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Provokation als Grundprinzip: Blackpills will den Streamingmarkt aufmischen

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Netflix, Amazon Prime, maxdome und Co. haben einen neuen Mitbewerber. Sein Schwerpunkt: "Sex, Drogen und Gewalt".

Der Video-on-Demand-Markt in Deutschland ist noch ein Stück gewachsen – und jünger, rauer geworden. Mit Blackpills ist nämlich eine Streaming-App gestartet, die sich selbst als provokanten Gegenentwurf zu den Marktführern versteht. Mit Serien, in denen es sich um Sex, Drogen und Gewalt dreht, greift der Dienst nach der Aufmerksamkeit der Millennials. Dabei betonen die Köpfe hinter Blackpills, dass ihr Portfolio aller Provokation zum Trotz Niveau haben soll: "Kein Trash, aber dafür krass", so das Motto.

Zum Launch ist das Portfolio noch recht überschaubar – die Zukunftsansage dafür umso stattlicher: Wöchentlich soll je eine neue Serie hinzukommen, aktuell sind 16 Stück abrufbar. Der Clou: Der in diversen anderen Ländern bereits gestartete Dienst von Patrick Holzman (früherer Manager von Canal+ International) und Daniel Marhely (Deezer) setzt nahezu ausschließlich auf Eigenproduktionen. Diese halten die selbsternannte Zielgruppe der 18- bis 25-Jährigen fest im Blick und werden explizit für das Abspielen auf dem Smartphone produziert – damit geht auch eine Episodenlaufzeit von maximal 15 Minuten einher.

Als Fremdformat bietet Blackpills James Francos «Making a Scene» an, eine Hommage an unvergessliche Filmszenen. Zu den zahlreichen Exklusivprojekten gehört etwa das von Luc Besson erdachte «Playground», eine Serie über eine Teenagerin, die sich zur Auftragskillerin ausbilden lässt. «Virgin» hingegen geht unverblümt darauf ein, wie sich eine junge Frau fühlt, die auf ihre Entjungferung wartet, während «Pillowtalk» den Mythos entzaubert, Männer fänden zwanglosen Sex rundum wundervoll.

Anders als Netflix, Amazon und maxdome will Blackpills nach eigenen Aussagen auch nicht viel Zeit verlieren, um in den Markt mit deutschen Eigenproduktionen einzusteigen. Noch im Spätsommer will das Unternehmen Kooperationen mit deutschen Kreativen verkünden, derzeit werde verhandelt.

Als Serienbudget stehen bislang Summen zwischen einer halben und drei Millionen Dollar zur Verfügung – möglich gemacht durch den finanzkräftigen Investor Xavier Niel, der Frankreichs ersten Internetprovider WorldNet gründete. Mit Niels Unterstützung hoffen die Blackpills-Gründer, sich zu einer globalen Marke im Wert von Vice aufschwingen zu können – mit dem Millenial-Label wurde passenderweise bereits eine Kooperation beschlossen, deren genauer Umfang jedoch noch nicht bekannt ist.

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Es gibt 1 Kommentar zum Artikel
Sentinel2003
06.07.2017 19:14 Uhr 1
15 min. Episoden, Wow....kein Bedarf.
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