Weg mit den Nachmittags-«Simpsons» = Her mit der Quote
ProSieben-Nachmittag vorher vs. nachher
- 14:10 Uhr: 7,9% -> 13,0%
- 14:40 Uhr: 7,9% -> 10,8%
- 15:10 Uhr: 8,0% -> 12,0% (hier lief jeweils «The Middle»)
- 15:35 Uhr: 8,9% -> 11,2%
Durchschnittliche MAs (14-49) in der Woche vor (7.-11. August) bzw. nach (14.-18. August) der Programmumstellung.
Vor allem aber sollte in Bezug auf diese noch vergleichsweise unverbrauchte Serie angemerkt werden, dass sie sich mit der leichten Verschiebung nach vorne im durchschnittlichen Quoten-Niveau überaus deutlich steigerte. Um das numerisch zu untermauern, sei auf die schönen 11,4 Prozent der 14- bis 49-Jährigen verwiesen, die in der ersten Woche nach dem Vorrücken des Doppelpacks auf 14:40 Uhr verzeichnet wurden und im starken Kontrast zu den 8,5 Prozent aus der ersten kompletten August-Woche stehen. Bemerkenswert auch: Trotz der vermeintlich weniger lukrativen Sendezeit stieg auch die durchschnittliche Zuschauerzahl in diesem Zeitraum signifikant von 0,33 auf 0,40 Millionen.
Und sollte es noch eines weiteren Beweises bedürfen, dass sich diese programmplanerische Rolle rückwärts gelohnt hat, lässt sich auch auf den Sendeplatz um 15:35 Uhr verweisen, wo nun wieder «The Big Bang Theory» läuft - und seither ebenfalls im Regelfall auf immerhin gut elf Prozent des jungen Publikums verweisen konnte, was «The Middle» zuvor bei seinen letzten 15 Anläufen nur ein einziges Mal gelungen war. Im Gegenzug lag man zwölf Mal bei weniger als zehn Prozent, sechsmal wurde sogar die Acht-Prozentmarke verfehlt.
Bewährtes «Simpsons»-Doppel hilft dem Vorabend
Don't mess with «Simpsons»-Fans
Bereits im Jahre 2006 wagte es ProSieben, zugunsten seiner neuen Telenovela «Lotta in Love» die tägliche Ration an «Simpsons»-Folgen zu halbieren. Und obgleich damals immerhin ein neues Format lief statt alter Kost von einer ohnehin überpräsenten Sitcom, liefen die Fans der gelben Familie Sturm gegen die Programmpläne. Nach gut drei Monaten mit zum Teil erschreckenden Werten gab der Sender nach - und seine tägliche Eigenproduktion mit einer Verschiebung aufs sonntägliche Frühprogramm quasi auf.Und auch der Übergang zwischen Day- und Primetime, den bekanntlich seit vielen Jahren «Galileo» verantwortet, gestaltete sich in dieser Woche wieder deutlich freundlicher als in der ersten August-Hälfte - immerhin hatten bis zum 18. August gerade einmal zwei der von montags bis freitags ausgestrahlten Episoden die Zehn-Prozenthürde genommen, was in den vergangenen Tagen dagegen wieder zum Normalfall wurde. Auch hier ging es allerdings an den letzten beiden Tagen der Woche mit nur noch 6,8 und 8,1 Prozent deutlich bergab, wobei solche kleinen Aussetzer schon in der Vergangenheit immer wieder mal dazu gehörten. Bei all diesen Verbesserungen verwundert es nicht, dass die Schiene zwischen 14 und 20:15 Uhr auch in der Gesamtbetrachtung innerhalb von nur zwei Wochen erheblich zugelegt hat - beispielsweise am Mittwoch verzeichnete der Sender durchschnittlich 11,5 Prozent des jungen Publikums bei insgesamt 0,59 Millionen Zuschauern, zwei Wochen zuvor waren gerade einmal 8,7 Prozent bei 0,46 Millionen erzielt worden.
Daytime erstmal gerettet - und nun?
Doch bei all der Freude ob der kurzfristig sehr erfolgreich in die Wege geleiteten Schmerzlinderung stehen die Verantwortlichen nun einmal mehr vor der Frage, wie sie mittelfristig agieren wollen. Denn die Programmanpassungen waren ja nicht aus Jux durchgeführt worden, sondern stellten eine Reaktion auf zuletzt deutlich gesunkene Einschaltquoten dar - mit dem Ergebnis, dass die Zahlen so weit sanken, dass die Daytime zuletzt immer mehr vom festen Anker zum Sorgenkind mutierten. Da galt es rasch gegenzusteuern, bevor ein nachhaltiger publikumsseitiger Entwöhnungsprozess hätte einsetzen können, doch die grundsätzliche Problematik ist natürlich damit noch längst nicht gelöst.
Eine Lektion, die man in Unterföhring nun aber wohl gelernt hat, dürfte lauten: Wenn es schon seit Jahren die immer gleichen Serien mit den immer gleichen alten Folgen richten sollen, dann schafft zumindest Verlässlichkeit! Serienschieberei ohne wirklich neuen Akzent - klang von Beginn an nicht wirklich zielführend und stellte sich in der Retrospektive auch als erwartbarer Fehlgriff heraus. Stellt sich eben nur die Frage, wie lange man sein Publikum noch mit Homer Simpson, Sheldon Cooper und Charlie Harper füttern kann, bevor Verlässlichkeit alleine auch nicht mehr reicht, um den Staub kaschiert zu bekommen, der merklich anzusetzen beginnt.
Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
26.08.2017 15:49 Uhr 1
27.08.2017 14:50 Uhr 2
kannst du mal dein rumgemotze sein lassen :evil:
wenn du den Sender eh nicht schaust, dann gehe auch nicht in diese Threads, nur um rumzustänkern!!!!