Quoten der ARD-Quizshows um 18 Uhr seit 2016
- «GG» (S2): 2,40 Mio. (11,4% / 5,8%)
- «PD» (S1): 2,25 Mio. (11,3% / 4,9%)
- «Wwds» (S2): 2,47 Mio. (15,7% / 6,9%)
- «QD» (S4): 2,47 Mio. (12,7% / 6,5%)
- «GG» (S3): 2,65 Mio. (13,2% / 7,4%)
Durchschnittliche Werte der jeweiligen Staffeln (bei der dritten «GG»-Staffel ohne die wöchentlichen Specials zu Beginn). Allzeit-Rekorde sind jeweils fett markiert.
Dabei machte der Staffelauftakt am 21. April durchaus noch Hoffnung auf eine Fortsetzung der großen Erfolgsgeschichte, kamen doch Boris und Lilly Becker auf respektable 2,13 Millionen Zuschauer und 12,1 Prozent Marktanteil. Bei den jüngeren Zuschauern wurden ebenfalls überzeugende 7,4 Prozent bei 0,38 Millionen verzeichnet. Doch schon in der ersten kompletten Sendewoche konnte man daran nicht so recht anknüpfen, die Dienstagsausgabe rutschte mit nur 10,1 und 5,7 Prozent bei 1,87 Millionen sogar unter den Senderschnitt. In den Mai startete man dann mit guten 12,1 Prozent bei 2,21 Millionen, um am Tag darauf deutlich auf maue 9,6 Prozent bei 1,63 Millionen zurückzufallen.
Ähnliche Quotenmuster wiederholten sich im gesamten weiteren Staffelverlauf, sodass es mühsam wäre, all diese Werte schlichtweg runterzurattern. An sehr guten Tagen wurden bis zu 12,6 Prozent des Gesamtpublikums bzw. 8,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen erzielt, wobei es nicht selten vorkam, dass bereits am Tag darauf wieder der vermeintliche kleine Aufwärtstrend jäh unterbrochen wurde. Wirkliche Aussetzer nach unten kamen gleichwohl auch kaum vor, lediglich am 19. Juni fiel man mit nur 8,1 bzw. 2,7 Prozent bei 1,35 Millionen komplett durch und generierte neue Allzeit-Tiefs - allerdings auch gegen das Confed-Cup-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Australien, das im ZDF weit mehr als 30 Prozent beider Zuschauergruppen mobilisierte.
Spannender als das tägliche Hin und Her war die Gesamtdynamik der Staffel, da sich die ARD-Quizshows um 18 Uhr bislang in der Tat dadurch ausgezeichnet hatten, dass sie fast immer im Laufe ihrer Ausstrahlungsperiode relativ deutliche Quotengewinne verzeichnet hatten. Das jedoch blieb beim «Paarduell» diesmal komplett aus: Die wenigen Folgen im April starteten mit durchschnittlich 1,98 Millionen Zuschauern, mit zunehmend sommerlichen Temperaturen fielen sie dann im Mai und Juni deutlich auf nur noch 1,78 und 1,64 Millionen zurück. Die damit verbundenen Marktanteile lagen stets zwischen 11,2 und 11,4 Prozent, hier gab es also keinen signifikanten Trend zu verzeichnen. Etwas anders sah es beim jungen Publikum aus, wo zunächst im April und Mai noch jeweils ganz ordentliche 6,7 Prozent bei rund 300.000 Zuschauern erreicht wurden - und im Juni dann nur noch durchwachsene 6,1 Prozent bei etwa einer Viertelmillion. Wenn es also einen Trend gab, dann sogar tendenziell eher einen leicht rückläufigen.
Kein Promi-Bonus
Bei 21 der 43 Folgen (meist montags und freitags) traten Frank und Anne gegen prominente Paare an. Beim Publikum verpuffte diese zusätzliche Promi-Power aber völlig: Mit 1,77 bzw. 1,74 Millionen Zuschauern waren bekannte und unbekannte Gäste nahezu gleich stark gefragt, die Marktanteile lagen jeweils bei 11,3 Prozent, bei den jüngeren gab es mit 6,5 gegenüber 6,3 Prozent eine Mini-Präferenz pro Promis.Was ist dann also so problematisch an den erreichten Zahlen? In erster Linie der Umstand, dass der ausstrahlende Sender auf diesem Slot das graue Mittelmaß eigentlich längst verlassen hatte: Zwischen 12,7 und 15,7 Prozent erreichten «Wer weiß denn sowas?», das «Quizduell» und «Gefragt - Gejagt» zuletzt bei stets um die zweieinhalb Millionen Zuschauern, beim jungen Publikum hatten Alexander Bommes und seine Jäger zuletzt mit 7,4 Prozent sogar den höchsten Durchschnittswert in der Geschichte des ARD-Quizvorabends hingelegt - und in der Endphase der Staffel sogar regelmäßig 14 bis 15 Prozent aller bzw. weit mehr als acht Prozent der jüngeren Konsumenten bedient. Sucht man nach Argumenten, die für das Paare-Quiz sprechen, muss man gewissermaßen Nebenkriegsschauplätze aufmachen: Die durchweg miserable Bilanz von «Sag die Wahrheit» in wöchentlicher Ausstrahlung am Freitag etwa oder denmissglückten Versuch, um 16:10 Uhr einen weiteren Sendeplatz für Rateshows zu eröffnen.
Deutlicher noch als die nackten Zahlen, bei denen sich durchaus auch Interpretationsansätze finden lassen, die für eine Fortsetzung sprechen würden, fällt die Rezeption der Sendung aus: Positive Kritiken "professioneller" Medienbeobachter finden sich anders als insbesondere bei der deutschen «The Chase»-Adaption, die hin und wieder gar als beste Quizshow Deutschlands bezeichnet wird, nahezu überhaupt nicht, auf den Social-Media-Kanälen findet das «Paarduell» im Gegensatz zu «Gefragt - Gejagt» und «Wer weiß denn sowas?» quasi nicht statt, wenn es nicht gerade verschmäht wird und einen USP, der ja beim «Quizduell» schon durch die Live-Ausstrahlung und das interaktive Element klar zu benennen ist, müssen sich die Macher hier ebenfalls sehr mühsam zusammenschwurbeln. Ob das also reicht, gegen das inzwischen stark etablierte Quiz-Trio weiter zu bestehen? Letztlich haben dies die ARD-Verantwortlichen zu entscheiden.
Eine mögliche Alternative zur täglichen Ausstrahlung wären gelegentliche Primetime-Einsätze, die zuletzt mit 13,4 und 15,4 Prozent bei jeweils knapp vier Millionen Zuschauern durchaus respektabel abschnitten, beim jungen Publikum wurde zuletzt sogar mit 10,2 Prozent erstmals ein zweistelliger Wert verbucht.
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03.07.2017 16:56 Uhr 1