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In Europa dagegen gibt es viele Stimmen, die «Breaking Bad» für einen starken Popularitätsschub der Droge verantwortlich machen. In Deutschland beispielsweise stieg die Zahl der Konsumenten bis 2013 auf über 2700. Das waren achtmal so viele wie fünf Jahre zuvor. Die von der Polizei konfiszierte Menge hat sich im selben Zeitraum auf 77 Kilo verzehnfacht. Ähnliche Zahlen gibt es aus anderen europäischen Ländern. Zumindest eines ist klar: «Breaking Bad» hievte die Bekanntheit von Meth auf ein neues Level und verankerte sie in der Popkultur – zumindest als audiovisuelles Vehikel für eine spannende Geschichte.
2. «Tote Mädchen lügen nicht» löst Suizid-Diskussionen aus
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Nach der Diskussion hat Netflix mehr entsprechende Informationstafeln vor die Serie geschaltet, außerdem eine Website eingerichtet, die auf Suizidhilfe in verschiedenen Ländern verlinkt. Wissenschaftler haben die zusätzliche Aufmerksamkeit für das Thema Selbstmord auch statistisch festgehalten: Nach der Veröffentlichung der Serie seien die Google-Anfragen rund um den Begriff „suicide“ signifikant gestiegen, bei der Suchanfrage „how to commit suicide“ beispielsweise um 26 Prozent.
3. «Friends» prägte den Lifestyle der twentysomethings
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4. Jetzt spricht man «Seinfeld»
Noch vor «Friends» prägte die Sitcom «Seinfeld» das Lebensgefühl der US-Amerikaner wohl wie keine andere Serie zu ihrer Zeit. Dies ist zuallererst daran ersichtlich, dass viele Worterfindungen in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen sind: So die catchprase „yada, yada, yada“, um Geschichten abzukürzen, oder „spongeworthy“ für den Wert eines Menschen als Sexualpartner. Einige solcher Wörter existierten bereits vor «Seinfeld», sind aber erst durch dessen Popularität in der amerikanischen Sprache und Popkultur verankert worden. Die Autorin Jennifer Armstrong hat sogar kürzlich ein Buch über die Auswirkungen von Seinfeld auf die amerikanische Kultur herausgebracht, fast 20 Jahre nach dem Ende der Serie. Den anhaltenden Einfluss der Serie erklärt Armstrong unter anderem mit der Identifizierbarkeit der Charaktere. Die Zuschauer „müssen entweder glauben, dass sie jemanden kennen, oder sie müssen mit ihm mitfühlen. Fernsehen erlaubt uns, Diskussionen zu führen, ohne dass sie konfrontativ sind.“ «Seinfeld» habe „so viele Einflüsse auf unser Leben, so wie die Witze über airing our grievances oder den Soup Nazi“, erklärt sie.
Einen weiteren Punkt spricht der Journalist Joshua First in einem Artikel über den kulturellen Einfluss der Serie an: «Seinfeld» könne als Trendwende gesehen werden, „nicht nur in der amerikanischen Comedy, sondern auch in der Art, wie US-Amerikaner – speziell jüdische – sich selbst und ihre Beziehungen mit ihrer Umwelt sehen.“ Kritisch merkt er auch an, dass die Show Egoismus als gerechtfertigt darstellt: Jerry Seinfeld personifiziere den Menschen, der sich über diejenigen aufregt, die weniger kulturelle und ökonomische Macht als er besitzen. Er und seine Freunde seien verärgert über Unannehmlichkeit, nicht über Ungerechtigkeit. „Die Serie glorifiziert einen egozentrischen Konservatismus, der damals neu war, aber heute leider die Norm geworden ist, besonders unter liberalen jüdischen Einwohnern in New York.“
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