Bereits im vergangenen Herbst schickte das ZDF Horst Lichter mit dem neuen Format «Koch im Ohr» an den Start, um der Quotentristesse zu entgehen. Doch die Werte lagen sogar ein Drittel unter jenen von «Lafer! Lichter! Lecker!», weshalb «Koch im Ohr» den Sendeplatz wieder an seinen Vorgänger abgeben musste. Der Testlauf der neuen Kochshow zeigte damals bereits, dass Johannes B. Kerner eine Mammutaufgabe zu bewältigen hatte: innerhalb desselben Genres die Quoten auf demselben Sendeplatz nach oben hieven.
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Doch daran scheiterte «Kerners Köche» in seiner ersten Staffel. Letztlich hat «Kerners Köche» die Situation am Samstagnachmittag sogar noch verschlimmert. Bereits zum Auftakt am 1. April durfte man angesichts von 0,99 Millionen Zuschauern Zweifel daran haben, ob sich die Show besser schlägt als ihr Vorgänger. Denn dieses Niveau erreichte «Lafer! Lichter! Lecker!» schon mit den schwächsten Episoden der letzten anderthalb Jahre. Selbst mit der höchsten Reichweite, 1,19 Millionen am 22. April, überbot «Kerners Köche» nicht die durchschnittliche Zuschauerzahl von Lafer und Lichter. Im Schnitt war sogar «Koch im Ohr» reichweitenstärker als «Kerners Köche», wobei man Johannes B. Kerner zugutehalten muss, dass seine Sendung teilweise im traditionell zuschauerarmen Sommerloch gezeigt wurde.
Denn letztlich fielen die Marktanteile beim Gesamtpublikum tendenziell besser aus als jene von «Koch im Ohr». Allerdings kann man bei Werten zwischen 4,9 und 10,2 Prozent bei weitem nicht von einer entspannten Situation reden. Der Marktanteil vom 17. Juni war übrigens der einzige Ausflug des Formats in die Zweistelligkeit – zum Vergleich: der ZDF-Senderschnitt lag zuletzt bei 13,2 Prozent. «Kerners Köche» hechelte «Lafer! Lichter! Lecker» im Schnitt sogar um 1,3 Prozentpunkte hinterher.
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Mit ein Grund für das Ende es Koch-Duos dürften auch die enttäuschenden Werte beim jungen Publikum gewesen sein. Seit Anfang 2016 verzeichneten Lafer und Lichter im Schnitt nur noch 2,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, was weniger als der Hälfte des Senderschnitts entsprach. Zumindest in dieser Hinsicht konnte «Kerners Köche» seinen Vorgänger überbieten. Doch mit bestenfalls 5,8 Prozent landete die Kochshow trotzdem noch klar unter der Sendernorm –dieser Wert blieb auch die absolute Ausnahme. Viel öfter tummelte sich Kerner zwischen drei und vier Prozent Marktanteil. Das drückte sich letztlich auch in den Reichweiten beim jungen Publikum aus: im Schnitt schalteten etwas mehr als 100.000 14- bis 49-Jährige ein, nur einmal gelang «Kerners Köche» der Sprung über die 200.000er-Marke.
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