Jenny: Wird demnächst «Jenseits von Eden» (1955) im deutschen Free-TV ausgestrahlt? Wäre es zudem nicht sinnvoll gewesen, dass der Disney Channel nach der Ausstrahlung von «... denn sie wissen nicht, was sie tun» (1955) und «Giganten» (1956) auch diesen Film und somit alle drei James-Dean-Filme an darauffolgenden Sonntagen zeigt?
Christopher Schmitt: Der Disney Channel hält nicht die Linzenz an «Jenseits von Eden», weshalb der Film auch nicht zusammen mit den anderen Klassikern lief. Zuletzt wurde er auf arte und den dritten Programmen gezeigt. Eine zeitnahe Ausstrahlung ist nicht vorgesehen.
Eric: In den USA ist immer wieder die Rede über gute oder schlechte Bewertungen einer Serie. Daraus wird anscheinend mit entschieden, ob eine Serie verlängert wird oder nicht. Wie musss man sich das vorstellen? Gibt eine Website wo man die Serien bewerten kann?
Björn Sülter: Webseiten dieser Art gibt es in der Tat, allerdings dürften deren Ergebnisse nur eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Die Bewertung, ob eine Serie verlängert oder abgesetzt wird, geschieht immer noch primär anhand der Einschaltquoten. Hier muss die Serie sich beweisen und zumindest den Senderverantwortlichen eträgliche Werte einfahren. Dass dabei immer mehr Zahlenwerk in die Rechnung einbezogen wird als nur die Live-Daten der Erstausstrahlung (zum Beispiel Aufnahme der Episode, wiederholte Ausstrahlung) ist den veränderten Sehgewohnheiten (zum Beispiel durch die Streamingdienste) geschuldet. Es kommt aber durchaus auch vor, dass quotenschwache Serien aufgrund von Kritikerlob oder einer kleinen aber starken Fanbasis ungewöhnlich lange überleben. «Hannibal» ist hier ein prominentes Beispiel.
Markus: Hallo an das Expertenteam, meine Frage ist, wie sind eigentlich die Einschaltquoten der Darts Premier League bei Sport1, und zwar die Liveübertragungen und die Zusammenfassungen jeden Donnerstag? Ist der Sender damit zufrieden?
Björn Sülter: Ich habe mir mal die letzten Wochen für dich angeschaut. Die letzten Live-Übertragungen waren immer Donnerstags am 23., 30. März und 06. April - an den vergangenen zwei Donnerstagen gab es wegen Live-Fußball nur nächtliche Zusammenfassungen. Vorab zum Vergleich: Der Senderschnitt bei Sport1 liegt in der werberelevanten Zielgruppe (und darauf kommt es primär an) aktuell bei knapp unter 1 Prozent. Am 23. März zeigte man den achten Abend der Premier League aus Manchester ab 21.00 Uhr und holte damit 250.000 Fans (1,0%) beim Gesamtpublikum und 90.000 (1,1%) bei den Jüngeren. Den neunten Abend aus Cardiff wollten am 30. März ab 20.00 Uhr 220.000 Fans (0,8%) bei allen und 60.000 (0,7%) bei den Umworbenen sehen. Den zehnten Abend aus Dublin am 06. April dann ab 20.00 Uhr 320.000 (1,1%) bei allen und tolle 130.000 (1,4%) bei den Werberelevanten. Hier sieht man, dass es durchaus eine Streuung gibt. Dennoch liegen alle Ausstrahlungen im Soll. Am 13. April dominierte König Fußball das Abendprogramm. Hier lief die Zusammenfassung um 0.59 Uhr und holte 170.000 (2,2%) bei allen und 90.000 (2,5%) bei den Jüngeren. Eine Woche später das gleiche Spiel: Die Highlights am 20. April ab 1.07 Uhr liefen hier aber sogar noch besser: 170.000 (3,2%) bei allen und 80.000 (3,3%) bei den Jüngeren gaben zur Freude Anlass. Man sieht: Die echten Fans schalten eigentlich immer ein und sorgen für verlässlich starke Werte in der Zielgruppe. Egal zu welcher Uhrzeit. Sport1 ist übrigens selber mit den Werten der Übertragungen zurecht sehr zufrieden.
Andreas: Zeigt Sky Cinema weiterhin Concorde-Filme?
Christopher Schmitt: Ja, auf den Sky Cinema Sendern werden auch zukünftig Concorde-Filme ausgestrahlt. Für das Jahr 2017 sind beispielsweise die Neustarts der Stephen King-Verfilmung «Puls» und des Horror-Thrillers «Incarnate» geplant. Des Weiteren sind «Escape Plan», die «Rambo»-, sowie die «Twilight »-Trilogie, «Der Hundertjährige der aus dem Fenster stieg» und «Die Eiserne Lady» Teil des Programms.
