«Detektiv Conan»

«Detektiv Conan» blickt im deutschen Fernsehen mittlerweile auf eine beträchtliche Tradition zurück. Schon am 10. April 2002 nahm RTL II die Anime-Serie ins Programm, von der in Deutschland bislang 333 Episoden gezeigt wurden. In den vergangenen Jahren wurde es allerdings ruhiger um das Format, das bereits Mitte der 90er Jahre beim japanischen Sender Nippon TV Weltpremiere feierte. Nach einem dreijährigen Intermezzo bei VIVA, wo «Detektiv Conan» zwischen Dezember 2011 und Februar 2014 zu sehen war, musste die Serie erst einmal eine Zwangspause einlegen. ProSieben Maxx holte das Format schließlich im November 2016 zurück und begann im Rahmen der Ausstrahlungen wieder mit Folge eins. Zunächst lief «Detektiv Conan» dort nur am Nachmittag, schon nach wenigen Tagen erhielt die TMS Entertainment-Produktion aber einen Sendeplatz im Vorabendprogramm. Doch auch dabei blieb es nicht, denn seit Mitte Juli setzt ProSieben Maxx sogar auf Doppelfolgen am Vorabend. Läuft «Detektiv Conan» etwa so stark?

Um die Performance der Anime-Serie im ProSieben Maxx-Vorabend einschätzen zu können, haben wir die Ausstrahlungen im Juni und Juli 2017 analysiert. Zu Beginn des Junis 2017 war ProSieben Maxx mit den Ausstrahlungen von «Detektiv Conan» schon bei Folge 157 angelangt und zeigte werktäglich je eine Episode ab 18.50 Uhr. Bereits zu Beginn des Beobachtungszeitraums im frühen Juni präsentierten sich die Geschichten um den im Jungenkörper gefangenen Meisterdetektiv Shinichi Kudo in starker Form. Bei relativ konstanten Reichweiten zwischen 130.000 und 170.000 vom 1. bis 9 Juni übertraf jede der Episoden den ProSieben Maxx-Senderschnitt bei den 14- bis 49-Jährigen deutlich, dabei hatte der junge Sender mit durchschnittlich 1,3 Prozent im Juni erst einen neuen Bestwert verzeichnet. Durchschnittlich 1,9 Prozent generierte «Detektiv Conan» in den ersten sechs Folgen des Junis 2017 beim jungen Publikum. Am erfolgreichsten lief gleich die Ausgabe am 1. Juni, die 2,5 Prozent der Werberelevanten unterhielt.

«Detektiv Conan» sollte seine Form im Laufe des Junis noch weiter steigern, wobei die Werte später jedoch auch größeren Schwankungen unterlagen. Zwar bedeuteten 230.000 Zuschauer, davon 180.000 zwischen 14 und 49 Jahren, am 12. Juni satte 3,3 Prozent in der Zielgruppe, am 15. Juni standen allerdings mit nur noch einem Drittel der jungen Zuschauer ausbaufähige 1,1 Prozent zur Buche und auch am Tag darauf holte «Detektiv Conan» zum Wochenabschluss am Freitag, den 16. Juni, nicht mehr ganz so starke 1,3 Prozent. Dennoch belief sich der Wochenschnitt zwischen dem 12. und 16. Juni auf 2,1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, sodass eine weitere Steigerung erkennbar war.

Schwankungen verzeichnete ProSieben Maxx mit seinem Vorabend-Anime auch in der Woche darauf, allerdings stieg das Niveau weiter. Nachdem «Detektiv Conan» zu Beginn der Woche am 19. Juni noch 120.000 Zuschauer anzulocken wusste, die zu 1,5 Prozent des jungen Publikums geführt hatten, verdoppelte sich die Quote bei den Umworbenen am Dienstag bereits fast auf 2,9 Prozent, als insgesamt 100.000 Zuschauer mehr gemessen wurden. Auf diesem hohen Niveau verbesserte sich «Detektiv Conan» daraufhin weiter, sodass die Serie am Donnerstag und Freitag die Drei-Prozent-Marke durchbrach. Die beste Figur machte die Ausgabe am 22. Juni mit erneut 220.000 Interessenten und 3,3 Prozent der jungen Zuschauer. Die starken Zahlen resultierten in einem Wochenschnitt von herausragenden 2,7 Prozent in der jungen Altersgruppe.

