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«Blindspot»

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In ihrer zweiten Staffel fiel die US-Serie auf Sat.1 auf ein bedenkliches Quotenniveau. Auch ein Sendeplatzwechsel nach sieben Folgen verhalf dem Crime nicht wieder zu besseren Zahlen.

Im Herbst 2015 galt «Blindspot» noch als einer der hoffnungsvollsten Neustarts der damaligen US-Saison. Voll des Lobes waren Kritiker, die den Piloten der Crime-Serie in Augenschein nehmen durften und zunächst ließen sich auch die Sehbeteiligungen des NBC-Formats sehen. Schon in Staffel zwei ging das Zuschauerinteresse an der Martin Gero-Serie aber massiv zurück, sodass «Blindspot» im Frühjahr 2017 nur knapp der Absetzung in den USA entging. Aber nicht nur in den USA ließ das Interesse an der zweiten Staffel «Blindspot» deutlich nach, auch Sat.1 blickt nach 22 Episoden nachdenklich auf die zweite Staffel zurück, die gegenüber der ersten Runde deutlich an Zuspruch verlor (siehe Info-Box).

Sat.1 startete mit «Blindspot» am 2. Februar 2017 in die zweite Staffel, wobei die Serie mit Sullivan Stapleton und Jaimie Alexander auf den 22.10 Uhr-Slot am Donnerstagabend zurückkehrte, den die Serie schon ab der Hälfte der ersten Staffel besiedelte, nachdem die ersten «Blindspot»-Folgen zunächst immer ab 21.15 Uhr bei Sat.1 zu sehen waren. 1,82 Millionen Zuschauer verfolgten den Staffelstart der zweiten Runde, wobei 0,70 Millionen 14- bis 49-Jährige zu ansehnlichen 9,0 Prozent führten. Damit befand man sich über dem Sat.1-Schnitt und genau auf Höhe der Vorstaffel. Dabei blieb es jedoch nicht, denn schon die zweite Folge verlor knapp 100.000 Zuschauer und erreichte damit noch 1,72 Millionen Zuschauer. Unterdessen steigerte sich «Blindspot» beim jungen Publikum und zählte am 9. Februar 0,74 Millionen Interessenten, die jedoch nur 8,3 Prozent einbrachten. Dadurch, dass insgesamt mehr junge Zuschauer zur Fernbedienung griffen, blieben «Blindspot» Quotensteigerungen also verwehrt.

Weitere Verluste brachte die dritte Ausgabe der zweiten Staffel, als die US-Serie sich in allen wichtigen Kennzahlen verschlechterte. Noch 1,50 Millionen Zuschauer umfassten 0,63 Millionen Jüngere, was letztlich zu 7,7 Prozent in der Zielgruppe führte. Damit lag das Crime-Format genau einen Prozentpunkt unter dem aktuellen Senderschnitt. Besserung stellte sich in den darauffolgenden zwei Wochen ein: Ausgabe vier verlor zwar insgesamt an Zuspruch, gewann aber etwa 90.000 junge Zuschauer und holte so am 23. Februar ordentliche 8,8 Prozent. Weiter aufwärts ging es am 2. März, denn Steigerungen in allen Bereichen hatten 1,58 Millionen Interessenten zur Folge, die 0,75 Millionen 14- bis 49-Jährige enthielten und in 9,3 Prozent Marktanteil beim jungen Publikum resultierten.

Der Einbruch folgte danach auf dem Fuß, weil schon die nächste Ausgabe sowohl insgesamt als auch beim jungen Publikum die vorerst schlechtesten Werte der Staffel verzeichnete: 1,42 Millionen Zuschauer, 0,62 Millionen davon im werberelevanten Alter, ergaben nur 6,9 Prozent der Umworbenen. Obwohl am 16. März mit Folge sieben sogar ein neues Reichweitentief gemessen wurde, als noch 1,39 Millionen Zuschauer einschalteten, verbesserte sich «Blindspot» immerhin beim jungen Publikum wieder auf 7,5 Prozent. Dies war allerdings noch immer zu wenig für Sat.1. So entschied sich der Unterföhringer Privatsender dazu, «Blindspot» ein weiteres Mal nach hinten zu verschieben, nachdem Sat.1 schon innerhalb der ersten Staffel die Sendezeit von 21.15 Uhr auf 22.15 Uhr verlegte.

