Sportcheck

Die richtig fetten Fische bleiben diesmal aus

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Special Bayern raus, Dortmund raus, Schalke raus. Auf europäischer Bühne ist für Deutschland das Licht ausgegangen. Außerdem: Boxen und Formel 1 im Fokus.

Zitat der Woche:


"Oh ich bin enttäuscht. Ich dachte es wird ein Riesenspiel mit allem drum und dran und jetzt haben wir hier einen Debattierklub in der Allianz Arena." - Sky Kommentator Fritz von Thurn und Taxis, dem seine Fans via Twitter mit dem Hashtag #FritzLove huldigten, zeigte sich während der ersten Hälfte von Bayern vs. Dortmund ob einiger Debatten auf dem Rasen enttäuscht. Mehr Zitate von Thurn und Taxis, der Ende des Monats sein letztes Spiel begleiten wird, hat fums.de gesammelt.

Zwei Mal Spanien, ein Mal Italien, ein Mal Fürstentum


Sporthighlights der kommenden Woche

  • Dienstag, 20.45 Uhr: UEFA Champions League Halbfinale Real Madrid - Atletico Madrid (ZDF/ Sky)
  • Mittwoch, 20.45 Uhr: UEFA Champions League Halbfinale Monaco - Juve (Sky)
  • Ab Freitag, 9 Uhr: Motorrad-WM, GP von Spanien (Eurosport)
  • Ab Freitag: Eishockey-WM (in Köln und Paris) 16 Uhr Auftaktspiel Schweden - Russland, ab 20 Uhr USA - Deutschland (Sport1)
  • Freitag, 20.30 Uhr: Bundesliga Köln - Bremen (Sky)
  • Samstag, 14 Uhr: Bundesliga - Konferenz, u.a. Dortmund - Hoffenheim (Sky)
  • Samstag, 14.30 Uhr: Handball-EM-Quali Deutschland - Slowenien (Das Erste)
  • Samstag, 20 Uhr: Eishockey-WM: Deutschland - Schweden (Sport1)
  • Sonntag, 14 Uhr: Beachvolleyball aus Münster (Sky)
Machen wir uns nichts vor: Dass sich in diesem Jahr alle deutschen Vereine aus den internationalen Wettbewerben, also Champions- und Europa League, verabschiedet haben, ist für die Rechteinhaber hierzulande mehr als ärgerlich. Noch im Rennen sind nun die beiden Klubs aus Madrid, Juventus Turin und der AS Monaco. Das ZDF wird dieser Königsklassen-Spielzeit somit ohne ein einziges Spiel, das die 10-Millionen-Marke knackt, abschließen. Sky hatte immerhin im Viertelfinale, in dem sie das Rückspiel des FC Bayern exklusiv übertrugen, noch Grund zur Freude: Mehr als 1,5 Millionen Zuschauer allein im linearen Fernsehen daheim (Sky Go, Sky Sportsbars nicht mitgezählt) waren ein toller Reichweitenrekord für den in Unterföhring ansässigen Pay-Anbieter.

Ab dieser Woche nun werden kleinere Brötchen angeboten, wenngleich das Stadtderby in Madrid und die Partie zwischen Monaco und Juventus freilich durchaus spannende Angelegenheiten werden können. Rein statistisch lässt sich nämlich zeigen, dass die ganz fetten Quotenfische in der Champions League stets gegen Ende einer Saison zu fangen waren. Da wäre etwas das Jahr 2012, das dem damaligen Free-TV-Rechteinhaber Sat.1 die beste Champions League-Quote der jüngeren Vergangenheit bescherte.

Man erinnert sich als Bayern-Fan nur ungern an jenen Abend, als die Mannschaft von Jupp Heynckes zwar drückend überlegen war, letztlich aber zu sehen musste, wie Chelsea kurz vor Mitternacht den Pokal in die Höhe reckte. 14,73 Millionen Menschen sahen damals die erste Halbzeit, 17,43 Millionen die zweite Hälfte. Die sich anschließende Verlängerung verfolgten 17,30 und 17,85 Millionen Menschen, das entscheidende Elfmeterschießen kam ab 23.17 Uhr sogar auf 19,21 Millionen Zuschauer ab drei Jahren. In der klassischen Zielgruppe feierte sich Sat.1 mit über 70 Prozent Marktanteil.

