Die unheimliche Dominanz von «Game of Thrones»
Folgerichtig lieferte die siebte und vorletzte Staffel des HBO-Aushängeschilds gleich mehrfach neue Rekorde. Am Kabel-Sonntag ging «Game of Thrones» ab dem 16. Juli 2017 wie gehabt ab 21 Uhr auf Sendung, statt zehn Episoden umfasste die neueste Season diesmal nur sieben Ausgaben. Die kommende achte Staffel wird sogar nur sechs Folgen enthalten. Neuer Konkurrenz sah sich «Game of Thrones» in seiner siebten Runde zwangsläufig ausgesetzt. Statt wie zuvor im Frühjahr, liefen die neuen Folgen nämlich erst im Sommer an, womit die Serie es aus Quotensicht vermeintlich leichter hatte, da die Sender in den heißen Sommermonaten ihre Knallerformate meist zurückhalten.
So maß sich «Game of Thrones» am Sonntag des 16. Juli im 21 Uhr-Slot unter anderem mit starz‘ Power, das aber nur knapp ein Zehntel des «Game of Thrones»-Publikums an diesem Abend erreichte. 10,11 Millionen Zuschauer standen für HBO linear zu Buche – neuer Serien-Rekord! In der Kabelwoche zwischen dem 10. und 16. Juli übertraf «Game of Thrones» das zweitbeliebteste Programm in der jungen Zielgruppe zwischen 18 und 49, ESPNs «Home Run Derby», um 81 Prozent. Allein die 6,05 Millionen 18- bis 49-Jährigen, die die Staffelpremiere anlockte, hätten das drittgrößte Publikum eines Programms im Kabelfernsehen in besagter Woche dargestellt und selbst die Wiederholung des Staffelfinals aus Season sechs, das HBO ab 20 Uhr zeigte, übertraf in der jungen Altersgruppe alle anderen regulären Ausstrahlungen der Woche. Ein unglaublich dominanter Staffelstart für «Game of Thrones».
Auf Rekord folgt Rekord
«Game of Thrones»: Reichweitenverlauf
- Staffel 1: 2,52 Mio.
- Staffel 2: 3,80 Mio.
- Staffel 3: 4,97 Mio.
- Staffel 4: 6,84 Mio.
- Staffel 5: 6,88 Mio.
- Staffel 6: 7,69 Mio.
- Staffel 7: 10,26 Mio.
Zuschauer ab 2 / Live
Für noch mehr Diskussionen sorgte allerdings vorerst die sechste von sieben neuen Folgen, die am 20. August 10,24 Millionen Zuschauer unterhielt. Zwar blieb ein neuer Höchstwert somit aus, dafür lieferte die Ausgabe mit einer großen Schlacht im Eis aber eine Steilvorlage für das epochale Staffelfinale, das mit 80 Minuten Laufzeit so lang sein sollte wie keine andere «Game of Thrones»-Folge zuvor. Besagte Vorlage nahm die siebte Folge der siebten Staffel dann auch dankend an. Die Episode, die mit einem schockierenden Cliffhanger bereits die Brücke zu einem großen Krieg in Staffel acht schlug, pulverisierte die vorangegangenen Bestwerte erneut mit sensationellen 12,10 Millionen Interessenten und schnitt damit noch 13 Prozent besser ab als der vorangegangene Rekord am 13. August. Zum Vergleich: Das Finale der sechsten Staffel erreichte 2016 „nur“ 8,89 Millionen Menschen. Zeitversetzte Abrufe über HBO Go und HBO Now in der gleichen Nacht miteingerechnet, stieg die Zuschauerzahl allein am 27. August auf phänomenale 16,5 Millionen.
Hinter «Game of Thrones» und HBO liegt also erneut eine Rekordstaffel. Gleich vier Mal stellte die Fantasyserie in nur sieben Ausgaben neue Bestwerte auf. Im Schnitt verfolgten 10,26 Millionen Personen die siebte Staffel, womit sich die Serienadaption der „Lied von Eis und Feuer“-Buchreihe um 33 Prozent gegenüber durchschnittlich 7,69 Millionen Zuschauern im Vorjahr steigerte. Nach Angaben von HBO verfolgten, Abrufe über alle Plattformen und On Demand-Angebote eingerechnet, insgesamt durchschnittlich 30,6 Millionen die Folgen eins bis sechs aus Staffel sieben. Dieser Wert wird sich nach der Erhebung aller zeitversetzten Abrufe des Staffelfinals wohl noch einmal steigern. Bereits im Vorjahr belief sich die Zahl auf atemberaubende 23,3 Millionen Interessenten. «Die Sopranos», die im Jahr 2002 18,2 Millionen Zuschauer unterhielten, hat «Game of Thrones» damit überrundet. Allerdings war Streaming zu dieser Zeit noch nicht möglich.
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