Ab dem 23. März ging «Blindspot» also je ab 23.10 Uhr an den Start, was den Marktanteilen zunächst zugutekam. Zwar musste sich Sat.1 nun bei 1,21 Millionen Interessenten ab Drei und 0,45 Millionen zwischen 14 und 49 mit weniger Zuschauern zufriedengeben, insgesamt 8,7 Prozent und 9,2 Prozent der Jüngeren bedeuteten jedoch die bis dahin besten Quoten der Staffel. Dieser Erfolg war jedoch nur von kurzer Dauer, denn schon am 30. März fiel «Blindspot» wieder auf 7,9 Prozent der jungen Zuschauer und auch die zwei Ausgaben danach bewegten sich mit 8,1 und 7,8 Prozent etwa auf diesem unzufriedenstellenden Niveau.

So zeigte sich schon früh, dass der Sendeplatzwechsel keine besseren Zahlen, sondern lediglich größere Schwankungen mit sich brachte. Mit 7,2 und 7,6 Prozent des jungen Publikums ging es am 20. und 27. April zunächst weiter abwärts, dann gelangte «Blindspot» am 4. Mai aber mit 10,3 Prozent zur höchsten Zielgruppen-Quote der Staffel. Die 0,53 Millionen Jüngeren, die an besagtem Abend gemessen wurden, ergaben noch drei Wochen zuvor nur 7,8 Prozent. Viel hing um diese Uhrzeit am späten, werktäglichen Abend also von der allgemeinen Zuschauerstärke des deutschen Fernsehens ab. Der 11. Mai brachte der Sat.1-Serie vorläufige Tiefstwerte in Sachen Reichweite, sowohl insgesamt (0,99 Millionen) als auch bei den jungen Fernsehenden (0,42 Millionen). Mit 7,5 Prozent las sich die Quote bei den Umworbenen wieder ernüchternd.

Als sich Sat.1 in den folgenden zwei Wochen wieder über eine Million Zuschauer steigerte, verbesserten sich auch die Marktanteile auf zunächst 9,3, dann 10,2 Prozent der Jüngeren. Umso härter war der Sturz für die Warner Bros.-Produktion am 15. Uni, als mit 0,90 Millionen Zuschauern ab Drei und 0,40 Millionen 14- bis 49-Jährigen neue Negativrekorde gemessen wurden, von denen sich «Blindspot» bis zum Finale nicht mehr erholen sollte. Zwischen dem 15. und 29. Juni verharrte die Crime-Serie so bei Zielgruppen-Marktanteilen zwischen 7,0 und 7,7 Prozent. Ein kurzer Aufschwung am 6. Juli, den «Blindspot» trotz der niedrigsten absoluten Reichweite aller Zeiten (0,86 Millionen Zuschauer) verzeichnete, machte nicht mehr viel aus, denn 8,6 Prozent der jungen Zuschauer lagen immer noch unter dem Senderschnitt. Die zweite Staffel endete schließlich vor den Augen von 0,91 Millionen Zuschauern ab Drei, 0,41 Millionen Jüngeren und 7,8 Prozent der Werberelevanten.

Es wird ganz eng für «Blindspot» bei Sat.1. Die zweite Staffel brachte empfindliche Verluste mit sich, die sich trotz des späteren Sendeplatzes ab Episode acht nicht eindämmen ließen. Fraglich, ob Sat.1 der Serie eine weitere Chance gewährt oder ob «Blindspot» womöglich bald zu einem anderen Kanal der Sendergruppe weitergereicht wird. Im Schnitt sahen 1,20 Millionen Zuschauer die zweite Staffel, mittlere 0,52 Millionen waren dabei im werberelevanten Alter. Beide Werte sind mit Vorsicht zu lesen, da sie mit dem Sendeplatzwechsel signifikant fielen. 7,0 Prozent Gesamtmarktanteil standen letztlich für «Blindspot» durchschnittlich zu Buche, in der wichtigen Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen belief sich der Mittelwert auf magere 8,2 Prozent.

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