Frank Buschmanns Vita (Auswahl)
- Bis Anfang der 90er: Basketballer in der Oberliga und 2. Bundesliga
- 1993: Diplom der Sportwissenschaften, erste journalistische Tätigkeiten im Radio
- 1993-2013: Kommentator und Moderator im DSF, vornehmlich für Fußball und Basketball
- 2006/07: Bundesliga-Kommentator für Arena
- Seit 2007: Kommentator bei «Schlag den Raab» und diversen Raab-Events auf ProSieben
- 2009-2013: Liga total!
- Seit 2011: Kommentator der EA-Spieleserie FIFA
- 2012-2017: Kommentator der «ran NFL»
- April 2014: Sein Buch "Am Ende kackt die Ente" erscheint
- Seit 2016: Gemeinsame Moderation und Kommentierung der RTL-Show «Ninja Warrior Germany»
- Seit 2017: Sky mit «Eine Liga für sich» und RTL's «The Wall». Zudem ab August 17 Bundesliga und Champions League bei Sky
Ich finde diese Frage ja sehr spannend. Ich weiß auch, woher all diese Gedanken kommen. Da geht es um journalistische Distanz. Manche sagen dann, dass man das Hamburger Sie verwenden sollte: Also Vorname plus Sie. Mir ist das irgendwie zu gewollt. Nur wer Distanz hat, kann auch seriös sein. Sehe ich nicht so: Ich kann auch sagen: Du hast schlecht gespielt. Die Amis haben das Problem übrigens nicht – die sagen immer „You“… Ich war früher auch mal zum Siezen verdonnert. Jüngere Spieler haben mich dann geduzt, das waren teilweise komische Situationen.
Dann belassen wir es bei diesem Interview auch beim Du. Buschi, du kennst ja auch Fußballer wie Toni Kroos, Mesut Özil durch gemeinsame Projekte ganz gut. Fällt es schwerer, da zu kritisieren?
Ich benenne das alles ganz klar. Mir wird ja teils auch eine Nähe zu Dirk Nowitzki nachgesagt und was habe ich bei der EM 2011 gemacht? Ganz klar gesagt, dass die Zusage von ihm ein Fehler war. Er war damals leer und alle. Es wäre ja aberwitzig, wenn ich nicht mehr meine Meinung sagen würde, nur weil ich zu jemandem „Du“ sage. Die Leute, die das glauben, sollten sich mal die Frage stellen, warum ich vermeintlich nahe oder näher an Sportlern dran bin. Vielleicht, weil ich einfach ehrlich bin und Sportler gerade das Authentische an mir schätzen. Da kommen wir jetzt auch wieder zu einem Punkt, über den ich schon so viel gesagt habe. Eben weil ich authentisch kommentiere, braucht niemand befürchten, dass ich künftig bei jedem Bundesliga- oder Champions-League-Spiel eskaliere und rumbrülle.
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Ich kann aber mit den Kritikern generell recht gut leben. Muss ich nach 25 Jahren als Kommentator noch jemandem irgendetwas beweisen? Quotenmeter? DWDL? Spiegel Online? Das Gefühl habe ich nicht - mag arrogant klingen, ist es aber gar nicht.
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Frank Buschmann
Solche Stempel passen vor allem professionellen Kritikern sehr gut in den Kram. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Leute aus eigenem Frust andere gerne in die Pfanne hauen. Mir ist echt wichtig, dass ich nicht der komische Schrei-Onkel bin. Es mag sein, dass ich früher mal – ich bin ja mittlerweile 25 Jahre in diesem Geschäft – überdreht habe. Aber das ist heute längst nicht mehr der Normalzustand. Bei Liga total!, das es bis 2013 gab, haben am Ende manche sogar gefragt: Hey, Buschi, hallo? Bist du noch da? Ich kann aber mit den Kritikern generell recht gut leben. Muss ich nach 25 Jahren als Kommentator noch jemandem irgendetwas beweisen? Quotenmeter? DWDL? Spiegel Online? Das Gefühl habe ich nicht - mag arrogant klingen, ist es aber gar nicht.
Es gilt vermutlich die alte Weisheit: 50 Prozent mögen einen Kommentator, 50 Prozent eben nicht.
Das wäre dann sogar ein richtig guter Wert für einen Kommentator. Mein persönlicher Eindruck ist, dass einigen gefällt, was ich da tue. Entscheidend ist aber: Ich kann abends und morgens in den Spiegel schauen, auch weil ich niemanden mit meinem Kommentar angegriffen oder in die Pfanne gehauen habe.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: «The Wall» wurde in Paris hergestellt. Wie hat Frank Buschmann die Stadt der Liebe und Terrors wahrgenommen. Und: Wie groß ist seine Angst vor einem Flop?
Es gibt 3 Kommentare zum Artikel
20.06.2017 19:53 Uhr 1
20.06.2017 20:31 Uhr 2
21.06.2017 10:46 Uhr 3
Das war er bei SdR eh!!