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«Traumfrau gesucht»

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Fünf Jahre nach dem Sendestart ist das einst so kontrovers diskutierte Format längst in der Belanglosigkeit angelangt. Selbst in Kombination mit dem Überraschungshit «Naked Attraction» ging kaum etwas.

Im offiziellen Presseduktus würde es RTL II wohl nie zugeben, doch wer sich in den vergangenen Jahren einmal freiwillig «Traumfrau gesucht» angeschaut hat, wird sich des Eindrucks kaum erwehrt haben können, dass dort ganz bewusst mit Fremdscham und latenter Dümmlichkeit gespielt wird - und über Jahre hinweg hatte man damit ja auch durchaus beachtlichen Erfolg. Doch nach bereits deutlich rückläufiger Tendenz im vergangenen Jahr zeigte sich im Rahmen der seit Ende April präsentierten siebten Staffel der Kuppelsoap umso mehr, dass ihre besten Zeiten längst gezählt sind. Besonders bitter für die Produzenten des immerhin schon seit 2012 auf dem Sender verkehrenden Formats war die Erkenntnis der vergangenen Wochen, dass eine neue Spielform des Kuppel-Genres ihren allzu forcierten Geschichten spürbar den Rang abgelaufen hat.

Am besten lief noch die Auftaktfolge in die neue Ausstrahlungsperiode, die am 24. April auf immerhin 1,06 Millionen Zuschauer und 3,7 Prozent Marktanteil gelangte, während in der klassischen werberelevanten Zielgruppe sogar klar überdurchschnittliche 6,0 Prozent bei 0,59 Millionen auf dem Papier standen. Diese Zahlen lasen sich auch dahingehend nicht schlecht, weil zuvor «Wirt sucht Liebe» mit nur 2,9 und 5,0 Prozent bei 0,93 Millionen deutlich mehr Probleme hatte, sein Publikum zu finden. Eine Woche später sah das ganz anders aus: Bei nur noch 0,81 Millionen Fernsehenden rutschten die Marktanteile deutlich ab auf nur noch 2,4 und 3,6 Prozent, womit das Format genauso mies lief wie die drei anderen abendlichen Angebote des Senders.

Und dann kam am 8. Mai auch schon besagter Neustart des Senders, gegenüber dem «Traumfrau gesucht» überhaupt keinen guten Eindruck machte: «Naked Attraction». Die Nackedei-Datingshow mobilisierte zum Auftakt fantastische 1,45 Millionen Interessenten und ließen die 0,78 Millionen, die - wohlgemerkt im Vorfeld, also auf dem deutlich attraktiveren 21:15-Uhr-Slot - von der etablierten Ware verzeichnet wurden, reichlich mickrig wirken. Putzig waren auch die damit verbundenen Marktanteile von 2,5 und 4,4 Prozent, denn nach 22 Uhr war mit 6,4 sowie 10,4 Prozent richtig Stimmung in der Bude. Zur Rettung der Restehre sei allerdings darauf hingewiesen, dass «Wirt sucht Liebe» zuvor mit 1,7 bzw. 3,2 Prozent bei sogar nur 0,55 Millionen nochmal ein deutliches Stück schlechter performte.

Damit war nun ein Trend ausgemacht, denn auch die drei weiteren Folgen bis zum Monatsende kamen nur auf minimal bessere 4,9 und 5,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil, insgesamt wurden zwischen 2,5 und 2,9 Prozent bei bestenfalls 0,82 Millionen eingefahren. Da im Anschluss stets weit mehr als eine Million Menschen einschalteten und die Marktanteile auch weiterhin bei rund zehn Prozent der 14- bis 49-Jährigen rangierten, lässt sich ohne allzu vermessene Erwartungshaltung schon davon sprechen, dass mehr hätte drin sein müssen. Das allerdings gilt auch und insbesondere für «Wirt sucht Liebe» zum Auftakt ins Abendprogramm, das stets noch etwas mieser abschnitt.

Da man nicht so recht wusste, ob die noch desolateren Zahlen im Vorfeld dem Erfolg der Sendung eher schadeten oder das grandiose Abschneiden der anschließenden Show einen Totalausfall verhinderte, war das zweistündige Staffelfinale zur besseren Einordnung sehr hilfreich, das - etwas unglücklich - am Pfingstmontag bereits um 20:15 Uhr über den Äther ging. Und mit gerade einmal noch 0,64 Millionen Zuschauern und desolaten 2,1 Prozent Gesamt- bzw. 2,9 Prozent Zielgruppen-Marktanteil vermochte es die Sendung hier in keiner Weise, hintenraus noch einmal Pluspunkte zu sammeln. Es war der traurige Tiefpunkt einer alles in allem ohnehin schon gebrauchten Staffel.

Im Durchschnitt wurden die sieben neuen Einsätze von «Traumfrau gesucht» von 0,80 Millionen Menschen verfolgt, was einem Marktanteil von 2,7 Prozent entsprach. Damit erreichte die Kuppelsoap nicht einmal mehr den sicherlich nicht überragenden Senderschnitt von RTL II, der sich zuletzt nur noch auf knapp mehr als drei Prozent belief. Und auch in der werberelevanten Zielgruppe ist die einstige Skandalnudel mittlerweile deutlich erschlafft, was eher triste 4,6 Prozent bei 0,46 Millionen numerisch unterlegen. Zum Vergleich: Die vergangene Saison schloss der Sender mit 5,5 Prozent ab.

Wie deutlich die Gesamtentwicklung der Dokusoap nach unten zeigt, lässt sich auch anhand des Vergleichs der Staffeldurchschnittswerte zeigen: Während der ersten drei Staffeln wurden noch im Schnitt zwischen 7,6 und 8,2 Prozent Zielgruppen-Marktanteils bei jeweils knapp anderthalb Millionen Menschen erzielt, Durchgang vier kam dann 2015 noch auf 6,8 Prozent bei insgesamt 1,17 Millionen, bevor es dann im Rahmen des sechsten Durchgangs erstmals unter die Millionenmarke ging - und der Marktanteil auf nur noch 5,5 Prozent absackte. Insofern erscheint es fraglich, ob diese Sendung noch die ganz große Zukunft hat oder nicht langsam doch zu Grabe getragen werden sollte. Aus inhaltlicher Sicht hielte sich der Verlust ja ohnehin in äußerst eng gefassten Grenzen.

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