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Vor der Absetzung: «Taken» fehlt der Punch

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Eine so hohe Popularität wie die Filmvorlage «96 Hours» genoss «Taken» bei NBC zu keinem Zeitpunkt. Im Laufe der Staffel fielen die Zahlen sogar deutlich.

Auch zur TV-Saison 2016/2017 nahm wieder eine wahre Adaptionswelle ihren Lauf, in dessen Zuge etliche Networks Serien nach Vorlage bekannter Stoffe auf Sendung schickten. Die Intention: Die Formate sollten von einer bereits existierenden Fangemeinde profitieren und dadurch früh Aufmerksamkeit erhalten. Gerade für Sender wie das kriselnde FOX schienen die Adaptionen eine einfache Lösung auf ein zunehmend schwerwiegendes Quotenproblem bereitzuhalten. NBC, das in den vergangenen Jahren so viel richtig machte und als einziges Network im Jahr 2016 sowohl insgesamt als auch junge Zuschauer gewann, hat eine derartige Vorgehensweise eigentlich nicht nötig, zumal es der Sender schaffte, gerade neue Inhalte über die Jahre wachsen und gedeihen zu lassen. Obendrein machte NBC in der Saison 2015/2016 schon schlechte Erfahrungen mit seiner Neuauflage «Heroes Reborn».

Trotz «Heroes»-Debakel: NBC versucht’s mit «Taken»


Nichtsdestotrotz schloss sich mit «Taken» am 27. Februar eine Serie dem Line-Up des Senders an, das die gleichnamige Action-Filmreihe, in Deutschland besser bekannt als «96 Hours», in eine Serie übersetzte und dabei die Vorgeschichte des Protagonisten Bryan Mills erzählt. Schon der Start am Montagabend hätte für «Taken», von dem NBC vorsichtig zunächst zehn Episoden bestellte, besser laufen können. Nach dem starken «The Voice» das bei NBC im 20 Uhr-Slot erneut den Abend dominierte und elf Prozent der jungen Zuschauer unterhielt, debütierte «Taken» um 22 Uhr mit nur noch sechs Prozent der 18- bis 49-jährigen. Die Zuschauerzahl belief sich dabei auf 7,45 Millionen Personen, womit NBC allerdings noch immer sowohl insgesamt als auch bei den Umworbenen das Feld anführte.

Dennoch hätte «Taken» mehr aus dem starken Lead-In machen können und schon in Woche zwei verlor die Actionserie weiter an Zuspruch. Der Alexander Cary-Serie blieben 6,09 Zuschauer und fünf Prozent der Werberelevanten und ein Ende des Zuschauerrückgangs war nicht in Sicht: Am 13. März kam «Taken» auf 5,73 Millionen Zuschauer, fiel dabei auf nur noch vier Prozent der Jüngeren und musste sich im 22 Uhr-Slot deutlich dem „After the Final Rose“-Spezial des ABC-«Bachelors» geschlagen geben. So zeigte sich, wie abhängig die Mischung aus Action und Crime Drama auch vom sonst so starken «The Voice» ist, dass im beginnenden Frühjahr ebenfalls an Zuspruch verlor, insbesondere in der Zielgruppe. «Taken» fiel am 20. März auf schwache 4,72 Millionen Personen und lediglich drei Prozent der 18- bis 49-Jährigen, womit nun auch CBS‘ «Scorpion» bessere Werte auf dem gleichen Sendeplatz verzeichnete.

Die NBC-Vormacht am Montag bröckelt mit «Taken»


Facts zum Format:

  • Genre: Crime Drama/Action/Thriller
  • Vorlage: «Taken» («96 Hours») von Luc Besson & Robert Mark Kamen
  • Serienschöpfer: Alexander Cary
  • Darsteller: Clive Standen, Gaius Charles, Brooklyn Sudano, Monique Gabriela Cumen u.w.
  • Episodenzahl: 10 (1 Staffel)
  • Produktionsstudios: FLW Films, EuropaCorp Television, Universal Television
  • Premiere: 27. Februar 2017 (NBC)
Erst am 27. März gelang es «Taken», den Zuschauerschwund zu stoppen. Mit 5,04 Millionen Interessenten schob sich die Serie wieder auf Platz eins im 22 Uhr-Slot, vier Prozent der jungen Zuschauer waren allerdings weiter alles andere als berauschend. In der Folge fiel «Taken» schließlich wieder unter die Fünf-Millionen-Marke, zunächst mit 4,67 Millionen Zuschauern und drei Prozent Marktanteil am 3. April, dann mit einem weiteren Tiefstwert von 4,24 Millionen Zuschauern und ebenfalls drei Prozent. Die Episoden acht und neun am 17. und 24. April verharrten ebenfalls bei nur drei Prozent, mit 4,55 und 4,43 Millionen Zuschauern ab zwei Jahren ging es zuschauertechnisch wieder leicht aufwärts für das NBC-Format. Zum Abschluss der zehnteiligen ersten Staffel kam «Taken» auf ein Publikum von 4,40 Millionen Zuschauern und drei Prozent der jungen Zuschauer.

Erneut stellte also die Adaption einer bekannten Vorlage, in diesem Fall der Luc Besson-Filmreihe «Taken», keinen fruchtbaren Boden für NBC dar. Das Network wird sich in seiner Herangehensweise der vergangenen Jahre bestärkt fühlen, weiter auf Originalserien bauen, versuchen, diese geduldig zu etablieren und schließlich die Früchte zu ernten. Durchschnittlich 5,13 Millionen Zuschauer für «Taken» bedeuten ein schwaches Endergebnis, wobei sich die ohnehin schon mittelmäßigen Zahlen zum Start noch deutlich verschlechterten – trotz einem wie immer bärenstarken «The Voice»-Lead-In. Vieles deutet auf eine Absetzung von «Taken» hin.

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