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Die neue Quotenkrise der «Lindenstraße»

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Erstmals in der über 30 Jahren Historie der Weekly wird es 2017 eine mehrwöchige Sommerpause geben. Ist das auf die zuletzt schwachen Quoten zurückzuführen?

An gelegentliche Ausfälle, kurzfristige Sendeplatzwechsel wegen Sport- oder Wahlberichterstattung haben sich die Macher der «Lindenstraße» schon gewöhnt. Mitunter erzählt man bei der Produktion treuen Zuschauerinnen die verpasste Handlung auch am Telefon, wie Produzentin Hanna Geißendörfer kürzlich in einem Quotenmeter.de-Interview verriet. Dass die Serie nun aber mehrere Wochen von den Bildschirmen verschwindet, ist Neuland für die Macher. Vergangenen Freitag machte die ARD die Entscheidung publik. Nach 9. Juli wird das Format fünf Sonntage lang aussetzen, um dann mit einer besonderen Episode am 20. August zurückzukehren.

Wieso macht die ARD nicht einfach normal weiter? Im Juli und August 2016 waren die Quoten nicht besser oder schlechter als sonst – mit einer Ausnahme: Am 31. Juli des Vorjahres lief eine zuvor ausgefallene Episode im Ersten mit einer Woche Verspätung und zur ungewohnten Zeit um 17 Uhr. Die Quittung: Nur 3,8 Prozent Marktanteil bei den Jungen und insgesamt 6,9 Prozent. Vergangenen Frühsommer, also im Zeitraum Mai 2016, schlug sich die Weekly aber gar nicht so schlecht. Sie kam sogar fünf Mal in Folge auf zweistellige Marktanteile bei allen Zuschauern.

Insgesamt gelang das elf Episoden im Gesamt-Jahr 2016. Allerdings: Zwischen Mitte September 2016 und dem Jahreswechsel keiner Einzigen mehr. Das zeigt das Dilemma. Die Quoten befinden sich auf Talfahrt. Im Jahr 2017 kam von der Serie nur eine einzige Episode auf Werte von über zehn Prozent. Am 9. April, also dem Wochenende vor Ostern, wurden 10,3 Prozent ermittelt. Auch mit diesem Wert verblieb die Produktion jedoch ein Stück unter dem eigentlichen Schnitt des Ersten.

Seitdem hagelte es teils Quoten im deutlich roten Bereich, etwa 7,2 Prozent bei Allen am Ostersonntag. Einzig bei den Jungen kann die Serie – allerdings auch nur manchmal – noch für Freude sorgen. In den zurückliegenden Wochen seit Ostern schwankten die Werte hier bei zwischen vier und 7,7 Prozent. Die Jahresbilanz der Lindenstraße schaut nicht gerade gut aus:

2,30 Millionen Leute ab drei Jahren wollten die bisher gezeigten 22 Episoden sehen, das entsprach einer Quote von 8,5 Prozent. Bei den Jungen lag man im Mittel bei 6,5 Prozent. Das ist somit ein Abschlag von 0,17 Millionen Zusehern gesamt im Vergleichszeitraum 2016. Von Januar bis Ende Mai 2016 holte die Serie noch 9,4 Prozent – also 1,4 Punkte mehr bei allen Sehern. Und bei den Jungen lag man mit 6,9 Prozent um vier Zehntel höher.

Die kommende Pause der «Lindenstraße» - sie mag darüber verkauft werden, dass sie ermöglicht, eine besondere Episode am 20. August anzubieten. Die Probleme der Serie sind aber unübersehbar. Mit einunddreißigeinhalb Jahren auf dem Buckel kann man mal von einer Mid-Life-Crises sprechen.

Das passiert in der nächsten Woche in der «Lindenstraße»


Anlässlich der Themenwoche fließt das Thema Glauben in der Episode „Nachspiel" in alle drei Erzählstränge ein. Der Schwerpunkt liegt auf der Aktualisierung, über die dieses Mal die Zuschauer bestimmen dürfen. Antonia, Iffis und Momos pubertierende Tochter, stellt ihre Eltern vor eine Entscheidung, die drei Diskussionsmöglichkeiten zulässt. Die Zuschauer werden ab 1. Mai auf lindenstrasse.de und anderen Portalen dazu aufgerufen, abzustimmen, welche Haltung Iffi und Momo einnehmen sollen. Zu dem, was die meisten interessiert, wird die Aktualisierung geschrieben, mit den Darstellern gedreht und in die Folge für den 11. Juni eingebaut.

Das planen die Macher für die erste Folge nach der Sommerpause


Folge 1638 wird dann „Engelchen flieg“ heißen und nicht wie gewohnt Geschichten in drei Strängen erzählen, sondern nur einen ganz intensiv erzählten Strang: Dieser dreht sich um die Familie Sperling und was diese in den zurückliegenden fünf Wochen erlebt hat. Neben der inhaltlichen und dramaturgischen Abweichung von 'normalen' «Lindenstraße»-Episoden spielt zudem ein Großteil der erzählten Geschichte in Originalmotiven außerhalb der «Lindenstraße»-Kulisse, was der Folge einen ganz eigenen filmischen Look verleiht. Inhaltlich darf schon so viel verraten werden: Es kommt zum Showdown zwischen den beiden langjährigen Kontrahenten "Momo" und "Robert Engel", bei denen man nicht mehr weiß, wer hier eigentlich der Fiesling ist.

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