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Schwache Knochen: Starker «Bones»-Run endet mit enttäuschender Abschlussstaffel

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Kaum eine Serie verfügt dieser Tage noch über so einen langen Atem wie die Knochenjägerin. Nach jahrelang gesunkenen Werten verabschiedete sich das Crime-Drama mit seinen niedrigsten Werten.

«Bones»: Über das Format

  • Genre: Crime Drama
  • Serienschöpfer: Hart Hanson
  • Darsteller: Emily Deschanel, David Boreanaz, Michaela Conlin, Eric Millegan, E.J. Thyne u.w.
  • Episodenzahl: 246 (12 Staffeln)
  • Executive Producers: Hart Hanson, Barry Josephson, Stephen Nathan, Ian Toynton, Carla Kettner u.w.
  • Produktionsstudios: Josephson Entertainment, Far Field Productions & 20th Century Fox Televisions
  • Run: 13. September 2015 - 28. März 2017
Der Zahn der Zeit nagt an uns Allen, das weiß die forensische Anthropologin Dr. Temperance ‚Bones‘ Brennan wie keine Zweite. Dementsprechend gestalten sich die Zuschauerverluste, die «Bones» bei FOX in den vergangenen Jahren kontinuierlich hinnehmen musste, nicht weiter verwunderlich. Beachtlich kommt dagegen die Ausdauer daher, die das Crime Drama über die Jahre hinweg auszeichnete. Während FOX in der jüngeren Vergangenheit einige Krisenjahre durchlebte und mit neuen Serienformaten häufig Misserfolge verzeichnete, ging «Bones» am 28. März 2017 nach zwölf Staffeln zu Ende, von denen die meisten den FOX-Verantwortlichen viel Freude bereiteten. Und das obwohl «Bones» seit jeher munter von Sendeplatz zu Sendeplatz geschoben wurde.

«Bones» – die Quotenjägerin


Debütierte «Bones» noch um 20 Uhr am Dienstag, grüßte „die Knochenjägerin“ in Staffel zwei bereits vom gleichen Time-Slot am Mittwoch. 2008 verschob FOX «Bones» schließlich auf den Montag, noch im gleichen Jahr zurück auf den Mittwoch, ehe die 20th Century FOX-Produktion zumindest bis 2011 am Donnerstag lief, wo sie zwischen dem 20 Uhr- und dem 21 Uhr-Slot wechselte. Einige weitere Verschiebungen später schloss sich der Kreis in Staffel zwölf, als «Bones» zum Dienstag zurückkehrte, wo die Drama-Serie allerdings die schwächsten Werte bislang generierte. Das sah früher noch ganz anders.

2005 bedeutete der Dienstag mit «Bones» für FOX noch großartige Zahlen, als die Serie als eine der besten Neustarts der damaligen Saison bewertet wurde. Am 13. September feierte «Bones» seine Premiere und 10,79 Millionen Zuschauer bedeuteten schon dort einen fantastischen Wert. Besonders in den Episoden im Jahr 2006 legte «Bones» in seiner ersten Staffel gehörig zu und schaffte es sogar sieben Mal hintereinander mehr als elf Millionen Menschen zu unterhalten. Wegen der einstelligen Werte von Folge zwei bis neun belief sich der Staffelschnitt der ersten Season bei 22 Episoden auf 9,78 Millionen Zuschauer. Die Episode des 1. Februar 2006 stellte mit 12,64 Millionen Interessierten den Serienrekord auf, der bis zum heutigen Tag aktuell ist.