Auch die besten ZDF-Reichweiten einer Champions League-Übertragung wurden im Mai erzielt. Wir schreiben das Jahr 2015 als der FC Bayern München seinen Meister im FC Barcelona findet. 13,46 Millionen Menschen sahen damals das Hinspiel in Spanien, was einer Quote von 43,3 Prozent insgesamt und knapp 40 Prozent bei den Jungen gleich kam. Das Rückspiel erreichte eine Woche später noch 12,56 Millionen Fußballfans im Gesamtmarkt (40,6%).

Auch im Vorjahr übrigens wurde die beste Königsklassen-Reichweite im Mai gemessen. Das Rückspiel der Bayern gegen Madrid hatte damals im Schnitt 12,21 Millionen Menschen ab drei Jahren in seinen Bann gezogen. Die Statistik der zurückliegenden Jahre verrät somit auch: Die Reichweiten-Spitze wird vom FC Bayern München dominiert. Das erfolgreichste Spiel ohne Beteiligung des Rekordmeisters war das Finale 2015 zwischen Juve und Barcelona: 9,72 Millionen Menschen sahen das Spiel Anfang Juni. Austragungsort war damals übrigens Berlin. 2016 holte das Endspiel –zwischen den beiden Klubs aus Madrid, die sich nun im Halbfinale wieder begegnen – nur knapp 8,2 Millionen Fans vor die Geräte.

Königsklasse? DFB-Pokal?


Und während alle von der großen Champions League sprechen und der Pokal da eher die kleinere Veranstaltung ist, steckte der DFB-Pokal alle in die Tasche. Das am Mittwoch ab 20.45 Uhr ausgetragene Duell zwischen Bayern und Dortmund holte im Ersten mit 11,33 Millionen Zuschauern die höchste Reichweite einer Fußball-Live-Übertragung in diesem Jahr. Und nicht nur Das Erste hatte Grund zum Jubeln. Bei Sky schauten nach Senderangaben 0,59 Millionen Menschen ab drei Jahren zu und bescherten dem Pay-Tv-Anbieter somit die meistgesehene DFB-Pokal-Halbfinal-Partie aller Zeiten.

Klitschko-Comeback: Mega-Fight, harte Niederlage


Zwei Mal war "Dr. Steelhammer" am Samstagabend am Boden: Vor Mega-Kulisse (90.000 im Webley-Stadion zu London) und vielen Millionen vor den Bildschirmen (Sky Sports übertrug in England, Showtime in Amerika) war Anthony Joshua aber eine ganz harte Nummer für Klitschko: Aber auch Joshua machte mal Bekanntschaft mit dem Boden, kehrte aber stark zurück. Kurzum: Ein sportlicher Leckerbissen für Sportfans, den sich im Schnitt 9,59 Millionen Leute zu später Stunde nicht entgehen lassen wollten. RTL Boxen spielte somit auf - und in vielen Fällen quotentechnisch sogar über - Champions League-Niveau. Beim (vielleicht) letzten Klitschko-Kampf (Wladimir hat sich noch nichtig festgelegt, ob er zurückkehrt) auf 40,6 Prozent Marktanteil insgesamt und 43,6 Prozent der Umworbenen.

Das waren aber noch bei Weitem keine Rekorde: Als Wladimir Klitschko vor sechs Jahren etwa David Haye im Ring gegenüberstand, generierte RTL damals rund 15,5 Millionen Fans. Boxen also ist - mit den richtigen Personen verbunden - weiterhin ein echter Magnet. Der RTL verbleibende Sportler Marco Huck aber ist von diesen Popularitätswerten noch weit entfernt. Sein Kampf Anfang April hatte nur knapp 3,2 Millionen Leute vor die Geräte gelockt.

Die Formel1 zu Gast in Russland


Viertes Rennen der laufenden Formel1-Saison: Der Rennzirkus machte am Wochenende Halt in Russland. Das Rennen, das sonntags um 14 Uhr deutscher Zeit startete, gewann letztlich der neue Silberpfeil-Pilot Valtteri Bottas, der zugleich seinen ersten Sieg einfuhr. Im Free-TV bei RTL kam das Rennen im Schnitt auf 4,53 Millionen Rennfans. 33,2 Prozent wurden insgesamt erzielt, 24,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Zum Vergleich: 2016 hatte der große Preis von Russland noch 4,45 Millionen Zuschauer insgesamt und rund 27 Prozent bei den Jungen generiert. Er fand übrigens vor exakt einem Jahr statt.

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