ABC – «The Gospel of Kevin»
ABC-Upfronts
- Neu: 10
- Verlängert: 18
- Abgesetzt: 12
Aufgrund der Tatsache, dass von «Marvel’s Inhumans» zunächst nur acht Folgen erscheinen, scheint ein krachender Flop jedoch unwahrscheinlich – obwohl bis vor kurzem auch «Marvel’s Agent Carter» trotz geringer Episodenzahl Quotenprobleme bereitete und auch «Marvel’s Agents of S.H.I.E.L.D.» sich auf dem absteigenden Ast befindet. Letztere Serie ging vergangene Saison im 22 Uhr-Slot am Dienstag gegen die starken Konkurrenzprogramme «Chicago Fire» und «NCIS» unter und wurde nun auf den ohnehin zuschauerschwachen Freitag verschoben. Auf dem ehemaligen «S.H.I.E.L.D.»-Sendeplatz muss sich nun Neuankömmling «The Gospel of Kevin» behaupten, in dem «Parenthood»-Darsteller Jason Ritter als rücksichtslosem Egozentriker ein himmlisches Wesen erscheint, das ihn auf eine Mission schickt, die Erde zu retten. Für das als „leichtes Drama“ angekündigte Format scheint die Flop-Wahrscheinlichkeit am höchsten.
CBS – «SWAT»
CBS-Upfronts
- Neu: 9
- Verlängert: 19
- Abgesetzt: 10
Anders sieht die Ausgangssituation für «SWAT» aus. Aaron Rahsaan Thomas, ehemals Autor von Formaten wie «Numb3rs» oder «CSI: NY» liefert mit der Action-Serie sein erstes eigenes Format, in dem mit Shemar Morre («Criminal Minds») immerhin ein bekanntes Gesicht aufspielt. Das Reboot der 70er Jahre-TV-Serie, die damals in nur zwei Staffeln bei ABC lief, folgt einem Mitglied einer «SWAT»-Einheit, der in seiner Heimatstadt Los Angeles zwischen seiner Vergangenheit auf der Straße und seiner Pflicht als Verbrechensbekämpfer hin- und hergerissen ist. «Pure Genius», das vergangene Saison auf dem neuen «SWAT»-Sendeplatz um 22 Uhr am Donnerstag startete, ereilte nach nur einer Staffel die Absetzung. Dabei war die Konkurrenz mit «The Blacklist» und «How to Get Away with Murder» nicht übermächtig groß. Da NBC jedoch seinen Donnerstag umbaute, kriegt es «SWAT» mit dem heiß erwarteten «Law & Order: True Crime» zu tun, das obendrein nach dem gefeierten «This is Us» läuft, während das «SWAT»-Lead-In «Life in Pieces» vergangene Saison massive Einbrüche zu verzeichnen hatte.
FOX – «The Gifted»
FOX-Upfronts
- Neu: 6
- Verlängert: 24
- Abgesetzt: 8
Zwei der drei neuen Serien, die FOX ab Herbst zeigen wird, laufen dann nach besagten Problemformaten, die wohl beide ein dürftiges Lead-In liefern werden. «The Orville» wird am Donnerstagabend um 21 Uhr mit einer schwachen Vorlage von «Gotham» zu kämpfen haben, allerdings wird die Serie als ‚Passion Project‘ von «Family Guy»-Erfinder Seth MacFarlane beschrieben, der damit für eine positive Überraschung sorgen könnte, da die Erwartungen gegen Donnerstags-Football bei NBC sowieso gering sein werden. Noch größere Probleme wird wohl «The Gifted» (Foto) haben, eine weitere Marvel-Serie im Stile von «X-Men», in der Eltern plötzlich merken, dass ihre Kinder übernatürliche Kräfte haben. Für das Format wird es eine große Herausforderung, zeitgleich gegen «The Voice» zu bestehen und CBS-Zuschauer nach «The Big Bang Theory» und seinem vielversprechenden Spin-Off «Young Sheldon» zu FOX zu locken.
NBC – «Reverie»
NBC-Upfronts
- Neu: 8
- Verlängert: 16
- Abgesetzt: 5
Nur fünf weitere Shows schließen sich NBC an. Jede Prognose eines Flops scheint dieser Tage beim treffsicheren NBC gewagt, zumal die neuen Formate fast ausschließlich in der Midseason starten und noch keinen festen Sendeplatz haben, der auf eine harte Konkurrenz hindeuten könnte. Vergleichsweise blass unter den weiteren Neustarts wirkt «Reverie», ein Drama von Mickey Fisher, dessen vergangenes Format «Extant» bekanntlich nach zwei durchwachsenen Staffeln von CBS abgesetzt wurde. Sarah Shahi («Person of Interest») übernimmt für die Serie ihre erste Hauptrolle als Mara Kint, eine innerlich beschädigte ehemalige Verhandlungsführerin bei Geiselnahmen und Expertin für menschliches Verhalten in einem weitgehend unbekannten Cast. Kint wird damit beauftragt Menschen zu retten, welche sich in einem hochfortschrittlichen Virtual-Reality-Programm verloren haben.
The CW – «Dynasty»
The CW-Upfronts
- Neu: 4
- Verlängert: 11
- Abgesetzt: 4
Ein weiterer Neustart, der schon im Herbst Premiere feiert, ist «Dynasty». Auf das Reboot des hierzulande als «Denver-Clan» bekannten Kultformats über den Kampf fiktiver Ölfirmen setzt The CW große Stücke, weshalb hier am leichtesten eine Quotenenttäuschung entstehen könnte. Mit Josh Schwartz und Stephanie Savage stehen zwar zwei Köpfe hinter dem Format, die nach «Gossip Girl» und «Hart of Dixie» wissen, wie man dem The CW-Publikum ein Format schmackhaft macht. Zudem passt die Soap auch vom Ton her zum Sender. Ob sich «Dynasty» jedoch in die Jetztzeit übersetzen lässt und auch Millenials anspricht, bleibt abzuwarten. So holt The CW zwar einen großen Namen zurück ins Fernsehen, auf eine bestehende Fangemeinde wie bei seinen DC Comics-Serien kann der Sender aber wohl kaum bauen. Zudem bereitet der Sendeplatz Kopfzerbrechen. «Dynasty» startet am ummodellierten The CW-Mittwoch hinter «Riverdale», das in Staffel eins letztlich massiv an Zuspruch verlor und nicht als starkes Lead-In taugt. Dort kriegt es «Dynasty» beispielsweise mit stets verlässlichen Konkurrenzserien wie «Modern Family» und «Law & Order: SVU» zu tun.
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