Medien-Check «Nacktes Überleben»
- Was als Konsum-Verzicht-Experiment geplant war, offenbart also zunächst Erstaunliches über den unterschiedlichen Umgang mit dem Nacktsein (...)Abgesehen davon liefert das Experiment noch die Erkenntnis, die keinen so richtig überrascht: Alle Teilnehmer haben viel mehr Gegenstände als sie eigentlich brauchen. Aus: "Absolut erniedrigend: Teilnehmerin an TV-Experiment robbt nackt über den Boden" (Focus Online)
- Das Ergebnis des Experimentes war so überraschend wie die in Geschenkpapier verpackte Krawatte unterm Weihnachtsbaum. Wir alle schleppen viel zu viel Krempel mit uns herum, den wir gar nicht brauchen. Klamotten, die man sich mal im Kaufrausch gekauft hat. Kochbücher, in die man schon lange nicht mehr hereingeschaut hat. Oder Deko-Krimskrams von Ikea Aus: "Wenn die Mitbewohner plötzlich nackt sind" (Welt.de)
- Sat.1 wollte Konsumkritik üben und macht das auf die erwartbarste Weise, Überraschungen gibt es keine. Aus: "Von wegen Konsumkritik" (DWDL)
Joe Bausch kam mit der einstündigen Folge ab 22.30 Uhr nicht über doch ziemlich magere sechs Prozent Marktanteil hinaus. Nur etwa 700.000 Menschen interessierten sich für die Produktion – ein mehr als ausbaufähiges Ergebnis. Zumal das Vorprogramm zumindest medial doch einige Aufmerksamkeit erregte. Es handelte sich um ein Sozial-Experiment, in dem Sat.1 den Kandidaten schlicht alles weg nahm. «Nacktes Überleben – Wie wenig ist genug?» beherrschte nach 20.15 Uhr dann auch die Twitter-Trends. Doch ein hohes Ranking beim Kurznachrichtendienst muss nicht immer zwingend eine Mega-Quote nach sich ziehen. Am Ende wurden 8,9 Prozent Marktanteil bei den klassisch Umworbenen gemessen. Dass die Zweistelligkeit verfehlt wurde, dürfte Sat.1 schmerzen. Immerhin aber lag der ermittelte Wert leicht über dem derzeitigen Senderschnitt des Kanals mit dem Ball als Logo. 1,55 Millionen Leute ab drei Jahren schalteten zur besten Ausstrahlungszeit ein.
Am Vorabend kam «Auf Streife – Die Spezialisten» mal wieder auf einen zweistelligen Wert: 10,2 Prozent der 14- bis 49-Jährigen sahen um 18 Uhr zu, «Die Ruhrpottwache» holte eine Stunde später noch 8,5 Prozent und somit recht ordentliche Werte.
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