Nach einem aus Quotensicht überaus bedenklichen Sonntag ging es für «Promi Big Brother» am späten Montagabend wieder bergauf: Mit 8,8 Prozent Marktanteil wartete der Staffelrekord beim Gesamtpublikum und bei den Umworbenen standen immerhin 10,8 Prozent Marktanteil auf dem Konto – an normalen Sat.1-Maßstäben gemessen ein sehr guter Wert. Verglichen mit der Vorjahresstaffel sieht es für das Realityformat hingegen weiterhin betrüblich aus – und in den Augen von Borris Brandt haben die Verantwortlichen diese Resultate verdient.
Auf der Facebook-Fanseite Big Brother – Alles zu unserem Lieblingsformat hat der frühere Chef von Endemol Deutschland, der bis 2008 als Produzent diverse RTL-II-Staffeln von «Big Brother» verantwortete, eine ausführliche Analyse der jüngsten Inkarnation des Formats veröffentlicht. Und die liest sich vernichtend: Die neue Staffel habe zwar "eine sehr gute Grundidee, mit toller Arena und gutem Haus", doch die Auswahl an Teilnehmern sei "tragisch" und die Art, wie aus dem Realitymaterial Sendungen zusammengestellt werden, bezeichnet er als schwaches Storytelling.
"KEINE [sic!] emotionale Entwicklung, weder die positive noch die negative Richtung wird zu Ende erzählt. Wenn die Psycho-Olbert "Dumme Sau" zu Sarah sagt, wird es berichtet, aber nicht auserzählt", führt Brandt aus. "Keine Klärung im Sinne des Zuschauers", klagt der «Big Brother»-Experte.
Weiter schreibt er: "Das Nr.1- Bindeglied zwischen Format und Fans IST BIG BROTHER (die Stimme, der Big Boss) ...die Gerechtigkeit, die Macht, die Instanz. […] Leider ist für die Macher Big Brother (die Stimme) selbst nur der verlängerte Arm einer flachen, bösartigen Redaktion, die eigentlich foltern, unterdrücken und quälen, aber nicht unterhalten will." Abschließend zetert Brandt, dass die Macher "ihr eigenes Format nicht verstanden" hätten und daher auf "billige Effekte statt auf Menschen, Gefühle und Geschichten" bauen würden.
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