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Formel 1 demnächst auch in Deutschland exklusiv im Pay-TV?

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Die neuen Eigner der Formel 1 haben sich bei der FIA-Konferenz zur zukünftigen Vermarktung der Rennserie ausgelassen. Confed Cup, U21-EM und Tennis holen gute Quoten. Das und mehr im SportCheck!

Manche Rennen der Formel 1 demnächst nur noch im Pay-TV?


Highlights der kommenden Woche

  • Täglich: Tennis, ATP und WTA Aegon International in Eastbourne (Eurosport & SPORT1+)
  • Dienstag, 18 Uhr: Fußball, U21-EM Halbfinale, Deutschland - England (ARD)
  • Mittwoch, 20.00 Uhr: Fußball, Confed Cup Halbfinale, Portugal - Chile (ARD)
  • Donnerstag, 12 Uhr: Fußball, Bundesliga Spielplanpräsentation (Sky Sport News)
  • Donnerstag, 20.00 Uhr: Fußball, Confed Cup Halbfinale, Deutschland - Mexiko (ARD)
  • Sonntag, 14.00 Uhr: Fußball, Confed Cup Spiel um Platz 3 (ZDF)
  • Sonntag, 20.00 Uhr: Fußball, Confed Cup Finale (ZDF)
Neue Besen kehren gut, heißt es. Denken sich offenbar auch die neuen Eigentümer der Formel 1. Der Medienkonzern "Liberty Media", dem zwischenzeitlich die Formel 1 gehört, schaut sich die aktuellen und zukünftigen TV-Verträge genau an. Gerade aufgrund der Nähe von Liberty zum Pay-TV bzw. aufgrund der der Vergangenheit des neuen Chefs Chase Carey (der unter anderem mal Aufsichtsratsvorsitzender von Sky Deutschland war) schießen die Spekulationen ins Kraut, dass Pay-Interessenten leichtes Spiel haben werden, die Formel 1 exklusiv ins Pay-TV zu locken. Gerade haben sich die Quoten der Rennen wieder erholt, trotz des Rücktritts von Nico Rosberg. Doch die Siege von Vettel im Ferrari haben für Ersatz an deutschen Helden gesorgt.

Diese Spekulationen hat Sean Bratches, Managing Director der Formel 1, und seines Zeichens für die kommerzielle Seite der Rennserie verantwortlich, nun einerseits angeheizt, andererseits aber auch eingeschränkt. Aufhänger ist der Deal, den die Formel 1 noch unter Bernie Ecclestone mit Sky UK ab 2019 abgeschlossen hat. Ab dann gibt es fünf Jahre lang die Eliteklasse des Rennsports in Großbritannien nur noch im Pay TV. War Großbritannien zuvor schon Vorreiter in punkto Exklusivität, so setzt man hier noch einen drauf. Im Jahre 2012 hatte Sky UK sich bekanntlich die Rechte an der Formel 1 geholt und zeigte - anders als z.B. Sky in Deutschland - alle Rennen live, die Hälfte davon sogar exklusiv. Anlässlich dieses Deals startete man den Sender "Sky Sports F1", auf den deutsche Motorsport-Fans seitdem gierig warten. Ab 2019 nun gibt es gar keine Formel-1-Rennen mehr im britischen Free TV. Für Sky UK ein Grund zu jubeln, den neuen Eigentümern der Formel 1 schmeckt das aber nicht.

"Free-TV ist sehr wichtig für uns", wird Sean Bratches vom britischen Guardian zitiert. "Meine Vision mit den Medienrechten ist, dass wir eine Mischung aus Free- und Pay-TV haben." In diesem Zusammenhang spricht Bratches explizit davon, dass er 30% der Rennen im Free-TV zeigen wolle und 70% exklusiv im Pay-TV. Den exklusiven Deal mit Sky UK werde man jedoch respektieren, auch wenn man ihn für falsch halte.