Die goldenen Jahre: «Bones» schafft es in die Zweistelligkeit


Ein ähnliches Muster ließ sich in der 21-episodigen zweiten Staffel ablesen, diesmal lief «Bones» stets am Mittwoch: Wieder waren es die Episoden nach dem Jahreswechsel, die die großen Erfolge feierten. Die letzten neun Folgen des zweiten Durchlaufs lagen im Hinblick auf die Zuschauerzahlen alle in der Zweistelligkeit und führten zu einem Staffelmittelwert von 9,55 Millionen Zusehern. Die dritte Staffel, welche „nur“ 15 Episoden enthielt und immer am Dienstagabend lief, erreichte, wohl aufgrund der wenigen Episoden nach Neujahr, im Schnitt 8,94 Millionen Menschen. Die vierte Staffel schwang sich wieder auf durchschnittliche 9,50 Millionen Interessierte hinauf, wobei kein Trend der Serie bezüglich der Sehgewohnheiten am Jahresende oder Jahresanfang zu erkennen war – ein wichtiger Schritt Richtung Konstanz des Formats. Die insgesamt 26 Episoden gab FOX in Staffel vier immer mittwochs zum Besten.

Mit Zuschauerzahlen, die deutlich weniger schwankten als bisher, verzeichnete die fünfte «Bones»-Season ab dem 17. September 2009 am US-Donnerstag den bisher besten Staffeldurchschnitt von 9,99 Millionen Crime-Fans. Die 22 Episoden lagen bei FOX in Sachen Zuschauerzahlen zwischen 8,44 und 12,37 Millionen Interessierten – beide Werte stellten Ausnahmen dar. Den Donnerstagsslot ab 20 Uhr behielt auch die sechste Staffel um die Forensikerin bei. Mit einem Durchschnittspublikum von 10,09 Millionen Menschen sollte es die Season mit der besten Reichweite bleiben.

Mit Staffel sieben ging es abwärts


Außerdem war Season sechs die letzte Staffel vor dem Abwärtstrend, dem «Bones» ab dem 3. November 2011 und der nunmehr siebten Staffel ausgesetzt war. Wie schon in Staffel drei bedeutete eine vergleichsweise geringe Episodenzahl einen deutlichen Rückgang im Zuschauerinteresse – die 13 Episoden lockten im Mittel 8,07 Millionen Menschen an und verloren damit fast genau zwei Millionen Zuseher im Vergleich zur vorherigen Runde.

Dass dies aber nicht zwangsläufig an der kurzen Staffel lag, sondern an tiefgreifenderen Gründen, verdeutlichte Staffel acht, deren 24 Episoden noch einen Publikumsmittelwert von 7,75 Millionen Menschen vorzuweisen hatte. Die siebte, achte und die neunte Staffel liefen jeweils montags und somit an einem Tag, an dem die Primetime-Konkurrenz in der US-Woche damals wohl am Größten war. In Staffel neun lief «Bones» allerdings auch erstmals zwei Monate am Stück am zuschauerschwachen US-Freitag, der der Serie einige Zuschauer kostete. Durchschnittlich 900.000 Zuschauer verlor «Bones» nach dem Wechsel auf den Freitag. Im Schnitt ergaben die Zahlen letztlich eine durchschnittliche Live-Reichweite von 6,61 Millionen Interessenten pro Folge – ein herber Schlag für das Format.

Staffeln zehn und elf, die nach der 24-episodigen neunten Season wieder 22 Ausgaben zählten, liefen schließlich beide wieder am Donnerstag um 20 Uhr, doch die Verluste ließen sich nicht stoppen. Erstmals lockte «Bones» in Staffel zehn weniger als fünf Millionen Zuschauer an, Staffel elf rutschte sogar kurzzeitig unter die Vier-Millionen-Marke. Letztlich hielten in Staffel zehn 2014/2015 5,35 Millionen Personen ab zwei Jahren «Bones» die Treue, ein Jahr später belief sich die durchschnittliche Reichweite beim Gesamtpublikum auf 4,87 Millionen Interessenten. Im Februar 2016 gelangte schließlich auch FOX zur Einsicht, dass «Bones» langsam aber sicher an Altersschwäche leidet. Das Network kündigte eine aus zwölf Episoden bestehende finale Staffel an, in der Fans der Serie die Gelegenheit hatten, Abschied vom Format zu nehmen.

