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Taugt der Sonntag als Showtag?

von   |  2 Kommentare

Ab dieser Woche läuft das bisher erfolgsverwöhnte «Ninja Warrior Germany» erstmals sonntags bei RTL. Wir blicken anlässlich dessen auf die bisher am Sonntag eingefahrenen Show-Quoten ...

Der Sonntagabend wurde von Sat.1 und RTL inzwischen zum Show-Tag gekürt. Ab dieser Woche möchte RTL hier angreifen mit der vermeintlich stärksten Show Deutschlands, «Ninja Warrior Germany». Im Vorjahr brachte es die Norddeich-TV-Produktion im Sommerprogramm auf durchschnittlich fast 20 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen. Und auch die bisher erneut am Samstag ausgestrahlten Ausgaben hatten zufriedenstellende Quoten zwischen 15,1 und 19,6 Prozent vorzuweisen.

RTL braucht einen neuen Quotenerfolg


Nun soll der Hindernis-Parcours mit den Moderatoren Jan Köppen und Frank Buschmann also am Sonntag Erfolge feiern, wenn auch zunächst lediglich viermal. Die Kölner hätten dort einen durchschlagenden Erfolg dringend nötig – denn auf die sogenannten Blockbuster ist längst nicht mehr immer Verlass; erst recht, weil die ProSiebenSat.1-Gruppe bei den Rechtedeals mit den großen Hollywood-Studios mittlerweile besser dasteht und nicht selten die Oberhand im Film-Duell behält. Seit «Fifty Shades of Grey» vom 23. April mit 21,1 Prozent waren Quoten oberhalb des Senderschnitts bei RTL Mangelware, zwischenzeitlich drifteten Streifen wie «Chappie» oder «Der 7bte Zwerg» sogar in die Einstelligkeit ab.

Quoten von «It takes 2»

  • 1,99 Mio. (6,6 %) / 0,97 Mio. (8,9 %)
  • MA-Senderschnitt Januar bzw. Februar 2017: 11,0 % bzw. 8,8 % / 15,4 % bzw. 12,3 %
Mittelwerte Gesamt ab 3 / 14-49 J. (Ausstrahlung vom 15.01. - 12.02.17, jeweils sonntags bei RTL)
Ob RTLs Ninja Warriors die lang ersehnte Besserung bringen? Das kann durchaus in Frage gestellt werden, hatte es die Programmfarbe Show am Sonntag doch bislang nicht leicht beim Marktführer: «It takes 2» machte im Januar 2017 den Anfang – und scheiterte trotz des attraktiven Umfelds dank des Dschungelcamps kläglich. Nach vier Ausgaben zog RTL daher kurz vor Schluss die Reißleine, das Finale lief dann quasi mitten in der Nacht. Ein 80er-Jahre-Special von «Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen Alle» tat sich im Mai mit exakt zehn Prozent bei den Umworbenen ebenso schwer, «Mensch Gottschalk – Das bewegt Deutschland» hatte kurz darauf mit acht Prozent Marktanteil sogar noch weniger zu melden.

Sat.1 mit Freud und Leid …


Gemischte Erfahrungen hat dagegen Sat.1 gemacht: Seit Herbst 2016 läuft sonntags die Castingshow «The Voice of Germany», im Großen und Ganzen standen weiterhin schöne Ergebnisse zu Buche. Allerdings ging es im Vergleich zur Staffel davor um zwei Prozentpunkte von im Schnitt 19 auf 17 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten runter – berücksichtigt wurden bei dieser Rechnung wohlgemerkt lediglich die Ausstrahlungen von Sat.1, mit ProSieben im Boot gelang von 2015 zu 2016 eine kleine Steigerung um 0,4 Prozentpunkte auf alles in allem 19,2 Prozent. Die absolute Sehbeteiligung blieb an den Sat.1-Abenden mit im Mittel 3,52 Millionen Zuschauern ab drei Jahren indes stabil. Beachtlich, wenn man bedenkt, dass man mehr als nur einmal gegen reichweitenstarke «Tatort»-Folgen im Ersten zu kämpfen hatte.

