Unsere Kritiken zu den ersten beiden «Mr. Robot»-Staffeln
Dass «Mr. Robot» zunächst für lange Zeit auf einem Streaming-Portal zum Abruf bereitstand, hätte RTL Crime eine Warnung sein oder zumindest die Erwartungen des Senders dämpfen sollen. Wie sich in der Vergangenheit zeigte, erzielen Serien mit Streaming-Hintergrund im klassischen Fernsehen nämlich meist ernüchternde Quoten - unabhängig von deren Qualität. «Mr. Robot» feierte seinen Fernsehstart obendrein im Pay-TV, was die Verfügbarkeit des hochgelobten Dramas weiter einschränkte. Da nützte es auch nicht viel, dass RTL Crime der Serie um Hauptdarsteller Rami Malek einen Platz zur besten Sendezeit am Mittwochabend einräumte.
Zum Auftakt am 8. Februar schalteten rund 10.000 Personen ein. Diese reichten in Sachen Gesamtmarktanteil nicht einmal für einen messbaren Wert. Da der Großteil der Zuschauer jedoch der jungen Altersgruppe entsprang, standen bei den 14- bis 49-Jährigen immerhin 0,1 Prozent zu Buche. Deutlich höher fällt die durchschnittliche RTL Crime-Gruppe in der Zielgruppe ohnehin nicht aus. Nach dem Staffelstart schienen danach mehr Fernsehende Interesse an «Mr. Robot» zu finden, denn mit der zweiten Ausgabe am 15. Februar stieg die Zuschauerzahl auf etwa 30.000 Zuschauer, weiterhin umfassten diese aber nur knapp 10.000 junge Personen. Insgesamt und bei den Werberelevanten entstanden damit 0,1 Prozent.
Über weiteren Zuschauerzuwachs durfte sich das Format, in dessen Rahmen Christian Slater mit einem Golden Globe prämiert wurde, nicht freuen. Im Gegenteil: Mit der dritten Folge am 22. Februar sank die Reichweite wieder auf insgesamt 10.000 Zuschauer. Sogar weniger als 5.000 junge Personen blieben dran, was zu je 0,0 Prozent in beiden wichtigen Alterssegmenten führte. Am 1. März wiederholte sich das schwache Abschneiden mit erneut etwa 10.000 Interessenten und nicht messbaren Marktanteilen. Wer zu dieser Zeit schon von einem Tiefpunkt ausging, lag falsch, denn am 8. März unterbot «Mr. Robot» bei RTL Crime sogar die enttäuschenden Werte der Vorwochen. Nicht einmal 5.000 Zuschauer aus dem Gesamtpublikum konnten sich für den Cyber-Thriller erwärmen, sodass in allen Belangen nicht messbare Werte resultierten.
Die sechste Folge am 15. März verbesserte sich auf ganz niedrigem Niveau immerhin wieder auf durchschnittlich 10.000 Zuschauer und weiteren Quotenwerten am Nullpunkt, einen deutlichen Aufschwung verzeichnete «Mr. Robot» aber erst am 22. März. Knapp 30.000 Personen schalteten ein, wodurch insgesamt 0,1 Prozent entstanden und durch rund 20.000 Zuschauer verbuchte RTL Crime 0,2 Prozent des jungen Publikums. Hätten diese Werte durchgängig zu Buche gestanden, hätte man von einem zufriedenstellenden Abschneiden des USA Network-Formats sprechen können. Im Rahmen der letzten beiden Ausgaben aus Staffel eins fiel «Mr. Robot» jedoch wieder ins Bodenlose, mit jeweils unter 5.000 Interessenten und nicht messbaren Quoten.
Bei RTL Crime wird sich angesichts dieser Zahlen Ernüchterung breitgemacht haben. Im Schnitt schalteten etwa 10.000 Personen ein, als «Mr. Robot» jeweils mittwochs um 20.15 Uhr auf Sendung ging. Im Mittel reichte diese Publikumsbeteiligung nicht einmal für 0,1 Prozent - weder insgesamt, noch in der klassischen Zielgruppe. Das eigentlich vom Format adressierte junge Publikum hielt sich weitestgehend fern von den Ausstrahlungen im Pay-TV, eventuell weil einige Serienfans das Format bereits bei Amazon Prime in Augenschein nahmen. Auch RTL Nitro, das die Ausstrahlungsrechte der Serie im Free-TV hält, wird sich nun zwei Mal überlegen, ob «Mr. Robot» ein Sendeplatz eingeräumt werden sollte.
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