Für Deutschland bedeutet dies zum einen, dass Sky sich wohl keine Hoffnungen auf einen ähnlichen, exklusiven Deal für alle Rennen im hiesigen Markt machen kann. Wenn die Formel 1 diesen Deal für UK bereits als "kontraproduktiv" für den Sport bezeichnet, wird man auf dem größten europäischen Markt hierauf kaum eingehen. Andererseits zeigt es aber auch, dass man für eine - mit 70% aller Rennen alles andere als unerhebliche - Exklusivität des Pay-TVs sehr offen ist.

Nach Informationen von Motorsport-Total.com laufen die Verträge von RTL und Sky nach der aktuellen Saison aus. Es wird somit in den kommenden Wochen spannend, ob sich Sky eine größere Exklusivität sichern kann und ob RTL noch Free-TV-Partner bleiben will, wenn man nur noch sechs bis sieben Rennen zeigen darf.

Confed Cup weiterhin mit ordentlichen Quoten, U21-EM auch


Auch an dieser Stelle wieder der Blick auf's Fußball-Methadon in der Sommerpause. Der Klassiker des Weltfußballs, Mexico gegen Neuseeland, beglückte am Mittwoch 500.000 ausgehungerte Zuschauer auf SPORT1. Deutschlands zweites Gruppenspiel gegen Chile zur Prime Time am Donnerstag hat da schon mehr Menschen begeistern können: Die ARD freute sich über 8,62 Millionen Zuschauer ab drei Jahren – ca. zweieinhalb Millionen mehr als das Auftaktspiel gegen Australien. Dies bedeutete auch den Tagessieg und 31,4% Marktanteil beim Gesamtpublikum. Bei den 14- bis 49-Jährigen schalteten 2,57 Millionen Zuschauer ein (28,1% Marktanteil).

Das letzte Gruppenspiel der Deutschen - mit einem 3-1 gegen Kamerun qualifizierte man sich als Gruppensieger für das Halbfinale - sahen dann im ZDF am Sonntag 7,44 Millionen Zuschauer.

Und auch freuen darf sich das ZDF, wenn auch nicht so dolle wie die ARD: Das zweite Gruppenspiel der deutschen U21 bei der EM in Polen gegen Dänemark zog 5,73 Mio Zuschauer zur besten Sendezeit. Die ARD zeigte dann das Spiel gegen Italien. 5,22 Mio ab drei Jahren sahen zu (21,1% Marktanteil), 1,26 Mio Zuschauer in der Zielgruppe der zwischen 14 und 49 Jahre alten Zuschauer (16% Marktanteil).

Sport1 zeigte das letzte Vorrundenspiel zwischen Portugal und Mazedonien und konnte damit rund 650.000 Fernsehzuschauer für sich gewinnen. Damit übertrumpfte man unter anderem das Spiel zwischen England und Polen, das einen Tag zuvor nur auf rund 150.000 Interessierte kam.

Zverev mit guten Quoten


Zverev-Watch: Die deutsche Nr. 1 Alexander Zverev trat diese Woche in Halle beim dortigen ATP-Turnier an - und schaffte es sogar ins Finale. Dieses verlor er dann zwar sang und klanglos gegen Roger Federer. Doch die deutschen Sender freuten sich, dass er es überhaupt soweit geschafft hat. Das Halbfinale gegen Richard Gasquet sahen bei Eurosport gute 250.000 Zuschauer - Werte auf Grand-Slam-Niveau. Auch das Viertelfinale von Zverev gegen Roberto Bautista-Agut konnte sich am Freitag mit 240.000 Zuschauern sehen lassen.

Schon am Donnerstag sahen gute 210.000 Zuschauer bei Eurosport das Aus von Zverevs Bruder Mischa gegen den späteren Turniersieger Roger Federer. Eben jenes - leider sehr kurzes - Finale, welches schon nach nicht mal einer Stunde vorbei war, sahen dann erwartungsgemäß deutlich mehr Menschen: Denn es lief im ZDF. Hier schalteten dann 1,18 Mio (9,4% Marktanteil), bzw. 230.000 Zuschauer in der Zielgruppe (5,2% Marktanteil) ein.

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