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Obwohl vom ZDF-Jahresetat - derzeit rund 1,8 Mrd. Euro - nur rund 125 Mio. Euro aus Werbeeinnahmen stammen, bekommt der Sender die Werbeflaute zu spüren: "Wir haben auch beim ZDF große Einbußen zu verkraften, die bis zu 12 Prozent betragen", sagte Schächter. Jedes Jahr fehlten 25 Mio. Euro. Das führe dazu, "dass wir im Haus harte Konsequenzen ziehen müssen." Schächter: "Wir sehen das als strukturelle Einschnitte, die erhebliche Einsparungen in Verwaltung und Produktion erfordern, aber auch im Programm."
"Wir müssen auf Dauer an die Strukturen gehen", sagte der Intendant. "Im Gegensatz zu einer Branche die bebt, bleibt das ZDF geordnet." Insofern sei die Krise eine Chance zur Reform: "Wir müssen in einigen Fällen Strukturen angehen, die sich in 40 Jahren verkrustet haben." Zu den Einzelheiten seiner Sparpläne sagte der ZDF-Chef, diese würden derzeit mit den Mitarbeitern und einer internen "Effizienzagentur" diskutiert, er lege dabei Wert auf den traditionellen Konsens mit den Personalvertretern.
Der ZDF-Chef hat wegen der Personalverfassung bei den Öffentlich-Rechtlichen wenig Möglichkeiten, kurzfristig Stellen zu streichen. Stattdessen will er die Beschäftigung freier Mitarbeiter prüfen: "Wir brauchen im bisherigen Umfang freie Mitarbeiter. Um aber dieses Niveau halten zu können, müssen wir das Ausmaß ihrer Beschäftigung begrenzen." Rigoros äußerte er sich zu Abstrichen im Programm: "Das, was im Wettbewerb um Reputation und Marktposition keine Rolle spielt, wird zu reduzieren sein". Betroffen sei auch der Online-Bereich.