Die Abschiedstournee wird zur Quoten-Qual


Die durchschnittlichen Reichweiten aller «Bones»-Staffeln

  • Staffel 1: 9,78 Mio.
  • Staffel 2: 9,55 Mio.
  • Staffel 3: 8,94 Mio.
  • Staffel 4: 9,50 Mio.
  • Staffel 5: 9,99 Mio.
  • Staffel 6: 10,09 Mio.
  • Staffel 7: 8,07 Mio.
  • Staffel 8: 7,75 Mio.
  • Staffel 9: 6,61 Mio.
  • Staffel 10: 5,35 Mio.
  • Staffel 11: 4,87 Mio.
  • Staffel 12: 3,23 Mio.
Zuschauer ab 2 / Live-Ausstrahlungen
Für Anhänger des Formats fand «Bones» also ein versöhnliches Ende, wie sich zeigen sollte, musste sich FOX aber selbst durch die verkürzte finale Staffel hindurchquälen. Schon der Start der Staffel am 3. Januar 2017, der sonst häufig den Staffelbestwert stellte, kam mit nur 3,43 Millionen Zuschauern und drei Prozent der Zielgruppe am Dienstagabend einem neuen Tiefstwert gleich. Im 21 Uhr-Slot musste sich «Bones» mit Rang vier zufriedengeben, hinter dem starken «Chicago Fire», dem sehenswert gestarteten «Bull» bei CBS und sogar «Fresh Off the Boat», das bei ABC knapp eine Million Zuschauer mehr unterhielt. Die Lage besserte sich nicht für «Bones», im Gegenteil: Im Rahmen von Folge drei am 17. Januar unterbot «Bones» erstmals mit 2,92 Millionen Zusehern die Drei-Millionen-Marke.

Ein kurzes Aufbäumen in Episode fünf, als 3,76 Millionen Personen einschalteten, wurde gefolgt von Werten, die sich bis zur neunten Ausgabe knapp unterhalb der Drei-Millionen-Marke einpendelten, ehe Folge 10, die 244. überhaupt im «Bones»-Run, am 14. März auf 2,52 Millionen Interessenten abrutschte. Besagte Zuschauerzahl sollte das schwächste Ergebnis aller Zeiten für «Bones» bleiben, lediglich zwei Prozent der 18- bis 49-Jährigen verfolgten «Bones» noch an diesem Abend. Im Rahmen der letzten beiden Ausgaben des einstigen FOX-Hits wollten jedoch noch einmal einige Zuschauer mehr Abschied von der Serie um Emily Deschanel nehmen. Am 21. März gewann «Bones» über eine Million Zuschauer, als 3,55 Millionen gemessen wurden. Das Serienfinale stellte schließlich mit 4,35 Millionen Zuschauern einen Staffelrekord auf, vier Prozent der jungen Zuschauer sahen das Serienende.

Blickt man auf die Zahlen der letzten «Bones»-Staffel muss man konstatieren, dass FOX auch schon zwei Staffeln früher die Reißleine hätte ziehen können. Da das Network jedoch dieser Tage ohnehin Popularitätsprobleme hat, ließ der Sender auch eine zwölfte Staffel noch gewähren, um dem Format inhaltlich einen würdigen Abschluss zu bereiten. Mit durchschnittlich 3,23 Millionen Interessenten stellt Staffel zwölf die mit Abstand schwächste «Bones»-Runde dar, die nur noch einen Bruchteil der Werte verzeichnete, mit denen die Forensikerin FOX einst so große Freude bereitete. Und dennoch: FOX wird sich nach einem Format wie «Bones» sehnen, das nicht nur qualitativ gut ankommt, sondern sich über Jahre hinweg als zuverlässiger Quotenbringer einen Namen macht.

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