Interview

«Bohemian Browser Ballett»: Unterhaltung für Eliten

von

What the funk?!: Wir sprachen mit den Machern des Comedy-Formats über ihre Art von Gesellschaftskritik und warum das «Bohemian Browser Ballett» zur Plattform funk passt.

funk über das Format:

Hacker mit Visionen gehen zu Anonymous, Chirurgen mit Visionen gehen zu Ärzte ohne Grenzen, Gag-Autoren mit Visionen gehen zum «Bohemian Browser Ballett». Ihre Adern bestehen aus Glasfaser und je nach Bedarf werden aus dem Schwarm herausragende Regisseure, Schauspieler und Autoren herangezogen. Man munkelt, dass die Königin des Schwarms Schlecky Silberstein persönlich sein soll.
Worum geht es in Ihrem Format und wer ist daran beteiligt?
Das Bohemian Browser Ballett scheitert und reüssiert abwechselnd beim Versuch, die erste Früh- bis Late-Show des Internets zu sein. Unser Studio ist Facebook und wir laufen 24/7 durch. Dabei suchen wir unser Alleinstellungsmerkmal im digitalen Humor. Als Online-Only-Format wollen wir die Möglichkeiten des Internets für unser Storytelling ausreizen und binden dafür Coder, Modder und Algorithmus-Asse ein. Geschmissen wird die Show kreativ von Schlecky Silberstein, Raphael Selter, Marc Faesser, Christina Schlag und Georg Kammerer.

Wie kam die Idee zum Format zustande?

Der Blog schleckysilberstein.com hatte Lust, neben dem Verrücktesten aus aller Welt auch Eigenproduktionen anzubieten. Dafür wurde das Browser Ballett als kreative Werkbank des Blogs gegründet.

Warum gehört das Format zu FUNK und zur Zielgruppe, die FUNK ansprechen will?
funk bietet Inhalte für junge Menschen an und will dabei eine möglichst gute Figur machen - sonst meckert der Beitragszahler. Dabei deckt das Browser Ballett die Ansprüche des ältesten Zielgruppen-Rands ab: Schulabgänger, Studenten und Berufsanfänger, die in sich noch ein Faible für Blödsinn haben, sich aber schon für Politik interessieren. Genau in dieser Schnittmenge fühlt sich das Bohemian Browser Ballett am wohlsten.

Interviewreihe 'What the funk?!'

Die Interviewreihe "What the funk?!" von Quotenmeter.de befasst sich alle zwei Wochen mit der öffentlich-rechtlichen Internetplattform funk. Welche Formate sind bei funk abrufbar? Wer steckt dahinter? Und wie arbeitet es sich eigentlich beim neuen Angebot? Die Teams der funk-Formate beantworten je einen Katalog aus standardisierten und individuellen Fragen.
Welche Vorteile bietet Ihnen persönlich die Plattform FUNK und wie unterscheidet sich die Arbeit mit FUNK von Ihrer bisherigen Arbeit?
funk versteht sich als Experimentierplattform und lässt als einige der wenigen Plattformen Pioniergeist zu. Wir haben alle in der Vergangenheit mit Auftraggebern gearbeitet, die Anhänger des Adenauer-Mottos "Keine Experimente" waren. Umso glücklicher sind wir über das Vertrauen von funk.

Wo sehen Sie das Format inhaltlich in einem Jahr?

Das Bohemian Browser Ballett wird 2018 als innovativstes Unterhaltungsformat Deutschlands gefeiert. Mit Virtual Reality Sketchen, dem ersten Shooter im Shakespeare Universum, Gags aus dem 3D-Drucker und dem ersten Fips-Asmussen-Bot werden wir Maßstäbe setzen.

„Bohemian Browser Ballett“ ist eine Turbokultur-Produktion und damit Teil einer Agentur, die in Sachen Kommunikation neue Wege geht. Was zeichnet Formate aus dem Hause Turbokultur und deren Verbreitungsstrategie aus?
Das Bohemian Browser Ballett ist unsere Visitenkarte für Markenkunden der Turbokultur GmbH. Alles, was wir für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten produzieren können, ist auch für die freie Wirtschaft machbar.





Wer aufrichtig und fair mit seinen Kunden, Wählern oder Fans umgeht, braucht sich vor uns nicht zu fürchten. Wer bescheißt, der hört früher oder später von uns.
«Bohemian Browser Ballett»
Sie machen sich nicht nur lustig. In Videos über die AfD, Erdogan, scheinheilige YouTuber, Wutbürger oder Trump schwingen auch klare Botschaften mit. Wie politisch und gesellschaftskritisch ist „Bohemian Browser Ballett“ und wie macht man sich zur Zielscheibe des Kollektivs?
Unser Auftrag in Zeiten von Fake News und Massenmanipulation besteht vor allem darin, der guten alten Wahrheit in die Schuhe zu helfen. Wer aufrichtig und fair mit seinen Kunden, Wählern oder Fans umgeht, braucht sich vor uns nicht zu fürchten. Wer bescheißt, der hört früher oder später von uns. Am lautesten beschwert sich das Kollektiv übrigens, wenn es sich ertappt fühlt. Deshalb ist öffentlicher Aufruhr das Beste, was unserer Reichweitensteigerung passieren kann. Das haben wir von der AfD gelernt.

Sie sagen selbst, wem Beiträge von „Bohemian Browser Ballett“ gefallen, der verfügt über einen überdurchschnittlich hohen Intellekt. Wann dürfen wir mit einem Format für den unterdurchschnittlich intelligenten Teil der Bevölkerung rechnen?
Schalten Sie Ihren Fernseher an und besuchen Sie die Angebote der Privatsender.


Vielen Dank für das Interview!

Kurz-URL: qmde.de/92964
Finde ich...
super
schade
75 %
25 %
Teile ich auf...
Kontakt
vorheriger ArtikelGood Times bringt TV-Beichtstuhl nach Deutschlandnächster Artikel«The Taste» hält seiner Jury die Treue
Schreibe den ersten Kommentar zum Artikel
Weitere Neuigkeiten

Optionen

Drucken Merken Leserbrief



Heute für Sie im Dienst: Fabian Riedner Veit-Luca Roth

E-Mail:

Quotenletter   Mo-Fr, 10 Uhr

Abendausgabe   Mo-Fr, 16 Uhr

Datenschutz-Info

Letzte Meldungen

Werbung

Mehr aus diesem Ressort


Jobs » Vollzeit, Teilzeit, Praktika


Surftipp


Surftipps


Werbung