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Diese Situation lässt sich auf den Wert 12,5 Prozent beziffern - ein Achtel, das zwar gewiss nicht die Welt bedeutet, aber den Sender so vital präsentierte wie seit zweieinhalb Jahren auf diesem Sendeplatz nicht mehr. Damals ließ man sich seine Vitalität allerdings deutlich mehr kosten als diesmal und zeigte mit «Newtopia» letztmals wirklich große Ambition, seinem Vorabend-Programm so etwas wie inhaltliche Relevanz zu verschaffen. Klappte in den ersten vier Tagen mit tollen 12,5 bis 17,0 Prozent auch noch ganz gut, bevor der bittere Sinkflug folgte.
Aber zurück zur «Ruhrpottwache»: Die hatte am Montag nicht nur ein volles Achtel des werberelevanten Publikums zu verzeichnen, sondern auch einen vollen Achter beim Gesamtpublikum - 8,0 Prozent bei 1,63 Millionen Zuschauer nämlich. Das wiederum war nur der zweitbeste Wert in der Formatsgeschichte, weil man eines jungen Samstags im Juli dieses Jahres auch mal um 16 Uhr ins Rennen ging und da 8,1 Prozent erzielte. Sonst wurde noch nie ein solch hoher Wert verbucht, genauer gesagt kamen um 19 Uhr bislang sogar nur dreimal mehr als 7,0 Prozent zustande.
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Auf der anderen Seite gab es aber auch schon fünf Folgen in der jüngsten Vergangenheit, die sich mit gerade einmal 6,3 bis 6,8 Prozent rumzuplagen hatten - unter anderem erst am Donnerstag. Ohnehin gab es seit dem 7. Juli eine Reihe von Möglichkeiten für die Verantwortlichen, gefühlig zu werden - acht Episoden in Folge landeten entweder über neun oder unter sieben Prozent. Die Quoten der Sendung präsentieren sich also in diesen Tagen launischer als die Twitter-Präsenz von Donald Trump. Und deshalb lässt sich nur anhand der für die eigene Außenwirkung gewiss vorteilhaften neuen Rekordzahlen vom Montag auch nicht sagen, ob aus der «Ruhrpottwache» noch ein durchweg erfolgreiches Format werden kann. Aktuell ist das Konsumverhalten des (gerade jungen) Publikums in Bezug auf diese Sendung nämlich für ein von festen Sehgewohnheiten geprägtes Vorabend-Umfeld ungewohnt sprunghaft.
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