Thomas: Wie haben sich die Einschaltquoten vom «Großstadtrevier» im Jahresvergleich verändert?
Björn Sülter: Das «Großstadtrevier» rangierte in den Jahren 2012 bis 2016 konstant unter Senderschnitt. Und zwar sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den jüngeren Zuschauern. Ausnahmen gab es in diesem Zeitraum exakt vier - alle bei den Jüngeren. 2017 ist im Vergleich bisher aber ein starkes Jahr für das Format: Eine Episode erreichte sogar mal exakt den Senderschnitt beim Gesamtpublikum, ganze vier von sechs sogar bei den jüngeren Zuschauern. Auch insgesamt betrachtet hat man sich über die Jahre dem Senderschnitt wieder angenähert. War man lange Zeit nur noch bei rund 70 Prozent verweilt, lag man zuletzt meist bei rund 90 Prozent.
Evi: Wird die Sitcom «2 Broke Girls» um eine siebte Staffel verlängert oder nicht? Wann wird die Entscheidung endlich getroffen?
Christopher Schmitt: Zwar kann über die Verlängerung von «2 Broke Girls» in Form einer siebten Staffel noch kein abschließendes Urteil gefällt werden, allerdings verdichten sich die Anzeichen, dass es für die Sitcom weitergeht. In den nächsten Wochen kann man mit einer endgültigen Entscheidung rechnen.
In einem Interview mit TVLine stellte Co-Showrunner Michelle Nader klar, dass das Finale von Staffel 6, ausgestrahlt am 17. April, ausdrücklich nicht als Serienfinale konzipiert wurde. Weder für sie selbst, noch für das Publikum sei die Geschichte auserzählt. Dass Max und Caroline nun auf einem erfolgreichen Weg in Sachen Karriere und Liebe sind, würde den Autoren völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Aufgrund der bisher geleisteten Unterstützung durch CBS, glaubt Nader auch an eine Fortsetzung.
Die Quoten der Überlebenskünstlerinnen sanken von Season zu Season kontinuierlich, was die Entscheidung erschweren dürfte. Das Staffelfinale vergangene Woche holte mit 4,58 Millionen Fernsehenden die niedrigste Reichweite der Seriengeschichte. Angesichts des im Vergleich zu anderen CBS-Comedies immer noch guten Abschneidens ist eine Verlängerung um eine weitere Staffel aber dennoch realistisch.
Rachel: Ich habe gerade die erste Staffel der neuen «Muppets»-Serie auf Amazon geschaut und würde gerne mehr sehen. Stimmt es, dass die Serie abgesetzt wurde? Wieso das denn?
Björn Sülter: Wie so oft fällt die Antwort relativ eindeutig und einfach aus: Die Einschaltquoten waren mies. Die Serie startete am 22. September 2015 auf ABC mit tollen 9,01 Millionen Zuschauern. Bei der zweiten Episode waren nur noch 5,78 Millionen übrig, eine Woche später rutschte man auf 4,85 Millionen. Am 8. Dezember schloss man das TV-Jahr 2015 mit ganz schwachen 3,81 Millionen Fans. Als die Show dann im Februar 2016 zurückkehrte, schauten gar nur noch 2,76 Millionen zu. Diesen Level hielt man dann aber bis zum Finale mit 2,73 Millionen Zuschauern. Die Quoten sind jedoch nur die halbe Wahrheit. Das Konzept funktionierte für viele alte und neue Fans einfach nicht. Showrunner Kushell wurde Ende 2015 ersetzt, die sechs Episoden in 2016 waren als eine Art Relaunch gedacht und sollten retten, was zu retten ist. Dieser Plan misslang jedoch ebenfalls. Somit bleibt uns nur diese eine Staffel sowie 120 Episoden der «Muppet Show» aus den 70ern und 80ern sowie die diversen tollen Filme.
Evi: Wann kann man damit rechnen, dass RTLplus endlich auch in HD sendet?
Christopher Schmitt: Dass RTLplus in HD sendet, ist in absehbarer Zeit nicht geplant. Ein Grund dafür: Eine wichtige Säule des Programms bilden nostalgische Klassiker, die nicht in hochauflösender Qualität produziert wurden. Diese so zu restaurieren, damit sich eine Ausstrahlung in HD lohnt, ist extrem aufwendig.
Das war es für diese Woche. Bitte senden Sie Ihre Fragen, Anmerkungen und Hinweise über das untere Formular ein.
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24.04.2017 14:37 Uhr 1