Nach dem mäßigen Reality-Erfolgen möchte ProSieben wieder mehr qualitativ hochwertige fiktionale Formate produzieren. Während das umstrittene Format «Die Alm» im Juli 2004 mit guten Werten auftrumpfte – 10,4 Prozent bei allen Zuschauer, 18,6 Prozent in der Zielgruppe – gingen die Einschaltquoten anderer Formate nach unten. «The Swan – Der Schwan» lag zwar mit 1,79 Millionen Zuschauern schwach, aber in der Zielgruppe konnte man sich mit 13,0 Prozent Marktanteil behaupten. Schwächer dagegen war «Die Burg – Prominent im Kettenhemd». Die Realityshow hat nicht nur 13,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe geholt, sondern auch einen Imageschaden verursacht.
Vor allem nach dem riesigen Erfolgen der ProSieben-Blockbuster im ersten Quartal und den erfolgreichen Neustarts von «Lost» und «Desperate Housewives» ist der Mut für fiktionale Formate wieder da. Dejan Jocic, ProSieben-Geschäftsführer, sagte Blichtpunkt: Film, dass Eigenproduktionen – neben US-Serien - in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Jocic sagte, man wolle keine klassische deutsche Serie machen. Als Beispiel von innovativen Formaten nennt er «Stromberg», ausgerechnet welches, dass laut englischer Presse von der BBC geklaut wurde. Dennoch: Die Umsetzung der Christoph Maria Herbst-Serie ist beispielhaft. Weitere Serien für den Vorabend sind ProSieben bereits in der Vorbereitung. Laut Blickpunkt:Film freut sich der Münchener Sender auf „Crime Richtung – mit skurrilen, überraschenden Hauptdarstellern“.