Auerswald war nämlich Kronzeuge in einem Prozess gegen einen finsteren Russenmafioso, der in Berlin kaltblütig seine Widersacher und unschuldige Unbeteiligte erschossen hat. Jetzt ist Auerswald untergetaucht, und während das „Starke Team“ ihn zu finden versucht, muss es gleichzeitig eine interne Maulwurfsjagd anleiern: Wer hat die streng geheim gehaltene Identität von Auerswald an die Russenmafia weitergegeben?
Diese 70. Folge der Reihe ist eine typische: Denn sie ist durchzogen von der Unart deutscher Fernsehfilmdramaturgie und –ästhetik. Will sagen: Klischeebeladene Überzeichnungen, eine stereotype Figurenführung und abgestandene Szenenorchestrierungen sind hier die erzählerischen Mittel der Wahl: Die bösen Russen müssen finster dreinblicken und mit schlecht nachgemachten Akzenten miteinander ihre düsteren Machenschaften besprechen und dem verdatterten Auerswald mit Klappmessern nachstellen. Und auf dem Revier geht es wenig spannender zu:
Teamleiter Reddemann (Arnfried Lerche), ohnehin eine eher steife Figur, hat es die Bandscheibe rausgehauen, während Straßenköter Garber sich berlinernd durch die Folge humpeln muss, nachdem er sich auf dem Büroflur einen Nagel in den Fuß getreten hat. Die nervigen (und dramaturgisch unnötigen) Umbauarbeiten fordern ihren Blutzoll. Dafür kann er als unerschrockener Ostdeutscher ohne Furcht vor dem kyrillischen Alphabet mühelos die russischsprachigen Dokumente lesen, mit denen das Team bombardiert wird. Every Dog has its Day.
Kollegin Wachow ist währenddessen damit beschäftigt, einfühlsam zu sein, während Kolberg mit seinen jovialen Gesten und dem Bubi-Blick weiter die junge coole Sau geben soll. Das Problem an dieser Konstellation: Jede Figur erfüllt genau die ihr zugedachte Rolle, das ihr zugedachte Identifikations- und Konfliktpotential. Mehr nicht. Und das wirkt aufgesetzt, berechnend und berechnet, einfallslos durchdekliniert und schmucklos inszeniert.
„Treibjagd“ ist ein solider Krimi für Allesgucker, ambitionslos erzählt, und fehlerfrei, aber kühl runtergekurbelt. «Ein starkes Team» macht in dieser Folge nichts falsch, aber genauso wenig richtig – und weckt den Eindruck, langsam aber sicher an Beliebigkeit zu sterben.
Das ZDF zeigt «Ein starkes Team – Treibjagd» am Samstag, den 25. März um 20.15 Uhr.
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24.03.2017 13:01 Uhr 1