Kommen wir zunächst einmal zu den harten Zahlen, die für die ersten fünf Folgen seit der Reaktivierung des Formats eine durchschnittliche Zuschauerzahl von 1,99 Millionen ausweisen, wobei es mit Werten zwischen 1,87 und 2,13 Millionen bislang noch keine allzu drastischen Schwankungen gab. Hinsichtlich des Marktanteils liefen vier der ersten fünf Ausgaben mit 11,4 bis 12,1 Prozent zumindest ordentlich, einzig die Dienstagsfolge fiel mit nur 10,1 Prozent deutlicher ab. Im Vergleich zum Senderschnitt sowie zur ARD-Performance am Vorabend in den vergangenen Jahren sind das ordentliche Zahlen, auch beim jungen Publikum standen alles in allem solide 6,7 Prozent bei 0,33 Millionen im Schnitt zu Buche. Mit 7,4 und 7,5 Prozent lag man zweimal klar oberhalb der Norm, am Dienstag rutschte die Sendung mit 5,7 Prozent hingegen temporär in den roten Bereich.
Bommes ging auf Topniveau - «Paarduell» einst keineswegs
Erste etwas deutlichere Kratzer tun sich allerdings auf, wenn man sich einmal vor Augen führt, dass «Gefragt - Gejagt» Mitte April mit durchschnittlich 2,64 Millionen Interessenten verabschiedet hatte, die durchschnittlichen Marktanteile der Show hatten während ihrer letzten fünf Einsätze im Schnitt bei 14,6 und 8,8 Prozent gelegen - wobei kein einziges Mal weniger als 2,41 Millionen Menschen zugeschaut hatten. Allerdings hatten auch Alexander Bommes und seine Jäger zunächst kleinere Startschwierigkeiten, als sie Anfang Dezember mit ihrer dritten Staffel wieder auf Zuschauerjagd gingen: Mit 11,7 und 5,9 Prozent lagen die Marktanteile auf ähnlichem Niveau wie ganz aktuell wieder beim «Paarduell».
«Paarduell»-Entwicklung Staffel 1
- W. 1: 2,33 Mio. (11,2% / 5,2%)
- W. 2: 2,28 Mio. (11,3% / 5,1%)
- W. 3: 2,20 Mio. (11,3% / 4,7%)
- W. 4: 2,13 Mio. (11,5% / 4,8%)
- W. 5: 2,28 Mio. (12,1% / 5,2%)
Durchschnittliche Werte der insgesamt 24 um 18 Uhr ausgestrahlten Folgen der ersten Staffel pro Sendewoche. Zwei Episoden um 18:50 Uhr wurden hier nicht berücksichtigt - hätten die Marktanteile aber eher gedrückt als gepusht.
Verluste bei der Stabübergabe: Normal, aber meist wenig dramatisch
Im Grundsatz kann man Plasberg ebenfalls darin beipflichten, dass es nach Formatswechseln um 18 Uhr in aller Regel zu einer kleinen Quotendelle kommt. Seit Mai 2015 tauschte Das Erste insgesamt neun Mal seine Sendungen durch, stets gab es leichte Einbußen im direkten Anschluss zu verzeichnen. Wirklich dramatisch fielen diese jedoch bis dahin nur in zwei Fällen aus: Als Anfang Oktober das «Quizduell» Kai Pflaumes «Wer weiß denn sowas?» ablöste und mit den ersten Folgen nach der Wachablösung 0,62 Millionen Zuschauer bzw. 4,7 Prozentpunkte verlor - und eben diesmal mit 0,65 Millionen Interessenten bzw. 3,2 Prozentpunkten Verlust. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden diesmal sogar erstmals mehr als zwei Prozentpunkte verloren, zuvor waren es nie mehr als 1,3 Prozentpunkte (übrigens im Februar vergangenen Jahres, als sich die Jäger und Paare erstmals die Klinke in die Hand gegeben hatten.
Im Schnitt gingen im Zuge der ersten acht Formatswechsel kurzfristig 0,21 Millionen Zuschauer verloren - wobei schon hier stets die Pilawa-Quizshows mit Einbußen zwischen 0,22 und 0,62 Millionen den Schnitt nach oben pushten, während bei den Formaten mit Pflaume und Bommes im Mittel lediglich 0,10 Millionen das Weite suchten. Die Marktanteile rutschten kurzfristig um 1,5 (ab 3) und 0,6 (14-49) Prozentpunkte ab, was sich schnell als verschmerzbar herausstellte, sobald sich die Shows eingespielt hatten und klar an Zuspruch gewannen. Mit seinem Schwund um 0,65 Millionen Fernsehenden bzw. 3,2 und 2,1 Prozentpunkten sollten Pilawa, Plasberg und Anne Gesthuysen jedoch relativ fix darum bemühen, möglichst viele neue Zuschauer hinzu zu gewinnen. Vor allem für den Moderator geht es dabei um viel, schließlich waren es seine Duell-Formate, die bereits 2016 nicht mehr ganz an die Topwerte heranreichten, die von den Kollegen Bommes und Pflaume erzielt worden waren.
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
29.04.2017 19:01 Uhr 1
Deshalb sollte man die Kritik am Format und die kleinere Quotendelle ernster nehmen.
Das ist Phantasielos-Fernsehen, wenn man es mal mit den britischen Gameshows derzeit, die bei Weiten nicht allle Klasse sind, vergleicht. Wie die Briten beispielsweise mit der Zahl der Kandidaten spielen oder neue Formen von Quiz erfinden (beispielsweise !mpossible/ Think Tank).
Man kann ja verstehen, dass der WDR auch etwas vom Kuchen abhaben will, aber dann muss es eben ein gutes Programm liefern.
30.04.2017 10:12 Uhr 2
Was heisst überhaupt: "drastischer Absturz"?? Der MA ist ein wenig weniger als bei den anderen 2 Quiz Show's....und, Herr Gaul, ich würde mal sagen, trotzdem würdest du eine Absetzung bevorzugen....
30.04.2017 22:43 Uhr 3
Trotz was genau?
Ich hätte diese Sendung gar nicht erst fortgesetzt, wenn ich darüber zu entscheiden gehabt hätte. Darum ging es aber in dem Artikel nicht. Und einen Rückgang von gut 2,6 Mio. auf knapp 2 Mio. binnen einer Woche würde ich schon als drastisch bezeichnen.
Fohlen