Man kann nicht behaupten, dass sich der Bundesverband Musikindustrie in Zusammenarbeit mit dem neuen TV-Partner VOX in diesem Jahr nicht ins Zeug gelegt hätten, dem «Echo» einen neuen Anstrich zu verleihen. Näher an den Künstlern wollte man sein, die oftmals etwas überladene Show mitsamt ihrer zahlreichen Kategorien merklich straffen, die Jury neu und mit größerer musikalischer Expertise aufstellen - doch was in vielen Köpfen hängen blieb, war letztlich eher eine relativ karg und stimmungsarm daherkommende Show, die überdies noch das Problem aufwies, dass die Preisträger bereits zuvor bekannt waren, da die TV-Ausstrahlung erst am Tag nach der Verleihung stattfand.
Diesen oft geäußerten Kritikpunkten möchte man sich nun annehmen, was man bereits jetzt mit der Terminierung der VOX-Präsentation auf den 12. September symbolisiert - ein Donnerstag also, während man diesmal erst am Freitag an den Start gegangen war. VOX-Chefredakteur und Unterhaltungschef Kai Sturm kündigt darüber hinaus an, "die gute Stimmung in der Halle noch besser auf den Bildschirm transportieren" zu wollen.
Dass nicht nur qualitative Aspekte und der Wille zur Veränderung eine Rolle dabei spielen, den «Echo 2018» erneut konzeptionell zumindest ein Stück weit umzuwerfen, offenbart sich mit Blick auf die Einschaltquoten: Gerade einmal 1,28 Millionen folgten der TV-Ausstrahlung - eine herbe Enttäuschung, wenn man bedenkt, dass die Show im Ersten zuvor regelmäßig um die dreieinhalb Millionen vor die Geräte gelockt hatte. Und sogar bei den Werberelevanten zahlte sich der Wechsel ins Privatfernsehen nicht aus, wurden bei VOX doch nur sehr verhaltene 8,3 Prozent generiert - beim Ersten zuletzt dagegen um die zwölf Prozent.
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30.08.2017 15:24 Uhr 1