Kürzlich hieß es, das Ende von «Verbotene Liebe» hätte ein Vakuum in der Welt der Dailys hinterlassen, weil das Glamouröse nicht mehr ausreichend besetzt ist. Kann «GZSZ» in diese Lücke stoßen?
Das ist eine gute Frage. «Verbotene Liebe» hatte sicher ein sehr eigenes Bild. Da gab es adlige Charaktere, starke Geschichten in der Modewelt. Ich glaube, dass «GZSZ» nicht in diese Presche springen wird. Letztlich steht unsere Serie nämlich für eine sehr große Bandbreite. Luxus-Elemente haben wir aber durchaus, wenn ich an den Gerner-Clan denke und die Geschichten im Umfeld unserer Immobilien-Firma. Wir haben auch Tussi Attack, das Mauerwerk. Aber wir erzählen halt auch die Storys der Jugendlichen, die sich durch die Arbeit im Späti ihr Taschengeld aufbessern, die Geschichten der End-20er, die ihren Platz im Leben suchen. «GZSZ» darf da nicht zu speziell werden.
Sie haben zuletzt einige Figuren neu eingeführt. Eine davon ist Laura, die bei Katrin angesiedelt ist, Katrins große und gestorbene Liebe Bommel kannte und aber sicher ein großes Geheimnis hat…
Oh ja, ein sehr großes Geheimnis. Was klar ist: Das Geheimnis hat etwas zu tun mit Katrin, Katrins Vergangenheit, mit Bommel und mit nicht ganz astreinen Machenschaften. Laura begibt sich bei uns in der Serie auf einen Weg, der für sie ziemlich steinig ist. Sie hat letztlich ein großes Ziel. Das werde ich hier jetzt aber nicht verraten. Zum Erreichen des Ziels legt sie sich aber mit Katrin an, die ja nicht gerade ein schwacher Charakter ist. Insgesamt wird das noch eine richtig große Geschichte, die auch nicht allzu schnell zu Ende sein wird. Denn: Parallel haben wir ja noch eine Liebesgeschichte, die sich mit Philip entwickelt hat. Da stand ja zuletzt auch eine Trennung im Raum. Laura verbietet sich quasi die Gefühle zu Philip. Warum das so ist, wird man besser begreifen, wenn man Lauras Geheimnisse kennenlernt. Liebe ist ja in Serien immer ein guter Faktor, um letztlich Geschichten zu beeinflussen…
Und dann gibt es noch die neue Familie Ahrens. Was erwartet die Zuschauer hier?
Die Familie kommt nach Berlin, um einen Neustart zu wagen. Es gab in der Vergangenheit ein paar Probleme bei der Familie. Jetzt wollen sie neu durchstarten. Jo Gerner war einst der Doktor-Vater von Martin Ahrens, da besteht also die Verbindung zu den schon bekannten Figuren. Er bekommt daher nun auch in Berlin einen neuen Job. Nach außen hin sind die Ahrens eine Bilderbuchfamilie. Aber hinter den Kulissen bröckelt das Bild gewaltig. Die Familie will aber all diese Probleme aus der Welt schaffen. Das Schöne an der Storyline ist zunächst einmal: Es kommt eine ganz neue Familie auf den Kiez, nicht nur ein Einzelcharakter, der dann womöglich wie ein Satellit um die bestehenden Figuren kreist. Die Ahrens wohnen zudem im gleichen Haus wie Familie Seefeld, die ja als ein bisschen chaotisch bekannt ist. Ich bin mir sicher, dass wir da viele schöne Szenen sehen werden.
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Wir haben den Vertrag mit Wolfgang Bahro zuletzt erst um fünf Jahre verlängert. Aus gutem Grund. Gerner soll bei uns noch viele Höhen und Tiefen durchleben und am besten noch 25 Jahre mitspielen.
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Damian Lott, Producer «GZSZ» von UFA Serial Drama
Ich habe das Bild auch gesehen. Das ist schon interessant (lacht). Aber ich kann sagen, dass Gerner nicht sterben wird. Unsere Pressestelle hatte das ja auch schon betont. Wir haben den Vertrag mit Wolfgang Bahro zuletzt erst um fünf Jahre verlängert. Aus gutem Grund. Gerner soll bei uns noch viele Höhen und Tiefen durchleben und am besten noch 25 Jahre mitspielen. Ich kann schon sagen: Gerade in den nächsten Monaten wird die Figur Jo Gerner richtig viel durchleiden müssen. Würden wir Gerner in der Geschichte um Sunny und Chris und Felix jetzt verschonen, dann wären wir keine gute Serie…
Sie gehen mit den Vertragsverlängerungen, auch etwa bei Anne Menden, sehr offen um. Nimmt es nicht Spannung, wenn die Fans wissen: Ah ja – 3 Jahre Vertrag, 5 Jahre…
Mit Sicherheit. Aber wir müssen ja unsere Geschichten nicht immer ans Äußerste treiben. Wir können wunderschöne Geschichten erzählen, die nichts mit einem Serientod zu tun haben. Eine Daily wie «GZSZ» braucht verlässliche Pfeiler. Es kann nicht unser Ziel sein, dass wir unseren Cast alle zwei bis drei Jahre komplett erneuern. Wir brauchen starke Figuren, die die Zuschauer kennen und lieben. Wenn es nach den Autoren gehen würde, dann würden wir übrigens gar keine Figur hergeben. Sie verlieben sich ja von Woche zu Woche mehr in den einzelnen Charakter. Jetzt auf Jo Gerner gemünzt: Wir würden diese Figur doch niemals so nebenbei sterben lassen? Gerners Tod würde immer am Ende einer riesigen Geschichte stehen. Also: Keine Sorge. Jo bleibt noch lange dabei.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wie entstehen bei «GZSZ» die groben Ideen zu neuen Storys und welche Charaktere stehen im Herbst im Fokus?
- MG RTL D / Rolf Baumgartner
"Laura begibt sich bei uns in der Serie auf einen Weg, der für sie ziemlich steinig ist. Sie hat letztlich ein großes Ziel. Das werde ich hier jetzt aber nicht verraten. Zum Erreichen des Ziels legt sie sich aber mit Katrin an, die ja nicht gerade ein schwacher Charakter ist." - «GZSZ»-Producer Damian Lott über die recht neue Figur Laura (im Bild links, gemeinsam mit Figur Katrin.)
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