Und dennoch wurde sie nicht zu einem Erfolg. Vielmehr sind die Quoten der ersten Episode regelrecht niederschmetternd. Der Reihe nach: Um 20.15 Uhr lief es für eine neue Ausgabe von «Grey’s Anatomy» noch halbwegs ordentlich. Die Krankenhaus-Serie erreichte zwar keine zweistelligen Quoten in der Zielgruppe, landete aber immerhin bei 8,5 Prozent Marktanteil, 1,11 Millionen Leute sahen insgesamt zu - mehr als in der Woche zuvor.
«This Is Us» nutzte das wenig. Die Debüt-Folge startete mit wahrlich unschönen 5,7 Prozent in der klassischen Zielgruppe und somit wohl nur bei der Hälfte von dem, was sich ProSieben wünschte. 0,84 Millionen Leute schalteten ein. Der Flop könnte die Strategie einer ganzen Branche ändern - dürften die Zweifel an US-Hits im klassischen Fernsehen nun nochmal deutlich größer werden.
Schlecht lief es für die rote Sieben schließlich auch nach 22.10 Uhr, als «Supergirl» auf 5,6 Prozent kam und «Gotham» eine weitere Stunde später die Marktanteile sogar auf 4,8 Prozent drückte. ProSieben musste sich nach 21.15 Uhr sogar von Sport1 überholen lassen, dessen Europa-League-Übertragung ein Hit war.
Es gibt 22 Kommentare zum Artikel
25.05.2017 09:34 Uhr 1
Aber ich glaub Pro7 hat mittwochs mittlerweile zu viel Mist gebracht, dass jeder auch Mist erwartet. Denke trotzdem dass sich die quoten verbessern werden
25.05.2017 09:55 Uhr 2
25.05.2017 10:18 Uhr 3
Ich finde, dass "this is us" etwas anders zu bewerten ist als GoT, TWD u.ä. obwohl das jetzt meine reine subjektive Bewertung ist: bei letzteren hatte ich sehr sehr viele im Freundeskreis die diese Serien bereits vollständig gestreamt hatten bevor auch nur im Free TV die rede davon war. Auf deren Empfehlung hin hab auch ich mir dann die eine oder andere Serie angeschaut, weshalb mich eine Ausstrahlung im FreeTV nicht interessiert hat. Bei "This is Us" ist das aber irgendwie komplett anders. Ich, und überraschenderweise viele andere, kannten die Serie vor der aggressiven Pro7 Werbung überhaupt nicht. Zusätzlich ist sie auf einschlägigen Online-Portalen ja gar nicht vorhanden, deshalb glaub ich, dass sich das trotzdem noch mehr Leute im linearen Fernsehen anschauen werden.
Auch wenn man bspw. auf die FB-Seite von Pro7 schaut, sind die Kommentare zu der Serie durchwegs positiv. Hat mich schon etwas überrascht wie positiv es aufgenommen wird.
Aber vielleicht ist das alles auch nur mein Wunschdenken, weil mir Pro7 mittlerweile richtig leid tut
25.05.2017 11:16 Uhr 4
Sicherlich kann man es nicht mit Stranger Things, GoT, TWD bewerten, aber mit die Erbschaft, die mir deutlich besser gefallen hat. Schaut euch die dänische Serie Erbschaft an!
Die Sache lief ja nach einer eher schwachen Serie und es gab auf keinen anderen Sender einen Umschaltpunkt.
25.05.2017 11:42 Uhr 5
25.05.2017 11:45 Uhr 6
Was genau empfandest du denn als spießig? Wenn du jetzt kitschig geschrieben hättest, ok, aber spießig? Dafür sind die Themen doch teils viel zu gegenwärtig und emotional, als das man von spießig sprechen kann.
Zudem ist die Erzählstruktur durchaus sehr originell für TV-Verhältnisse und den Twist am Ende hast auch du sicherlich nicht kommen sehen, wenn du vorab nicht über den weiteren Serienverlauf bescheid wusstest.
25.05.2017 12:20 Uhr 7
25.05.2017 12:25 Uhr 8
:?:
Um das beurteilen zu können, müsstest du schon mehr gesehen haben als den Piloten. Ich kann dir jedoch schon sagen, dass die Serie und deren Geschichten weit über Gefühle hinausgehen. Wobei ich noch immer nich weiß, was an dargestellten Gefühlen/Emotionen spießig sein soll. Aber deine gesamte Person und Ansichten sind für mich nur schwer greifbar, von daher
25.05.2017 12:38 Uhr 9
Erstens gibt es für jede Regel Ausnahmen - und in den USA war "This Is Us" eine solche Ausnahme, weil die Mundpropaganda eben noch nachträglich viele zum Einschalten bewegte. Allerdings war das Ausgangsniveau natürlich um Welten besser als jetzt bei Pro 7 nach der ersten Folge, insofern dürften die Quoten zumindest nicht viel besser werden und damit nicht in Senderschnitt-Nähe kommen.
Zweitens hast du dir witzigerweise genau solche Beispiele für "verändertes Sehverhalten" ausgesucht, die im deutschen Free-TV trotzdem noch zu den mit am besten laufenden US-Serien zählen ("Game of Thrones" und "Walking Dead" laufen bei RTL II mit neuen Folgen in den allermeisten Fällen über Senderschnitt, "The Blacklist" kommt bei RTL am späten Abend zumindest in die Nähe - was sonst außer "Bones" eigentlich keine US-Serie bei RTL mehr schafft).
Mal sehen, wie lange Pro 7 überhaupt noch am Serienmittwoch festhält - "Grey's Anatomy" erreicht inzwischen auch nur noch selten den Senderschnitt, alles andere floppt komplett. Sollen sie doch die Comicserie zu Pro7Maxx schicken und "This Is Us" zu Sixx, da dürfte zumindest der Senderschnitt kein Problem sein. Die Frage ist natürlich nur, was sie sonst am Mittwoch zeigen wollen. Noch mehr Sitcoms ist sicherlich keine langfristig tragfähige Lösung, also wohl eher US-Filme oder neue Reality-Formate ...
P.S.: Ich könnte mir übrigens durchaus vorstellen, daß die Live-Quoten am Mittwoch Abend von der unfaßbaren Menge an Werbung bei Pro 7 beeinträchtigt werden. Ich jedenfalls nehme die Serien grundsätzlich auf und schaue sie dann später an, wenn ich die Werbung überspringen kann. Bin bestimmt nicht der einzige, der das so handhabt.
25.05.2017 13:33 Uhr 10