Interview

Das neue Sky Sport HQ: '360-Grad-Ansatz und grafische Elemente als Differenzierungsmerkmal'

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Großer Tag für Sky: 5 Millionen Kunden und die Eröffnung des neuen Sport-Produktions-Zentrums Sky Sport HQ. Zehn Monate lang plante Alessandro Reitano, Produktionschef von Sky, am neuen Studio einen Steinwurf von der Sky-Zentrale entfernt. Im Interview spricht er über Inspirationen, den Trend Augmented Reality und den gewählten 360-Grad-Ansatz. Außerdem: Exklusive Bilder aus Skys neuem "Home of Football".

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Was waren die ersten Überlegungen?
90 Prozent der Sender konzipieren ein Studio aus der 180 Grad Perspektive. Da gibt es eine Wand, einen Tisch und Moderatoren und Experten. Wir haben uns für einen 360-Grad-Ansatz entschieden. Es gibt den klassischen Tisch, eine große Projektionsfläche. Aber wir haben auch eine News-Insel, die sich direkt im Raum befindet.
Sky Produktionschef Alessandro Reitano
Wir waren ja lange mit der Bundesliga im Stadion. Wir haben uns das Thema angeschaut, wie wir unter Berücksichtigung der technischen Gegebenheiten auf dem Markt hochwertig und effektiv produzieren können.

Wie viel Output kann ich da generieren und was brauche ich dafür? Das war die Kernüberlegung für die technische Infrastruktur. Dann ging es um Inhalte: Wir haben samstags jetzt eine durchgehende Schiene von 13 bis 21 Uhr. Dafür braucht man eine gute Heimat: So war uns klar, dass wir ein flexibles Studio benötigen. Und dann ging es ans Gestalten.

90 Prozent der Sender konzipieren ein Studio aus der 180 Grad Perspektive. Da gibt es eine Wand, einen Tisch und Moderatoren und Experten. Wir haben uns für einen 360-Grad-Ansatz entschieden. Es gibt den klassischen Tisch, eine große Projektionsfläche. Aber wir haben auch eine News-Insel, die sich direkt im Raum befindet. Die Kollegen sitzen quasi im Studio und können jederzeit eingebunden werden, wenn etwas passiert. Es wird auch noch eine virtuelle Welt mit einem Green-Box-Studio geben. Dieser Ansatz ist neu, den gibt es bisher so nicht. Am Ende soll der Zuschauer einen Mehrwert haben.

Welchen Mehrwert bietet denn der Gang ins Studio? Konferenz und Topspiel im Stadion war doch auch gut.
Natürlich gibt es Leute, denen das auch reicht. Aber ich sage: Jetzt wird es wesentlich besser - und zwar aus vielen Gründen. Wir wollen Emotionen gut transportieren - deshalb unsere riesige LED-Wand, mit der wir auch die Atmosphäre im Stadion transportieren können. Darüber hinaus haben wir bessere Möglichkeiten beim Storytelling: Am Spielfeldrand ist man da immer ein bisschen eingeschränkt. Ich kann jetzt auf Dinge, die im Newsroom im Sky Gebäude auf der anderen Straßenseite passieren, deutlich schneller reagieren. Mit dem Sendezentrum schaffe ich die Möglichkeit, die Info sofort auf allen Plattformen zu publizieren.

Im großen Studio hat Publikum Platz…
72 Personen, für «Wontorra – der Fußball Talk» am Sonntag und für die Champions League am Dienstag und Mittwoch. Am Wochenende bei der Bundesliga nutzen wir diese Fläche für unsere Green-Box und somit die virtuellen Elemente.

Das zweite Studio ist kleiner und wird für die zweite Liga, den Pokal oder die Europa League genutzt. Eigentlich hat das zweite Studio die gleiche Fläche. Beide sind 600 Quadratmeter groß. Das Studio B ist aber geteilt. In einer Hälfte steht das Set für «Sky 90», die andere Hälfte wird für die oben genannten Rechte genutzt.

«Sky90» hat sich sehr abgehoben mit seinem Set - bisschen zurück in die 60er. Wie sieht es künftig aus?
1:1 so wie bisher. Das Set ist so zeitlos und toll, dass wir nichts ändern wollten. Das Zweitligaset sieht ein bisschen anders aus, aber es ist angelehnt an das Haupt-Set in unserem “Home of Football”. Auch dort werden wir mit grafischen Elementen arbeiten. Ohnehin sind grafische Elemente künftig eines der deutlichsten Differenzierungsmerkmale der Sky-Fußball-Berichterstattung.

Sehen Sie auch Nachteile? Etwa weil die Gesprächspartner in der Halbzeitpause weit weg sind, nämlich im Stadion?
Ich kann solche Gespräche dank der technischen Neuerungen inzwischen doch sehr sehr schnell auch ins Studio bringen. Das ist der Weg, den man produktionstechnisch geht. Wir müssen dann im Stadion nicht mehr zusätzliche zehn Kameras installieren, die wir für unsere Rahmenberichterstattung brauchen. Im neuen Bundesliga-Konzept für das Topspiel am Samstagabend gibt es über 20 Kameras, sieben mehr als bisher. Das Basis-Signal der DFL ist also so hochwertig, mit Spider-Cam, mit Highspeed-Cam, mit SuperSlomo - was brauchen wir dann noch? Super Inhalte: Also Grafiken, Inhalte, Meinungen. Die bekommen wir durch die schnelleren Wege, also Glasfaserstrukturen, direkt zu uns ins HQ.



Und auf der dritten Seite: Was ändert Sky bei der Konferenz? Und wieso bleibt der Handball in den Stadien?


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