ZDF-Intendant gibt Champions League-Hoffnung fast auf

Bis an die Schmerzgrenze sei man gegangen, hatte das ZDF zuletzt immer wieder gesagt, wenn es um die Verhandlungen zu den Champions League-Übertragungsrechten zwischen Sommer 2018 und Sommer 2021 ging. Verschiedene Summen wurden kolportiert, die man zu zahlen bereit war, das ZDF dementierte die Zahlen jedoch. Nicht dementiert wurden die seit Wochen kursierenden Meldungen, wonach Sky den Wettbewerb exklusiv ins Pay-TV holt und Streaming-Dienst DAZN als Partner Nummer 2 ein kleines Paket erwarb.

Am Donnerstag nun verabschiedete sich Thomas Belutt, der ZDF-Intendant schon mal vorsichtig von den Hoffnungen doch noch zum Zug zu kommen. Auf einer Veranstaltung des Markenverbandes sagte er laut Horizont, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass die Champions League komplett in den Pay-Bereich gehe. "Wir haben das Phanömen, dass internationale Konzerne hier Geschäftsmodelle etablieren wollen und dafür quer subventionieren", sagte er, nicht ohne nochmal auf die höheren Reichweiten im Free-TV zu verweisen.

Die UEFA hatte die Verhandlungen zuletzt als schwierig bezeichnet. Anfang April schon endeten die Bieterrunden. Die Vergabe dauert somit länger als in anderen Ländern, aber nicht außergewöhnlich lang. Schon von Anfang an hieß es seitens des Vermarkters, den Deal bis spätestens Herbst über die Bühne zu bringen. Dennoch gab es zuletzt immer wieder Gerüchte, eine Entscheidung stehe unmittelbar bevor. Jüngst gab es Hoffnungen, die UEFA könnte die Rechte kurz vor dem am Samstag steigenden Finale vergeben. Diese nährte auch der ZDF-Intendant nochmals. Dann wird auch erwartet, dass es im Bereich der Europa League zu einer Überraschung kommt.