Die Gäste der Sendung
- 10.8.: Bastian Pastewka & Annette Frier
- 17.8.: Bernhard Hoecker & Katharina Thalbach
- 24.8.: Guido Cantz & Tim Mälzer
- 31.8.: Carolin Kebekus & Hugo Egon Balder
- 07.9.: Bülent Ceylan & Curdula Stratmann
- 14.9.: Jorge Gonzalez & Anneke Kim Sarnau
Das Konzept der Sendung: Kessler fungiert als Chauffeur und fährt Prominente durch die Gegend, speist und spricht mit ihnen über Gott und die Welt. Und im Prinzip ist damit die Idee schon mehr oder minder wiedergegeben, denn viel mehr passiert gar nicht. Klar, dass etwa mit Oldtimern und alten Käfern gefahren wird, ist ein kleiner Hingucker, trägt die Sendung alleine aber ganz gewiss auch nicht. Letztlich ist das alles nur ein dünner und auch gar nicht allzu übereifrig beworbener Rahmen für den einzigen echten Konsumanreiz des Neustarts: Wunderbaren Entertainern dabei zuzuschauen, wie sie in einem authentischen Setting miteinander kommunizieren, ohne dass sie dabei von ambitionierten kreativen Köpfen ausgebremst werden.
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Was man sonst so zu sehen bekommt, ist halt mehr oder minder das Resultat eines Abfilmens von Medienprofis in ihrem natürlichen Habitat: Ein paar Anekdoten hier, ein paar Medienreferenzen und Erinnerungen an die gute alte Zeit dort, angereichert mit der einen oder anderen augenzwinkernden Lästerei über einander oder über langjährige Kollegen. Nichts Großes letztlich und wahrscheinlich auch nichts, mit dem sich der Gelegenheitszuschauer in Verzückung versetzen lässt - im Gegensatz zum Medien-Nerd, der um den Hintergrund der zahlreichen Anspielungen Bescheid weiß und der sich dafür überhaupt interessiert. Mitunter wirkt insbesondere das Gespräch zwischen Pastewka und Kessler fast wie eine kleine Mockumentary im Stile von «Lerchenberg» oder... nunja, «Pastewka», wobei die beiden ganz offensichtlich nicht einmal mühevoll geschriebene Drehbücher brauchen, um gewitztere Dialoge spontan auf die Beine zu stellen als zahlreiche verkrampft um jeden Flachwitz ringende schlechte Comedyserien.
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Doch auch so ist «Sitzheizung gibt's nicht!» jedem Menschen problemlos zu empfehlen, der den Hauptverantwortlichen der ersten Folge etwas Positives abgewinnen kann - in allererster Linie natürlich Michael Kessler. Bei wem dies nicht der Fall ist, wer generell nicht viel mit reinen Talksendungen anfangen kann oder für wen die Aussicht auf ein Konvolut an Anspielungen auf die deutsche Film- und Fernsehszene eher ermüdend klingt, der sollte sich jedoch nach Alternativen umschauen. Anders als bei seinem zweiten ZDF-Projekt ist das Format an sich kein großer kreativer Wurf und kaum darum bestrebt, einen über ein launiges Geplauder über alles Mögliche hinausreichenden Tiefgang zu entwickeln. Dem Unterhaltungswert tut dies jedoch keinerlei Abbruch.
ZDFneo zeigt sechs Folgen von «Sitzheizung gibt's nicht!» immer donnerstags gegen 22:15 Uhr, bis Mitte September dann das «Neo Magazin Royale» aus der Sommerpause zurückkehrt.
Lesen Sie hier unser Topthema vom Montag, in dem Quotenmeter.de-Redakteur Sidney Schering unter anderem der Frage nachging, warum Michael Kessler ein solch "atypischer Interviewer" ist.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
10.08.2017 12:00 Uhr 1
10.08.2017 18:49 Uhr 2