Quotencheck

«Lenßen live – Die Recht-Sprech-Stunde»

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Sat.1 schickte das Social-Media-Phänomen ab Ende Februar mit sechs neuen Folgen auf Sendung. Brachte «Lenßen live» nicht nur massenhaft Tweets, sondern auch Quote für Sat.1 Gold?

Manchmal schreibt das Fernsehen Geschichten, die sich so vorher kaum erahnen lassen. Sollten einige Fernsehzuschauer vor knapp eineinhalb Jahren tatsächlich vom nächsten Sat.1 Gold-Format mit Ingo Lenßen gehört haben, der inzwischen schon so etwas wie ein Sendergesicht für den Ableger für Best Ager darstellt, werden die meisten abgewunken haben. In der Tat lief das damals angelaufene Format «Lenßen Live» im Rahmen seiner ersten Bewährungsprobe nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Doch wie sich manche Formate eben manchmal verselbstständigen, ging bereits mit der zweiten Staffel der Mischung aus Call-In-Show und Rechtsberatung ein Social-Media-Hype einher, mit dem Sat.1 Gold sicherlich nicht gerechnet hatte.

Zweitrangig, ob die Zuschauer sich dem Format aus einer ironischen Haltung heraus widmeten oder tatsächlich an der Rechts-Expertise von Ingo Lenßen interessiert waren, vor allem auf Twitter liefen die Kanäle jedenfalls heiß. Für Sat.1 Gold, das seinen Sendealltag sonst vor allem mit Wiederholungen alter Sat.1-Formate bestreitet, war so viel Aufmerksamkeit bereits eine Menge wert, deshalb bejahte der Sender auch beharrlich die Frage, ob «Lenßen live» zurückkehren werde, wo doch die Einschaltquoten im Fernsehen auch nach Staffel zwei noch viel Luft nach oben hatten: Nur 1,0 Prozent aller und 0,8 Prozent der 14- bis 49-Jährigen Zuschauer schalteten im Sommer vergangenen Jahres ein, wobei sich der Senderschnitt von Sat.1 Gold im abgelaufenen Fernsehjahr auf 1,5 respektive 1,3 Prozent in diesen Altersgruppen belief.

Länger als zunächst angenommen ließ sich Sat.1 Gold daraufhin Zeit mit der dritten Staffel von «Lenßen live», am 23. Februar kehrte der ‚«Domian» der Rechtswissenschaften‘ jedoch zurück auf die Bildschirme und erhielt dabei immer donnerstags ab 22.15 Uhr etwa 90 Minuten Sendezeit. Gleich zum Start begleiteten die sozialen Medien das Format wieder fleißig und die mutmaßlich tendenziell jüngeren Internetnutzer, die «Lenßen live» bei Twitter und Co. kommentierten, schienen sich nun auch in der Quote wiederzuspiegeln: 1,6 Prozent der jungen Zuschauer bedeuteten einen tollen Auftakt für die sechs neuen Folgen der „Rechts-Sprech-Stunde“, dafür gestalteten sich die Werte insgesamt noch ausbaufähig. 200.000 Personen ab drei Jahren blieben im Schnitt über die eineinhalb Stunden dran und generierten damit einen Gesamtmarktanteil von 1,0 Prozent, der bei Sat.1 Gold insbesondere aufgrund dessen Fokus auf ältere Semester sonst wesentlich höher ausfällt.

Schon zur zweiten Episode der neuen Staffel wurden aber mehr Zuschauer aller Altersklassen aufmerksam auf «Lenßen live». Mit 270.000 Interessenten gewann die Live-Sendung 70.000 Zuschauer gegenüber der Vorwoche und holte so insgesamt zufriedenstellende 1,5 Prozent. Stark fiel weiter die Quote bei den Jüngeren aus, die nun sogar mit 1,7 Prozent vertreten waren. Wie in der Vorwoche sahen 110.000 14- bis 49-Jährige zu. Der Trend zeigte für «Lenßen live» danach weiter nach oben, denn im Rahmen der Ausgabe am 9. März baute das Sat.1 Gold-Format seine Zuschauerzahl auf 290.000 Personen aus, die weiterhin zu 1,5 Prozent führten, in besagter Woche noch zu 1,6 Prozent der jungen Zuschauer.

Die vierte Ausgabe sollte mit 300.000 Zuschauern am 16. März zur bislang meistgesehenen «Lenßen live»-Episode avancieren. Zu Buche standen sowohl insgesamt als auch bei den Zuschauern aus der klassischen Zielgruppe 1,7 Prozent. Alle vier Episoden lockten damit 110.000 Zuschauer aus dem werberelevanten Alter an, was für eine treue Zuschauerschaft in dieser Altersgruppe spricht. Besagte Konstanz bei den jüngeren Zuschauern verlor «Lenßen live» jedoch mit der Folge am 23. März. Der TV-Anwalt erzielte zwar insgesamt mit 250.000 Zusehern und 1,5 Prozent ein ordentliches Ergebnis, nur noch 60.000 14- bis 49-Jährige hielten Ingo Lenßen allerdings die Treue, woraus 1,0 Prozent entstanden, die damit deutlich unter dem Senderschnitt lagen.

Eine Episode stand in der neuen «Lenßen live»-Staffel noch aus. Am 30. März verabschiedete sich das Call-In-Format vorerst wieder aus dem Fernsehprogramm. 260.000 Personen, davon 90.000 junge Personen, entschieden sich für «Lenßen live» an diesem Donnerstagabend. Die daraus resultierenden Quoten von 1,5 Prozent insgesamt und 1,4 Prozent der jungen Altersgruppe lagen damit wieder im grünen Bereich.

Goldrichtig handelte Sat.1 Gold nach der ersten «Lenßen live»-Staffel, auf die noch kaum Fernsehzuschauer aufmerksam wurden, indem der Sender am Format festhielt. Das Format schaffte es auch im Rahmen der dritten Staffel, seine Einschaltquoten kontinuierlich zu steigern und erzielte nun erstmals Ergebnisse über dem Senderschnitt. Im Schnitt widmeten sich 260.000 Zuschauer ab drei Jahren der „Rechts-Sprech-Stunde“, 100.000 entstammten der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Der durchschnittliche Gesamtmarkanteil der sechs neuen Folgen belief sich so auf 1,5 Prozent und liegt auf Höhe der aktuellen Sat.1 Gold-Norm. Bei den jungen Zuschauern übertraf «Lenßen live» sogar die Erwartungen von Sat.1 Gold, indem das Format ebenfalls mittlere 1,5 Prozent verzeichnete. Weiteren TV-Rechtsberatungen sollte daher wenig im Weg stehen.

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