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Da ist er wieder: pic.twitter.com/6iaGZduDMb
— Quotenmeter (@quotenmeter) 21. Juni 2017
Was hat es mit den Screenforce Days überhaupt auf sich?
Bei den neuaufgelegten Screenforce Days 2017 handelt es sich um das vielleicht größte Event, das die TV-Industrie in diesem Jahr zu bieten hat. Insgesamt zwölf Vermarkter stellen innerhalb von zwei Tagen die kommenden Programm-Highlights von über 40 Sendern vor. Am Mittwoch starteten die ProSiebenSat.1-Sender (SevenOne Media), Das Erste (AS&S) sowie Sport1, Disney und ServusTV. Am Donnerstag werden dann IP Deutschland (für die Sender der RTL-Gruppe) und El Cartel Media (für RTL II) ihre Programm-Highlights anpreisen. Auch kurze Screenings von Discovery Networks Deutschland (für DMAX, TLC und Eurosport) und Sky Media sind für Donnerstagmittag geplant.
Was war das Highlight am ersten Tag?
Die Frage lässt sich leicht beantworten: Das Screening von SevenOne Media am Vormittag. Und das nicht nur angesichts der Top-News seitens ProSieben, sondern auch, weil das gesamte Screening bühnentechnisch hervorragend umgesetzt wurde. ProSiebenSat.1 hatte keine Mühen gescheut und so ziemlich alle seine prominenten Gesichter nach Köln geholt. Neben Stefan Raab und Joko und Klaas waren unter anderem Steffen Henssler, Luke Mockridge und Frank Rosin vor Ort. Live-Gesangsauftritte gab es unter anderem von Samu Haber und Mark Forster, der demnächst zu «The Voice» hinzustößt. Nach etwas mehr als den eineinhalb vorgesehenen Stunden endete das Screening von SevenOne mit einem Bühnenfeuerwerk der Extraklasse.
Wie liefen die anderen Screenings?
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In Erinnerung dürfte den Anwesenden zudem das Screening von Sport1 bleiben, das mit einer hervorragenden Tanzeinlage begann. Dagegen wirkte das Screening von AS&S, in der der Werbewirtschaft das Programm des Ersten schmackhaft gemacht werden sollte, deutlich bemühter. Zwar gestaltete man die Präsentation liebevoll in Form einer «Wer weiß denn sowas?»-Ausgabe. Und dennoch: Emotionen wollten im Publikum nicht so richtig aufkommen.
Für Überraschungen im Programm sorgte man nicht. Neben seinen erfolgreichen Quizshows lobte man dafür vor allem seine beliebten Live-Sport-Programme. Im Informations-Bereich pries man unter anderem die eher zuschauerarme Viertelstunde vor der «Tagesschau» an - die Quoten thematisierte man dabei aber nicht näher, dafür lobte Kai Pflaume das „gepflegte Programmumfeld“. Servus TV zeigte sich unterdessen heimatlich, die Verantwortlichen betraten die Bühne samt Mountainbike und mit Wanderschuhen. Inhaltlich kam die Programmpräsentation ohne große Überraschungen daher.
Was verkündeten die Sender?
Alles zu den ProSiebenSat.1-Programmscreenings
Sport1 ließ unterdessen verlauten, dass es den überaus beliebten «Doppelpass» überarbeiten wolle. Die Sendung solle demnächst frischer und moderner aus einem neuen Studio daherkommen. Aber auch neben dem «Doppelpass» möchte man am Sonntag mit Fußball überzeugen. Stolz preist der Sportsender eine sechsstündige Programmstrecke an, die um 9 Uhr mit «Hattrick» beginnen soll. Es folgt «Bundesliga Pur», an den «Doppelpass» soll sich dann «Fußball Lunch» anschließen.
- Quotenmeter/ David Grzeschik
Zwei Tage, zwölf Vermarkter, 40 Sender - die Screenforce Days 2017 in Köln haben einiges zu bieten.
Wer überzeugte im Rahmenprogramm?
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„Den großen Internetkonzernen lässt man alles durchgehen. Das kann ich nicht verstehen“, so der Chefredakteur. Die potentiellen Werbekunden rief er dazu auf, gut zu überlegen, in welchem Umfeld sie werben wollten. Die Werbewirtschaft spiele mit ihrem Investitionspotenzial letzten Endes „eine zentrale Rolle in unserer Demokratie“. Weniger staatstragende, aber durchaus nachdenkliche Töne stimmte am späten Nachmittag zudem Philosoph und Publizist Richard David Precht an.
Er kritisierte den ständigen „Aufmerksamkeitsraub“ vor allem bei Jüngeren, der mit der Digitalisierung einhergehe. Tempo und Dramaturgie seien in vielen Werbespots erhöht worden, was ihn nachdenklich stimme. Er warnte davor, Grenzen zu unterschreiten und fragte skeptisch, wie das alles in zehn Jahren aussehen solle. „Es braucht eine gesellschaftliche Transformation“, sagte er zum Schluss. Die Politik stehe in vielen Bereichen "daneben".
Was bleibt also vom ersten Tag der Screenforce Days?
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Festzuhalten bleibt aber auch, dass die Latte für die Screenings von IP am Donnerstag nun extrem hoch liegt. Vor allem ProSieben hat mit seiner Bühnenshow und seinen angekündigten Programm-Highlights gut vorgelegt. Für RTL dürfe es schwer werden, dieses Niveau am Donnerstag beizubehalten.
Auch am morgigen Donnerstag berichtet Quotenmeter.de selbstverständlich von den Screenforce Days.
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