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Maurice Gajda im Quotenmeter-Interview über «Global Gladiators»
Und so vertraut sein Sender nach dem Finale von «Germany's Next Topmodel» nicht etwa auf alte Filme, sondern auf eine eigenproduzierte Sommershow, deren Schauplatz das südliche Afrika ist. Unterhaltsam - so viel darf vorab verraten werden - ist der Neustart unterm Strich tatsächlich geworden. Dazu beigetragen hat vor allem zweierlei. Zum einen die acht ausgewählten Promis, die in der Auftaktfolge gut miteinander interagieren. Zum anderen die beeindruckenden Kulissen Namibias, die ProSieben für seine Show genau richtig ausgewählt hat.
Dabei mag «Global Gladiators» auf den ersten Blick an vieles erinnern, das es in der Vergangenheit schon im Fernsehen gegeben hat. In der Show werden ein paar Promis an einen fremden Ort gebracht, der weit weg von zu Hause liegt. Dort sollen sie - wie sollte es anders sein - an ihre Grenzen gehen. «Global Gladiators» hebt ab, dass es in Namibia und Sambia entstanden ist - zwei südafrikanische Staaten, in denen deutsche TV-Sender eher selten produzieren.
Müsste man «Global Gladiators» mit vorhandenen Fernseh-Formaten vergleichen: Man käme womöglich auf eine Mischung aus «Schlag den Star», «Duell um die Welt» und dem Dschungelcamp - und das ist an dieser Stelle gar nicht als Kritik gemeint. Da alle drei genannten Formate erfolgreich und bei Kritikern beliebt sind, ist es völlig legitim, dass sich «Global Gladiators» zumindest streckenweise an ihnen orientiert. Denn am Ende ist «Global Gladiators» irgendwie doch ein eigenes und gut durchdachtes Format.
Spiele stellenweise langatmig, Pocher vs. Becker geht in eine neue Runde
Relativ viel Sendezeit bekommen in der Sendung die Herausforderungen eingeräumt, die von dem aus «Schlag den Star» bekannten Elmar Paulke kommentiert werden. Das lässt verstärkt Wettkampfcharakter aufkommen – und dennoch kommen die Spiele stellenweise etwas überinszeniert und langatmig daher. Hier und da könnte man sicherlich einige Minuten Sendezeit zusammenstreichen, um das Format noch etwas flüssiger zu gestalten. Doch Freunde des Hochklasse-Trashs hergehört: Auch für ausgiebige Promi-Lästereien bleibt zwischen den drei Spielen reichlich Zeit.
Zweifellos hat die gelungene erste Sendung auch viel damit zu tun, dass die ausgesuchten Promis auf Anhieb eine unterhaltsame Dynamik entfachen. Larissa Marolt sorgt für weitestgehend sinnbefreite Sprüche und einige Schmunzler, Lilly Becker und Oliver Pocher wissen das Publikum mit krawalligen Dialogen auf sich Aufmerksam zu machen. Pietro Lombardi und Raul Richter sind eher die netten Schwiegersöhne, während Nadine Angerer sowie Ulf Kirsten in der ersten Folge weitestgehend im Hintergrund bleiben. Und Mario Galla hat mit "Liebe Produktion, habt ihr meine andere Prothese gesehen?" vielleicht den Satz des Abends gebracht.
- © ProSieben/Richard Hübner
Diese Challenge ist nur was für Schwindelfreie! Für die neue Reality-Game-Show "Global Gladiators" auf ProSieben starten Sänger Pietro Lombardi, die ehemaligen Fußball-Nationalspieler Nadine Angerer und Ulf Kirsten sowie Model und Schauspielerin Larissa Marolt den Abenteuertrip ihres Lebens. Auf der Reise quer durch Namibia bis zu den Victoria Falls in Sambia müssen sie an der Seite von vier weiteren Promis spektakuläre Herausforderungen meistern.
«Global Gladiators» spart sich den großen Griff in die Klischee-Kiste
Über den Autor
David Grzeschik ist seit dem Jahr 2011 für Quotenmeter.de tätig. Von September 2015 bis August 2016 lebte er elf Monate lang in Simbabwe, das an Namibia und Sambia grenzt. Die Viktoriafälle (das Ziel der Promis in «Global Gladiators») zwischen Simbabwe und Sambia, zu denen er in seiner Zeit in Afrika zweimal reiste, beeindruckten ihn sehr.Angenehm ist bei alledem, dass «Global Gladiators» nur selten in die Klischee-Kiste greift. Für die Show hatte ProSieben vorab mit einem Bild geworben, dass die acht Teilnehmer auf einem Karren zeigt, vor den vier Nashörnern gespannt sind. Auch die Formulierung „größte Arena der Welt“ als Beschreibung für Afrika wirkte in den Werbetrailern äußerst unglücklich und ließ im Vorfeld schlimmeres vermuten. In der Sendung selbst hat ProSieben dankenswerter Weise fast ganz auf Überzeichnungen verzichtet. Die wären aber auch nicht nötig gewesen, schließlich lebt die Sendung von ihren Akteuren. So stört es am Ende auch nicht, dass ausnahmsweise kein Kandidat die Show verlassen muss - die Personenkonstellation des Auftakts hat sich schließlich bewährt.
Kurzum: Für eine Sommer-Show ist «Global Gladiators» wirklich gut geworden. In den Landschaften Namibias hat ProSieben atemberaubende und vor allem auch reale Kulissen ausgewählt und für die Produktion offensichtlich weder Kosten noch Mühen gescheut. Bei der Wahl der Teilnehmer haben die Verantwortlichen ein glückliches Händchen bewiesen, zugleich überzeugt auch das unverbrauchte Gesicht Maurice Gajda in seiner Rolle als Spieleleiter und Moderator. Er darf in Zukunft gerne auch noch etwas mehr in den Vordergrund treten. Festzuhalten bleibt, dass ProSieben mit «Global Gladiators» in Sachen Sommerformate qualitativ gut vorgelegt hat.
«Global Gladiators» läuft in den nächsten Wochen immer donnerstags um 20.15 Uhr bei ProSieben.
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