Die Wogen rund um das Kanzlerduell scheinen sich nicht mehr zu glätten: Die Sender nahmen sich ursprünglich Änderungen am «TV-Duell»-Konzept vor, die für mehr Spontanität sorgen sollten, außerdem wollten sie zwei Gesprächsrunden zwischen der Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz abhalten. Als dies für Gegenwind aus dem Kanzleramt sorgte, nannte dies der ehemalige ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender "Erpressung durch das Kanzleramt". Im Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung' wählt Sandra Maischberger, die sich am Sonntag die «TV-Duell»-Moderationspflichten mit Peter Kloeppel, Claus Strunz und Maybrit Illner teilt, zwar weniger provokante Worte, hält sich aber mit Kritik keineswegs zurück.
In ihren Augen seien die Vorgaben des Kanzleramts "problematisch". Dennoch sei es besser, sich zu ergeben, als das Duell ausfallen zu lassen. "Dass die Kanzlerin das Duell so führen möchte, wie es in den letzten Jahren war, ohne Veränderungen - tja, das muss man, fürchte ich, hinnehmen", resigniert Maischberger mit Blick darauf, dass rund die Hälfte der Wähler aktuell angibt, unentschlossen zu sein. "Wenn am Ende dieses Duells ein paar von ihnen wissen, wen von beiden sie wählen, dann haben wir schon viel erreicht", so die Journalistin.
Ihre Kritik am Verhalten der CDU-Politikerin wird die ARD-Moderatorin in der Sendung runterschlucken. "Ich glaube, dazu fehlt uns die Zeit. Wir haben nur 90 Minuten, das ist ohnehin ein enormes Problem. Es wäre eine falsche Schwerpunktsetzung", begründet Maischberger ihr Vorhaben, nicht im «TV-Duell» über die Hintergründe der Debatte zu sprechen.
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02.09.2017 10:37 Uhr 1
02.09.2017 10:54 Uhr 2