Quoten von «The Voice Kids» in Sat.1

  • sonntags, 2017: 2,64 Mio. (7,9 %) / 1,42 Mio. (12,0 %)
  • freitags, 2016: 2,74 Mio. (8,7 %) / 1,32 Mio. (12,4 %)
  • freitags, 2015: 2,66 Mio. (8,8 %) / 1,41 Mio. (13,5 %)
  • freitags, 2014: 2,82 Mio. (9,3 %) / 1,52 Mio. (14,0 %)
  • freitags, 2013: 3,67 Mio. (12,3 %) / 2,08 Mio. (19,6 %)
Mittelwerte Gesamt ab 3 / 14-49 J.
Doch nicht alles funktionierte: «Das Duell der Stars – Die Sat.1-Promiarena» ging Anfang des Jahres übel unter, 6,8 Prozent waren bei den 14- bis 49-Jährigen bereits das Höchste der Gefühle. Im Gegensatz dazu bewies sich «The Voice Kids» im Februar und März, im Durchschnitt waren genau zwölf Prozent Marktanteil drin. Als die Kinder-Variante von «The Voice» jedoch noch freitags gezeigt wurde, war das Interesse bei den Jungen größer. Um genau zu sein, lief es 2017 aus Quotensicht nie schlechter für das Format.

Thomas Gottschalk erwies sich nicht nur bei RTL als Quotenkiller am letzten Tag des Wochenendes, auch bei Sat.1 sah es für ihn an diesem Sendetag wenig rosig aus – wenngleich die inhaltlich verkorkste Premiere von «Little Big Stars», einer Adaption des Riesen-Hits «Little Big Shots» aus den USA, viel dazu beigetragen haben dürfte. Mehr als ziemlich maue 7,4, 7,7 und 5,0 Prozent wurden beim jungen Publikum nicht gemessen. «It’s Showtime! Das Battle der Besten» reihte sich in die Riege der Flops ein und brachte es nicht über im Schnitt 7,1 Prozent Zielgruppen-Marktanteil hinaus.

VOX als Dritter im Bunde


VOX ist schon länger mit seinen Kochshows am Sonntagabend präsent. Das aus der «Kocharena» hervorgegangene «Grill den Henssler» schnupperte bis zuletzt gerne mal an der Zehn-Prozentmarke, zu seinen Bestzeiten wurde diese Hürde deutlich übersprungen – so wurden beispielsweise im Juli 2016 mit einer Spezialsendung hervorragende 13,7 Prozent erzielt. Bleibt abzuwarten, ob Ähnliches den abwechselnden Nachfolgern gelingen wird: Da der TV-Koch bekanntlich demnächst bei ProSieben mit «Schlag den Henssler» zu sehen ist, wird VOX ab dem 15. Oktober auf «Grill den Profi» setzen. Eines steht jedenfalls fest: Die sonntägliche Primetime wird in dieser TV-Saison noch umkämpfter.

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Es gibt 2 Kommentare zum Artikel
Sentinel2003
09.09.2017 12:19 Uhr 1
Mich wundert beim Marktführer überhaupt nichts mehr.....sollen Sie doch gleich ganz das "Filme - Senden" am Sonntag einstellen!! Ist doch eh schon fast ein Show - Sender geworden.



F1 läuft doch am Sonntag um 20.15 auch schon desöfteren.....also, braucht RTL keine Filme mehr Einzikaufen!



Und, wenn die dann Filme Senden, sinds fast nur noch alte: Beispiel: "Dirty Dancing"!
Kaffeesachse
09.09.2017 13:01 Uhr 2

Senti, du musst dich nicht dauernd wiederholen (und dich dann beschweren, wenn du dafür angegangen wirst, weil's einige nervt). Und die Formel 1 lief schon immer um 20.15 Uhr, wenn das Rennen zu dieser Zeit stattfindet. Nichts Neues und ganz normal.
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