Seit diesem Donnerstag versucht sich «Die Straßencops West» wieder daran, den nicht unproblematischen 17-Uhr-Sendeplatz von RTL II aufzumotzen - es ist der erste Formatswechsel des Privatsenders seit Anfang des Kalenderjahres, wo erstmals «Die Wache Hamburg» an den Start gegangen war. Doch auch diese Scripted Reality lag zuletzt nur selten auf wirklich hohem Quotenniveau. Insbesondere beim Gesamtpublikum kamen die gestellten Polizeigeschichte kaum an, während bei den 14- bis 49-Jährigen zuletzt im April eine deutlich rückläufige Tendenz festzustellen war.
Zum Start in den März sahen durchschnittlich 0,38 Millionen Menschen zu, was einem schwachen Marktanteil von gerade einmal 2,4 Prozent bei allen Fernsehenden ab drei Jahren entsprach. In der besonders stark umworbenen Zielgruppe sah es mit 4,9 Prozent bei 0,21 Millionen deutlich freundlicher aus, wenngleich auch hier der Senderschnitt nicht ganz erreicht werden konnte. Einen sehr guten Tag erwischte man am darauf folgenden Montag mit 0,48 Millionen Zusehende und immerhin 3,0 Prozent Gesamt- sowie wahrlich herausragende 7,6 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. Danach fiel man allerdings wieder in gewohnte Quotenmuster zurück, lediglich vier weitere Male wurde im März noch die Sechs-Prozenthürde genommen - auf der anderen Seite lagen aber auch nur zwei Folgen bei weniger als vier Prozent.
Somit hatte das Format auf einen durchaus soliden Monatsschnitt von 5,1 Prozent zu verweisen, wobei im Mittel 0,20 Millionen junge Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren verzeichnet wurden. Da RTL II aber ausgerechnet im März auch generell etwas besser abschnitt als im Regelfall der jüngeren Vergangenheit, war man dem Monatsschnitt von 5,7 Prozent dennoch ein gutes Stück entfernt. Beim Gesamtpublikum waren derweil gerade einmal 0,36 Millionen mit dabei, was schwachen 2,5 Prozent entsprach - deutlich weniger, als der Privatsender mit 3,2 Prozent durchschnittlich verbuchte.
Besser wurde es dann im April mitnichten - im Gegenteil: Die Folgen, die nicht einmal mehr 300.000 Menschen vor die Geräte lockten, mehrten sich. Die Folge waren viele Tage mit weniger als zwei Prozent Publikumszuspruch und miese Monatsmittelwerte von nur noch 0,29 Millionen und 2,1 Prozent. Besonders dramatisch viel allerdings der Rückschritt bei den jüngeren Konsumenten aus, wo neun von 18 Episoden mit weniger als vier Prozent deutlich im roten Bereich lagen und im Gegenzug nur noch zwei Ausgaben mit 5,0 und 5,2 Prozent zumindest einigermaßen ordentlich liefen. Herausragende Tage mit sechs Prozent und mehr blieben nun völlig aus. Besonders schlecht lief übrigens der letzte Polizeieinsatz vor dem Ende, gerade einmal noch 1,5 Prozent Gesamt- bzw. 2,5 Prozent Zielgruppen-Marktanteil bei insgesamt 0,20 Millionen standen zu Buche.
Insgesamt gelangten die 43 Folgen von «Die Wache Hamburg» auf eine gemittelte Reichweite von 0,32 Millionen, was mit einem sehr enttäuschenden Marktanteil von 2,3 Prozent einherging. Damit lagen die erfundenen Polizeifälle made by filmpool einen ganzen Prozentpunkt unterhalb des in diesem Fernsehjahr ohnehin schon alles andere als überragenden Senderschnitts von 3,3 Prozent. Mit 4,6 Prozent bei durchschnittlich 0,18 Millionen wurde auch bei den Jüngeren ein Wert generiert, der fast einen Prozentpunkt unterhalb des Normalniveaus in diesem Fernsehjahr (5,5 Prozent) lag. Da jedoch hier die Werte deutlich höher ausfallen, ist der relative Abstand bei den 14- bis 49-Jährigen dann doch ein deutliches Stück geringer ausgefallen: Knapp 17 Prozent fehlten bis zum Normalniveau, bei allen Fernsehenden ab drei Jahren hingegen mehr als 30 Prozent.
Für «Die Straßencops West» lief es um 17 Uhr allerdings zu Beginn erst einmal in keiner Weise besser, denn die beiden ersten 17-Uhr-Episoden nach vielen (wenig erfolgreichen) Einsätzen eine Stunde zuvor hatten sich mit nur 0,28 und 0,27 Millionen Zuschauern zu begnügen, was gerade einmal gut zwei Prozent aller sowie gut drei Prozent der werberelevanten Konsumenten entsprach. So wirklich funktioniert also das Genre auch weiterhin erst ab 18 Uhr - und selbst «Köln» und «Berlin» durchleben aktuell mit Sicherheit nicht die stärkste Phase ihrer durchaus ruhmreichen Geschichte.
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