Die Folge dessen: Massive Entlassungen, um die Disney-Tochterfirma wirtschaftlich zu halten. ESPN-Experte James Andrew Miller analysiert die Lage in der 'New York Times': "ESPN war jahrelang unantastbar, doch die gigantischen Kosten für Sendelizenzen und die dramatisch sinkende Zuschauerschaft sind die derben Schläge in die Magengrube, die dies geändert haben. Nun sorgt ESPN dafür, sich für kommende Kämpfe bereit zu machen."
Laut Miller verschlankt ESPN seine Belegschaft nicht nur, um Geld zu sparen, sondern auch, weil der sich verschiebende Fokus auf Onlineberichterstattung diverse Stellen obsolet machen würde. Branchenkenner erwarten etwa, dass ESPN noch im Laufe dieses Jahres einen Streamingdienst startet, der sich auf Tennis, Hockey, Cricket und diverse College-Ligen konzentriert – Sportarten, an denen ESPN die Rechte hält, die aber wegen der ausführlichen Berichterstattung für die NBA, NFL und NHL nur äußerst selten beim ESPN-Hauptsender Raum erhalten. Dessen ungeachtet sind die Einschnitte, die der Sportsender macht, radikal. Schon im Oktober 2015 wurden rund 300 Leute entlassen – allesamt Personen, die hinter den Kulissen und im Techniksektor tätig waren. Dieses Mal riskiert ESPN-Präsident John Skipper, Fans vor den Kopf zu stoßen, indem er auf die neue, dreistellige Kündigungsliste auch zahlreiche beliebte, langjährige Sendergesichter setzt. Unter anderem werden die NFL-Experten Ed Werder, Trent Dilfer und Danny Kanell, der frühere NBA-Spieler Len Elmore und der frühere Baseball-Manager Jim Bowden entlassen.
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