Eine Woche später machte die bereits über 20 Jahre alte Anime-Serie dort weiter, wo sie in der Vorwoche aufgehört hatte. So standen montags 3,3 und dienstags sogar 3,5 Prozent zu Buche. Letztere Folge sollte mit 270.000 Zuschauern ab Drei die Ausgabe mit der insgesamt höchsten Reichweite im Beobachtungszeitraum bleiben. Danach ging es jedoch bereits ab Mittwoch rapide bergab: 2,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen lockte «Detektiv Conan» Mitte der Woche noch an, der Donnerstag brachte noch 1,6 und der Freitag schließlich sogar enttäuschende 0,7 Prozent, als insgesamt nur knapp 60.000 Menschen einschalteten.

Zurück zu Konstanz fand «Detektiv Conan» aber schon in der Folgewoche: Zwischen dem 3. und siebten Juli bewegten sich die Quoten beim jungen Publikum zwischen 2,0 und 2,9 Prozent, auch insgesamt hielt sich der Anime mit Reichweiten zwischen 170.000 und 220.000 Zuschauern auf einem vergleichsweise beständigen Niveau, das die Erwartungen des kleinen ProSieben Maxx deutlich übertraf. Nachdem die Montagsausgabe in der darauffolgenden Woche mit 200.000 Interessenten und 3,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen wieder restlos überzeugt hatte, erhöhte ProSieben Maxx ab Dienstag, den 11. Juli, die Dosis von «Detektiv Conan» und brachte von dort an ab kurz vor 18 Uhr Doppelfolgen auf Sendung.

Zunächst brachte diese Vorgehensweise jedoch keine zufriedenstellenden Zahlen ein. Schon am Dienstag holte «Detektiv Conan» nur 1,1 und 0,6 Prozent in der Zielgruppe. Diese Ergebnisse sollten jedoch eine Ausnahme bleiben wie der Rest der Woche zeigte, dessen Höhepunkt die 18 Uhr-Ausgabe am 13. Juli darstellte, die überragende 4,6 Prozent des jungen Publikums unterhielt. Nach Dienstag holte keine der sechs Ausgaben dieser Woche mehr weniger als 2,6 Prozent bei den Werberelevanten, sodass sich der Wochenschnitt auf 2,7 Prozent in der wichtigen Altersgruppe belief. Mit mittleren 2,4 Prozent hingen die zehn Ausgaben zwischen dem 17. und 21. Juni den Zahlen der Vorwoche nur knapp nach, auch diese Woche blieb aber nicht ohne Ausreißer. Ehe sich die «Detektiv Conan»-Folgen ab Dienstag bis zu 3,4 Prozent des jungen Publikums steigerten, hatte der Montag noch 1,3 und danach 1,0 Prozent in der jungen Altersgruppe eingebracht. Den Wochenschnitt von 2,4 Prozent hielt «Detektiv Conan» schließlich auch in der letzten Juli-Woche. Während der Mittwoch mit 3,9 und 3,7 Prozent beim jungen Publikum am stärksten lief, standen am Donnerstag etwa 2,0 und 1,7 Prozent zu Buche, was ProSieben Maxx noch immer voll zufrieden stellen dürfte.

Kein Wunder also, dass ProSieben Maxx auch in den kommenden Wochen weiter voll auf «Detektiv Conan» setzt und neben zwei Episoden am Vorabend auch nachmittags weiterhin zwei Ausgaben sendet. Im Schnitt erreichten die Ausgaben im Juni und Juli 2017 150.000 Fernsehende ab Drei. Dass mittlere 110.000 dabei im Alter zwischen 14 und 49 Jahren waren, zeigt, wie beliebt der Anime noch immer in der Zielgruppe ist. Dementsprechend großen Erfolg hatte «Detektiv Conan» mit im Schnitt 2,4 Prozent bei den jungen Zuschauern. Insgesamt unterhielt die Serie pro Folge außerdem mittlere 0,9 Prozent des Gesamtpublikums.