Der Sat.1-Sonntag erlebte in der jüngeren Vergangenheit einen inhaltlichen Wandel. Hatte Sat.1 zuvor lange Zeit auf eine Crime-Schiene um «Navy CIS» gesetzt, die zur besten Sendezeit am Sonntag auf Quotenfang ging, richtete der Unterföhringer Sender sein Augenmerk zum Wochenabschluss zuletzt vor allem auf Shows. Erfolge feierte Sat.1 dabei schon Ende 2016 mit «The Voice of Germany», ab Februar kam auch der Ableger «The Voice Kids» in der Sonntagsprimetime auf sehenswerte Ergebnisse. Dazwischen machte Sat.1 jedoch mit «Duell der Stars – Die Sat.1-Promiarena» , das Anfang des Jahres in vier Folgen nicht einmal auf sieben Prozent der jungen Zuschauer kam, auch Negativ-Erfahrungen.
Unbeirrt setzte Sat.1 aber auch im Frühjahr weiter auf Shows am Sonntag, hatte man doch für seine Talentshows «Little Big Stars» und «It’s Showtime!» zugkräftige Namen verpflichtet. Spätestens nach dem schwachen Start von «Little Big Stars» mit Thomas Gottschalk zeigte sich jedoch, dass auch große Namen keine guten Quoten garantieren. Als letzteres Format nach drei Folgen nur vor 5,0 Prozent der Zielgruppe endete, wird sich Sat.1 vor der Ablösung durch «It’s Showtime!» eine deutliche Steigerung erhofft haben. Diese folgte auch zunächst mit der ersten Ausgabe des von Annemarie & Wayne Carpendale moderierten Formats am 14. Mai. 1,77 Millionen Zuschauer schalteten ein und damit nur knapp 10.000 Personen mehr als zur letzten Ausgabe von «Little Big Stars» in der Vorwoche. Dafür stand «It’s Showtime!» aber bei den Werberelevanten deutlich besser da. Mit 0,94 Millionen 14- bis 49-Jährigen zählte der Show-Neustart fast 400.000 Jüngere mehr als die Thomas Gottschalk-Show in der Vorwoche. So erzielte «It’s Showtime!» zum Start 6,1 Prozent insgesamt sowie 9,2 Prozent beim jungen Publikum, womit man den Senderschnitt knapp überbot.
Auf diesem Start ließ sich aufbauen, allerdings zeigte der Trend im Rahmen der zweiten Ausgabe in die andere Richtung, es folgte sogar ein regelrechter Quotensturz. Mit einem Mal schalteten schon am 21. Mai nur noch 1,17 Millionen Personen ab Zwei und 570.000 junge Fernsehende ein. Allein in der jungen Altersgruppe verlor «It’s Showtime!» also fast 400.000 Personen und befand sich nun mit dem «Little Big Stars»-Finale auf einer Stufe. Entsprechend dürftig gestalteten sich die Marktanteile der zweiten Episode. 4,0 Prozent aller und 5,6 Prozent der Umworbenen bedeuteten ein ganz schwaches Abschneiden. Deutliche Besserung stellte sich am 28. Mai ein, als die Sendung um die Jury aus Michael Herbig, Michelle Hunziker und Sasha jedoch erneut kein zufriedenstellendes Niveau erreichte. 1,54 Millionen Zuschauer, davon 690.000 junge, enthielten immerhin 7,6 Prozent der Werberelevanten. Insgesamt standen 5,8 Prozent zu Buche.
Weitere Steigerungen blieben daraufhin aus. Die vierte von sechs Ausgaben erreichte am 4. Juni 1,47 Millionen Personen und 5,6 Prozent aller Fernsehenden. 590.000 14- bis 49-Jährige, also etwa 100.000 Junge weniger als in der Vorwoche, bewirkten 6,9 Prozent. Am 11. Juni verlor «It’s Showtime!» insgesamt an Zuspruch, verbesserte sich aber leicht in der Zielgruppe: 1,43 Millionen Interessenten ab Drei führten so zu 5,4 Prozent Gesamtmarktanteil, während 650.000 Personen aus der Zielgruppe dort 7,0 Prozent ergaben. Auch das Finale verlief aus Quotensicht unspektakulär. Mit 1,20 Millionen Zuschauern und 4,8 Prozent gab «It’s Showtime!» insgesamt weiter ab und auch bei den Jüngeren lief es schlechter als in der Vorwoche: Mit 530.000 14- bis 49-Jährigen erzielte die Talentshow magere 6,2 Prozent.
In der Rückschau kann man klar sagen, dass Sat.1‘ Showoffensive im Frühjahr 2017 nicht fruchtete. Nicht nur «Little Big Stars» blieb weit hinter den Erwartungen zurück, sondern auch «It’s Showtime! Das Battle der Besten», das nur in seiner Auftaktsendung den Senderschnitt einhielt. Durchschnittlich 1,43 Millionen Zuschauer sahen die sechs Ausgaben der Sonntagsshow, mittlere 0,66 Millionen entstammten dabei der Altersgruppe zwischen 14 und 49 Jahren. Sowohl insgesamt als auch beim jungen Publikum führten diese Zuschauerzahlen zu unbefriedigenden Marktanteilen. Im Schnitt verbuchte «It’s Showtime!» 5,3 Prozent bei allen und 7,1 Prozent bei den jungen Zuschauern.
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